07.06.2013 Aufrufe

Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

weitere Probleme erreichte man bis Juni 1839 die<br />

Elbstollnsohle.<br />

„Gewitzigt durch die Erfahrungen“ (HARTUNG 1906: 44) teufte<br />

man bis zur 1. Hauptstrecke nur eine 4,50 x 2,25 m große<br />

Scheibe und nahm dann von unten nach oben die Stöße<br />

nach. Zum Vertiefen des Schachtes bis zur 2. Hauptstrecke,<br />

einschließlich des Sumpfes <strong>bei</strong> 68 3/8 Lachter (etwa 135,5<br />

m), sind am 31. Dezember 1841 die letzten Häuerschichten<br />

verfahren worden.<br />

Die Dampfmaschine vom 6. Lichtloch des Elbstollns wurde<br />

umgesetzt und am Oppel Schacht Übertage aufgebaut. Erst<br />

im August 1840 <strong>bei</strong>m Teufbeginn bis zur 2. Hauptstrecke<br />

ging sie in Betrieb. Später sind durch die Maschine sowohl<br />

die Wässer bis Elbstollnsohle als auch nach Einstellung der<br />

Haspelförderung im Zauckeroder Kunstschacht die Kohlen<br />

gefördert worden.<br />

Nach einem tragischen Unfall verstarb am 07.05.1845 der<br />

Bergverwalter E. W. LINDIG. Zu seinem Gedenken wurde<br />

1846 das östliche Begrenzungsfallort „Ernst Strecke“<br />

benannt.<br />

Ab 01.08.1845 ist der bisherige Assistent A. GÖBEL zum<br />

Bergverwalter befördert worden (HARTUNG 1906: 53).<br />

Durch die Kriegswirren um 1813 und Hochwässer in den folgenden<br />

Jahren war das bedeutende Potschappler Werk so<br />

stark geschädigt, dass es 1836 verkauft und abgebrochen<br />

wurde. Die Grubenfelder übernahm der Potschappler<br />

Aktienverein, eine der ersten Aktiengesellschaften, die<br />

Abbaufelder am Friedrich-August, Erdmuthen, Gustav<br />

sowie vor allem am Reibold Schacht und Windberg Schacht<br />

(1845/ 1846 bis 412,3 m geteuft, s. Beilage 4) bebaute.<br />

Diese waren nicht so kompliziert gelagert wie die alten<br />

Felder. <strong>Das</strong> Ausbringen stieg bis 1848 von 91 264 auf<br />

302.894 Scheffel und die Belegschaft von 96 auf 309 Mann.<br />

Der Betrieb war mit 2 Dampfmaschinen, einer<br />

Kohlenwäsche und vier Koksöfen modern und hatte als<br />

erster eine innerbetriebliche Eisenbahn (BAEHR 1917: 30).<br />

Nachdem die letzte Tochter des Kommerzienrates DATHE<br />

kinderlos verstarb, ging der Familienfideikommiss auf ihren<br />

Neffen über. Am 11. Juni 1819 trat der bürgerliche Carl<br />

Friedrich August KREBßS, Sohn eines Kursächsischen<br />

Kriegsrates, das Erbe an. Neben einem beträchtlichen<br />

Barvermögen und der Landwirtschaft übernahm er auch die<br />

DATHE’schen Steinkohlenwerke.<br />

Zu diesen gehörten seit dem Jahr 1775 der Alte Schacht (97<br />

oder 125 m Tiefe), 1812 der Borrmann Schacht (102,2 m),<br />

1810 der Berger Schacht (133,1 m), der Kunst Schacht, der<br />

1805 mit einer Ochsenkunst ausgerüstet wurde und ab<br />

1815 der Wilhelminen Schacht (s. Beilage 4). Die<br />

Belegschaft des Werkes bestand aus 270 Mann, von denen<br />

allein 49 zum Wassertragen und Pumpen zum Burgker<br />

Weißeritz Stolln erforderlich waren (ANONYMUS 1924 b:128).<br />

1958 August Weißeritzhochwasser dringt in verfüllten<br />

<strong>Döhlener</strong> Wetterschacht ein<br />

1958 Durch Hochwasser verdorbene Chemikalien<br />

werden in den Schurfschacht 60 verkippt<br />

1958 28.08. – Umbenennung VEB Steinkohlenwerk<br />

Freital in VEB Steinkohlenwerk „Willi Agatz“<br />

1959 22.06. – Einstellung der Steinkohlenförderung<br />

in der Paul-Berndt Grube<br />

1959/60 Abbruch der <strong>Döhlener</strong> Kohlenwäsche<br />

1959 Einsatz von Rohrreibestempel und Stahlvorsteckkappen<br />

im Abbau<br />

1960 Einsatz von Millisekundenzünder aus Österreich<br />

1960 Juni Aufbereitungsversuche mit unver-<br />

1961<br />

brannten Uranerzkohlen verlaufen positiv<br />

28.04. – Durchschlag des Querschlages zwischen<br />

Schachtanlage Gittersee (3. Sohle) und<br />

Marien Schacht<br />

1962 Juli Vereinbarung zur Lieferung von „Erz-<br />

1963<br />

kohlen“ an die SDAG Wismut<br />

01.04. – Im Fallort 580 Gf. Gittersee beginnt<br />

der Abbau von „Erzkohlen“ für die SDAG<br />

Wismut, Gründung einer Abteilung Geologie<br />

im VEB Steinkohlenwerk<br />

1963 Verwendung sowjetischer Hydraulikstempel<br />

in 7 verschiedenen Längen und kurzzeitiger<br />

Einsatz einer sowjetischen Schrämlademaschine<br />

vom Typ Kirowez<br />

1965-68 2. Bohruntersuchungsetappe (253 Tiefbohrungen<br />

mit 62.664,6 m)<br />

1967 Dez. VEB Steinkohlenwerk „Willi Agatz“<br />

1968<br />

stellt Gewinnung von Energiekohle ein<br />

01.01. – SDAG Wismut übernimmt <strong>Bergbau</strong>anlagen<br />

des Steinkohlenwerkes unter Benennung<br />

<strong>Bergbau</strong>betrieb (BB) „Willi Agatz“<br />

1968/69 Generalvorratsberechnung für Lagerstätte<br />

„Freital“: 3789,5 kt Erz, 4208,5 t Uran (0,111 %<br />

Uran)<br />

1968/72 Bergschadenkundliche Analyse zur<br />

Einschätzung der Oberflächengefährdung im<br />

<strong>Bergbau</strong>einwirkungsgebiet durch C. BEYER<br />

1970-71 Teufen des Wetterschachtes 402, Gf. Bannewitz-Nord<br />

1972 August verheerende Brände im 1. Flöz Gf.<br />

Gittersee<br />

1973 Einsatz des Mehrgefäßschrappers für Bauhöhen<br />

um 1,2 m<br />

203

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!