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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Schluffsteinen den distalen Bereich eines aus SW kommenden<br />

Niederhäslich-zeitigen Fächers aufgeschlossen“.<br />

Birkigt-Heilsberg Tuff<br />

Dieser rhyolithische Pyroklastit ist ein strukturgeologisch<br />

bedeutender Tephra-Marker und durch Querschnitte und<br />

eine Strukturkarte weitflächig nachgewiesen (Beilage 11<br />

und Abb. 3.3-4).<br />

In Kombination mit den benachbarten eindeutig konnektierbaren<br />

Horizonten (Kalkflöze und Schweinsdorf-Flöz) konnte<br />

die <strong>Becken</strong>struktur außerhalb der Flözverbreitung dargestellt<br />

werden.<br />

Weder im Liegenden noch im Hangenden ist eine deutliche<br />

Schichtgrenze des Tuffs bekannt. Sie ist nur dort vorhanden,<br />

wo die violette Farbe Tuffbänke ausweist. Im Aufschluss<br />

Birkigt scheinen grünliche Tuffschichten zwischen Mergellagen<br />

aufzutreten.<br />

Ohne Benennung wurde der Tuff mehrfach beschrieben:<br />

NAUMANN et al. (1845: 246) <strong>bei</strong> Heilsberg, als lavendelblauer<br />

plattenförmiger Tonstein, (S. 251) Windberg, ebenfalls<br />

lavendelblauer Tonstein, (S. 255) in Wilmsdorf neben<br />

schwarzem Hornstein lavendelblauer Tonstein, BECK (1893:<br />

40) zwischen Birkigt und Geyersgraben, heute Eisenbahneinschnitt,<br />

als violette Letten.<br />

Aufschlüsse des Birkigt-Heilsberg Pyroklastits liegen in der<br />

<strong>Döhlener</strong> Hauptmulde <strong>bei</strong> Birkigt (Eisenbahneinschnitt),<br />

Burgk, am Fuß des Windberges (neuer Interimsaufschluss)<br />

und nach Lesesteinen im Ausstrichbereich, wie <strong>bei</strong><br />

Heilsberg oder <strong>bei</strong> Kleincarsdorf (GÖBEL 1998: 23). Nach der<br />

Neukartierung und den Schnitten (s. Beilage 11 Abb. 3.3-<br />

1/3.3-2) ist vor dem Grundgebirge am Spitzberg <strong>bei</strong><br />

Possendorf der Ausstrich dieses Tuffs vorhanden, mit einer<br />

Verlängerung nach NW zum Poisental, an der Flanke der<br />

Spitzberg-Schwelle.<br />

Ein weiterer Ausstrich befindet sich in der Muldenachse<br />

östlich Saida, mit einer verdeckten Verbindung zum<br />

Ausstrich an der östlichen Spitzberg Schwelle, am S Fuß<br />

des Eichberges <strong>bei</strong> Lungkwitz. Eine Verbindung zum<br />

Spitzberg wird vermutlich durch das Lockwitztal markiert<br />

und überdeckt.<br />

<strong>Das</strong> Vorkommen von Saida zieht nach N, bis zum Langen-<br />

(Blauen-) Berg <strong>bei</strong> Gombsen verdeckt und ist am NO<br />

<strong>Becken</strong>rand, im Lockwitztal östlich Kautsch, wieder gefunden<br />

