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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Ausfall der Hangendbänke, später auch im Liegenden<br />

zu erkennen. Grobe Klastite fehlen.<br />

• Eine analoge Situation dürfte am Ostrand der<br />

Heidenschanze Mulde vorliegen. Erkundungsstrecken<br />

wurden vom Gittersee Steinkohlenbauverein vorgetrieben,<br />

es erfolgte aber wegen schlechter Qualität kein<br />

Abbau (s. Beilage 8).<br />

Eine gleichartige Vertaubung über Schwellenstrukturen<br />

wurde bereits vom 5. Flöz, Gf. Gittersee Ost, Str. 584<br />

erwähnt, wo neben der Mächtigkeitsreduktion eine<br />

Silifizierung auftritt.<br />

• Zwischen Porphyritkuppen im Gf. Königin-Carola<br />

Schacht, 13. N-Qu., konnten Anlagerungen der Flöze 3-<br />

5 beobachtet werden. Im NW des Gf. Gittersee, Str.<br />

5252 lagert nur der obere Bereich des 5. Flözes, ab der<br />

Lette 5, auf Porphyritkonglomerat.<br />

• Im Gf. Kaiser Schacht, Streb 25, wird ab der Fahlen<br />

Lette des 1. Flözes die Oberbank durch geschichteten<br />

Pelit-Silt ersetzt, der Slipstrukturen aufweist (REICHEL<br />

1966: Anl., Abb. 38). Der Wechsel der Lithologien<br />

erfolgt abrupt und könnte auch durch eine Erosion der<br />

Flözbänke erfolgt sein. Beweise dafür wurden nicht<br />

gefunden.<br />

• Lehrbuchmäßige Verzahnungen der Flöze mit Klastiten<br />

sind im Gf. Gittersee Str. 5872 erschlossen worden (s.<br />

Abb. 3.2-34).<br />

• In den höchsten, schon flacher ansteigenden<br />

Flözstrecken auf der Monzonitschwelle, Gf. Bannewitz-<br />

N, beobachtete P. GÖLDNER (mündl. Mitt.) fingerartige<br />

Rinnen mit Monzonitklasten in den Flözen, quer zum<br />

Schwellenverlauf. Dies ist ein eindeutiger Nachweis<br />

von lokalen Rinnen mit Klasten in der Döhlen-<br />

Formation.<br />

• Sowohl im Bereich der bereits erwähnten Verzahnung,<br />

als vor allen Dingen im Osten des Gf. Bannewitz, entsteht<br />

eine „Flözvertaubung“ durch Einschaltung und<br />

anschwellende Mächtigkeit von Letten oder<br />

Bergemitteln (s. Abb. 3.2-42). Dadurch vergrößert sich<br />

der Abstand zwischen Leithorizonten erheblich, die<br />

Flözstruktur verschwindet jedoch. Dies sind die<br />

Grenzbereiche der palustrischen zur fluviatil-limnischen<br />

Sedimentation, hervorgerufen durch stärkere<br />

Subsidenz. Die als „Tuffe“ bezeichneten Letten verlieren<br />

ihre charakteristischen Merkmale.<br />

• Ähnliche Verhältnisse sind auch in der gesamten<br />

Döhlen-Formation zu erkennen.<br />

In zwei lobenartigen Ausbuchtungen des NO <strong>Becken</strong>randes,<br />

die gut aufgeschlossen sind (Gf. Heidenschanze<br />

und Gf. Bannewitz-N), reicht das 5. Flöz unter Mächtig-<br />

keitsabnahme weit auf die Monzonit Schwelle (s. Abb. 3.2-<br />

42). Die Verbreitung der Flöze 3 und 4 und 1 ist geringer.<br />

Besonders aufschlussreich ist das Auftreten des vermutlichen<br />

2a Flözes ausschließlich an der Flanke der<br />

Monzonitschwelle, im Gf. Bannewitz-N. <strong>Das</strong> kann nur<br />

dadurch entstanden sein, dass sich im Bereich der<br />

Schwelle kein Moor bilden konnte. Im lokalen Depotzentrum<br />

mit hoher Sedimentrate wurde die Absenkung<br />

durch die Kompaktion verringert. Es war dadurch keine<br />

Moorentstehung möglich.<br />

Die südlichere lokale Grundgebirgsschwelle wird vom 5.<br />

und 3. Flöz ohne Reduzierung überlagert. Trotz intensiver<br />

Bohrerkundung konnte das an der NW Flanke der<br />

Schwelle noch abgebaute 1. Flöz nicht auf der Schwelle<br />

oder an der SO Flanke aufgefunden werden.<br />

Somit zeigt die Flözverbreitung gleichartig differierende<br />

Faziesbereiche wie die Makrolithotypen. Es ist jedoch zu<br />

betonen, dass die in der Literatur oft postulierten<br />

Schuttfächer, die angeblich die Erzanreicherung injizierten,<br />

nicht nachzuweisen sind. Es ist sogar zu folgern, dass die<br />

Monzonitschwelle während der Flözbildung nur flach war<br />

und unerhebliche Klastitmengen lieferte. Sie war zum<br />

Ende der Döhlen-Formation weitgehend überlagert und im<br />

Bereich Kohlsdorf kann eine Verbindung zum Briesnitzer<br />

<strong>Becken</strong> bestanden haben.<br />

Nach diesen Dokumentationen können die von SCHNEIDER<br />

& GÖBEL (1999: 48) angegebenen „Schuttfächer, die von<br />

den Monzonit-Aufragungen der nordöstlichen <strong>Becken</strong>flanke<br />

senkrecht zur <strong>Becken</strong>achse geschüttet wurden“ in<br />

keinem Fall bestätigt werden.<br />

3.2.8 Der normale Inkohlungsgrad der Steinkohlen<br />

Gegenüber anderen Steinkohlenvorkommen können im<br />

<strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> unterschiedliche Inkohlungsgrade in<br />

einem Flözaufschluss festgestellt werden. Die Ursache liegt<br />

in der Bestrahlung von Mazeralen durch Radionuklide und<br />

Umwandlungen bis zum Anthrazit. Dies wird an anderer<br />

Stelle erläutert (s. Abb. 4-11 KÜNSTNER 1974: 49, Bild 27).<br />

Durch Reflexionsmessung an Kohlenanschliffen bestimmte<br />

CHRISTOPH (1965, S. 53) den Inkohlungsgrad in Glanzstreifenkohlen.<br />

In diesen „Normalkohlen“ des <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>s<br />

wurden Reflexionswerte gemessen, die im Ruhrgebiet für<br />

Gasflammkohlen - Gaskohlen charakteristisch sind.<br />

Die Werte liegen unterhalb des so genannten Inkohlungssprungs<br />

(Fettkohle), in dessen Bereich Methan freigesetzt<br />

wird.<br />

Deshalb traten in allen Grubenfeldern ohne uranführende<br />

Kohlen keine Schlagwetter auf. Dagegen war der Austritt<br />

von CO 2 (sogen. Kalte Schwaden) aus den Kohlestößen<br />

häufig.<br />

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