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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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lichen Exemplaren“ und nach Seite 25, dass er die „<strong>bei</strong><br />

Niederbösslich (= Niederhäslich) und Salhausen gefundenen<br />

Unionen (die nach der Lokalität aus den Kalkflözen stammen)<br />

... mit Zeichnungen meines verehrten Freundes Geinitz vergleichen“<br />

konnte.<br />

- LUDWIG (1861: 19 Taf. III, Fig. 4b, 4c) Unio tellinarius<br />

GOLDFUSS „aus dem Hangenden des Kohlenflötzes <strong>bei</strong><br />

Potschappel“<br />

- LUDWIG (1861: 19, Taf. III Fig. 8e, 8d) Unio Goldfus-sanus<br />

KONINGK „Potschappel in Sachsen“ ein bemerkenswert<br />

gut erhaltenes, unverdrücktes Exemplar.<br />

Generell liegen alle erwähnten Fundpunkte in einem<br />

Bereich des <strong>Becken</strong>s mit fazieller (lagunärer?) Sonderentwicklung<br />

im Hangenden des 1. Flözes. Teilweise entstanden<br />

Karbonatlagen und vor allen Dingen sind die<br />

Hangendpelite sandfrei.<br />

Der Fundpunkt im Liegenden des 1. Flözes kann nicht präzisiert<br />

werden.<br />

Niederhäslich-Schweinsdorf-Formation<br />

Muscheln wurden im Unteren Kalksteinflöz bis 1999 an verschiedenen<br />

Lokalitäten gefunden bzw. beschrieben.<br />

GEINITZ (1861: 62, Taf. 13) beschrieb sie von Niederhäslich<br />

als Anadonta oder Unio. Nach LUDWIG (s. o.) sind <strong>bei</strong><br />

Saalhausen einzelne Exemplare gefunden worden.<br />

„Detritus von Pelecypodenschalen im Mergelkalk“, dem<br />

Kalkflöz, zeigt NEKRASOVA (in ŠILOWSKIJ et al. 1969: 40) aus<br />

der Bohrung 551 a (Probe 195), unweit des Windberg<br />

Schachtes (Abb. 2.1-1).<br />

Abb. 2.1-1: Pelocypodenschale, Unteres Kalkflöz,<br />

Niederhäslich-Schweinsdorf-Formation,<br />

Bhrg. 551A; Foto: NEKRASOVA in ŠILOVSKIJ<br />

et al. 1969: 40)<br />

Im Eisenbahneinschnitt <strong>bei</strong> Birkigt (SCHNEIDER & GEBHARDT<br />

1992: 74), in der Baugrube Leßke-<strong>Dresden</strong>er-Straße in<br />

Freital (HOFFMANN 2000: 93) und auch in einem Neuaufschluss<br />

1999 an der Augustus Schacht Rösche wurden einzelne<br />

Muscheln geborgen.<br />

Die Schalen sind meist relativ dünn und oft nur ca. einen, selten<br />

zwei cm groß. Wegen der schlechten Er-haltung werden<br />

sie leicht übersehen. GEINITZ (1861: 62, Taf. 13 Fig. 35)<br />

beschrieb sie als „Anadonta oder Unio“ und vergleicht sie<br />

1882 mit Anthracosia goldfussiana D. KONINGK. Zusätzlich stellt<br />

er die neue Art Anthracosia stegocephalum GEINITZ (1882: 43,<br />

Taf. 8, Fig. 20, 21) auf.<br />

Diese Namen haben jedoch nur historische Bedeutung, da<br />

diese Süßwassermuscheln gegenwärtig nicht bis zur Art zu<br />

bestimmen sind.<br />

Stamm Annelida (Ringelwürmer)<br />

Klasse Polychaeta<br />

Die schneckenartig spiral gewundenen Kalkschalen des<br />

Röhrenwurms Spirorbis, von 1-3 mm Durchmesser, wies<br />

GEBHARDT (1988) in lakustrinen Karbonaten der Niederhäslich-Schweinsdorf-Formation<br />

nach. Bekannter sind sie als<br />

spirale Abdrücke auf Pflanzenresten. Sie wurden von „Ernst<br />

von OTTO, Rittergutsbesitzer auf Possendorf im<br />

Kohlenschiefer von Hänichen“ (GEINITZ 1856: 63), also in der<br />

Döhlen-Formation, gefunden.<br />

GEINITZ (1855: 3, Taf. 35, Fig. 1-3) beschreibt sie als vermeintliche<br />

Blattpilze, als Gyromyces Ammonis GÖPPERT. STERZEL<br />

(1883, S. 4) stellt dies richtig und bestimmte sie als<br />

Spirorbis carbonarius DAWSON.<br />

Stamm Arthropoda (Gliedertiere)<br />

Klasse Arachnida (Spinnentiere i. e. S.)<br />

Im Hangenden des 3. Flözes der Döhlen-Formation,<br />

Baugrube 2 in Wurgwitz, gelang nach mündl. Aussage 1997<br />

U. HOFFMANN der Erstfund eines nur wenige mm großen<br />

Arach-nidenrestes in den feinstkörnigen „Tonsteinen“<br />

(Tuffiten) im Hangenden der kohligen Arkose.<br />

Klasse Crustacea<br />

Unterklasse Ostracoda<br />

Ostracoden, ca. 1-2 mm große Schalenkrebschen, wurden<br />

in Dünnschliffen (SCHNEIDER & GEBHARDT 1992: 74) sowie <strong>bei</strong><br />

der mikropaläontologischen Aufbereitung des Unteren<br />

Kalkflözes der Niederhäslich-Schweinsdorf-Formation aus<br />

dem Bahneinschnitt <strong>bei</strong> Birkigt gefunden. Sie gehören zur<br />

Gruppe der Darwinulacea, sind jedoch nicht näher bestimmbar,<br />

da taxonomisch wichtige Merkmale, wie die Schließmuskelnarben,<br />

nicht erhalten sind.<br />

Kleinkrebse, vermutlich Ostracoden oder Conchostraken,<br />

leben zusammen mit Algen in den Solelöchern des Bad<br />

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