worden. Teufenabstände sichern die Bohrungen 538<br />

und 540 und der Ausstrich Unkersdorf Tuff am SO<br />

<strong>Becken</strong>rand (s. Beilage 11).<br />

Durch eine Abschiebung im Streichen der paläozoischen<br />

Donnersberg Aufschiebung wird der Tuffhorizont abgeschnitten<br />

und taucht erst <strong>bei</strong> Gaustritz, gesichert durch<br />

Schnitt 74, sowie an der Fischermühle N Golberode wieder<br />

auf. Nach der Kreidebedeckung befindet sich der am weite-<br />

106<br />

sten im NW kartierte Pyroklastitausstrich am NO<br />

<strong>Becken</strong>rand im Eutschützer Grund, wurde dort schon früher<br />

als ru 2 kartiert und ist durch die Bohrung F10 gesichert<br />

(REICHEL 1966, Querschnitt 50).<br />

Für die Hainsberg-Quohrener Nebenmulde ist dieser Tuff,<br />

zusammen mit dem Schweinsdorf Flöz, ein wichtiger strukturgeologischer<br />

Marker, annähernd an der Grenze zur folgenden<br />

Bannewitz-Hainsberg-Forma-tion. Ein bedeutsamer<br />

Aufschluss liegt am SW <strong>Becken</strong>rand, am Fuße des<br />

Taleinschnitts an der Heilsberger Wiese, wo die Kalkflöze<br />

fehlen. In der Tiefbohrung F16 fixiert der Pyroklastit das gleiche<br />

Niveau.<br />

1996 wurde der Querschnitt vom Brl. 538 über den<br />

Spitzberg, die Aufschlüsse des Gasleitungsgrabens (H.<br />

WALTER mündl. Mitteilung) zur Projektion der Bohrung<br />

Possendorf 1 und Wismut 3 bis zur Quohrener Kipse angefertigt<br />

(Abb.3.3-1/3.3.-2). Damit können die in der<br />

Neukartierung angegebenen Tuffvorkommen, bis auf zwei,<br />

dem Birkigt-Heilsberg Tuff zugeordnet werden. Besonders<br />

deutlich ist dies um den Spitzberg, wo der Ausstrich an der<br />

Untergrund Schwelle erfolgt. Durch die Ausstriche des<br />

Kalkflözes und Schweinsdorf Flözes im Gasleitungsgraben<br />

sowie SW Possendorf wird die Horizontierung dieses<br />

Tephra-Markers kontrolliert und eindeutig fixiert. Die<br />

Hydrobohrung Possendorf 1 hat das Schweinsdorf Flöz<br />

erreicht, der Tuff folgt darunter. Die 290 m im SO des<br />

Schnittes liegende Wismutbohrung 3 traf <strong>bei</strong> 280 m Teufe<br />

den Gneis an.<br />

Der in der Dorflage Quohren angegebene Tuff ähnelt nach<br />

einem Interimsaufschluss (2002) stark den am Backofenfelsen<br />

anstehenden und in Bohrungen angetroffenen<br />

„Gebänderten Feinklastiten“.<br />

Vom Gasleitungsaufschluss am Spitzberg ist nach NW der<br />

Ausstrich des Marker-Silizits vom Schweinsdorf Flöz belegt<br />

(s. Beilage 11, Abb. 3.3-13.3.2). Der Pyroklastit befindet sich<br />

10-30 m im Liegenden. An der SW Flanke des Poisentales<br />

wurde er nicht mehr kartiert oder erkannt, obwohl er vom<br />

oberen Poisenteich beschrieben worden ist.<br />

Die Ausstriche im NO der Quohrener Kipse sind mit denen<br />

am Hermsberg, wo der Tuff am Alten Ziegelhaus abgebaut<br />

wurde, bereits von BECK kartiert worden. Sie sind im<br />

Streichen ergänzt und fallen mit 15° nach NO ein (BECK 1892).<br />

Der Ausstrich des Pyroklastits nach SO erscheint durch<br />

Quertäler rankenartig.<br />

Bei SCHNEIDER & GÖBEL (1999) fehlt nach Ansicht des Autors<br />

ein Nachweis des Tuffs vom Hermsberg zum SO<br />

<strong>Becken</strong>rand, wo von BECK (1892) der (Unkersdorf-) Tuff eingezeichnet<br />

war. Dieses Vorkommen ist nach einem<br />

Längsschnitt dem Birkigt-Heilsberg Tuff zuzuordnen.<br />

Dieses Pyroklastitvorkommen liegt im N an einem<br />

Rhyolithgang, der zum östlichen Teil der Spitzberg-Schwelle

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