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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Förderschächten der Burgker Steinkohlenwerke, während<br />

<strong>bei</strong> den Königlichen Steinkohlenwerken kein Seilbruch nachgewiesen<br />

ist.<br />

Abb. 14.4-8: Patenturkunde und Zeichnung<br />

(Seitenansicht) zur Patentschrift<br />

„Pendelfangvorrichtung zur Vermeidung<br />

zu harten Aufsetzens des Fördergestells“<br />

für R. GNAUSCH, Königl. Steinkohlenwerke;<br />

Original SSB<br />

Bei den Burgker Werken ging man nach 1870 zur<br />

Verwendung von Gussstahlrundseilen von 28 mm<br />

Durchmesser über, <strong>bei</strong>m Glück Auf Schacht 1874, Augustus<br />

Schacht 1877. Beim Segen-Gottes Schacht legte man 1872<br />

erstmalig Gussstahlbandseile mit 85 mm Breite und 19,6<br />

mm Dicke auf, die 1875 <strong>bei</strong>m Glück Auf Schacht und nach<br />

entsprechendem Umbau der Fördermaschine auch <strong>bei</strong>m<br />

Marien Schacht angewendet wurden. Trotz sorgsamer<br />

Überwachung sind auch <strong>bei</strong> Bandseilen Brüche vorgekommen,<br />

jeweils <strong>bei</strong> aufwärts gehenden, mit Hunten beladenen<br />

Gestellen. Beim Bruch vom 1. Dezember 1911 im<br />

Segen-Gottes Schacht kam die SCHENK’sche<br />

Exzenterfangvorrichtung mit Erfolg zur Wirkung. Am 11.<br />

Februar 1918 wurden im Glück Auf Schacht ihre Zähne<br />

durch Holzspäne unwirksam, das Gestell stürzte 102 m in<br />

den Schachtsumpf und musste stückweise entfernt werden<br />

(GÜRTLER 2000c: 35).<br />

Die Seilfahrtsignale wurden zwischen Hängebank und<br />

Füllort durch Handhebel-Glockensignale übertragen. Nach<br />

einem Bericht der Berginspektion <strong>Dresden</strong> entsprachen die<br />

vorhandenen Signaleinrichtungen in den drei größeren<br />

Steinkohlenwerken nicht der Sicherheit der „auf dem Seil“<br />

fahrenden Mannschaft. Mit Hilfe der elektrisch betriebenen<br />

„WINKLER’schen Signalapparate“ konnte auch vom fahrenden<br />

Gestell signalisiert werden. Erstmalig 1889 eingeführt<br />

<strong>bei</strong>m Becker Schacht (GEORGI & DANNENBERG 1890) kamen<br />

sie auch <strong>bei</strong> den Burgker- und vermutlich auch Zauckeroder<br />

Schächten zur Anwendung.<br />

Die Förderung durch Stapelschächte oder Bunker war die<br />

Verbindung der Fließförderung einer Flözstrecke zur<br />

Hunteförderung in einem Querschlag. <strong>Das</strong> Fördertrum hatte<br />

meist eine Scheibe von 2 x 3 m, mitunter war ein Materialoder<br />

Fahrtrum angefügt (mündl. Mitt. M. WALETZKE). Wie der<br />

Name aussagt, sind diese Grubenbaue als Puffer zum<br />

Ausgleich von Unregelmäßigkeiten in der Förderung notwendig<br />

gewesen. Sie waren stark ausgebaut und hatten<br />

meist zur Verminderung des Aufpralls Gummigurt oder<br />

Prallbleche gegenüber der Aufgabeschurre.<br />

Die Schurre zur Befüllung der Hunte wurde mit Pressluft<br />

gesteuert. <strong>Das</strong> Beispiel einer Füllstelle zeigt MAI & ZSCHEILE<br />

(1999: 47).<br />

Schachtstühle oder Schachtfördergerüste waren als größere<br />

Bauten in ihren Ausführungen zeitabhängig.<br />

Die Seilscheibenstühle waren ursprünglich aus Holz, später<br />

allgemein mit Gebäuden umhaust und in diesen verankert.<br />

Nur der Malakoff-Förderturm des Marien Schachtes blieb<br />

als einziger zahlreicher ähnlicher Türme (1850-1890,<br />

HAUSTEIN 1994, Abb. 14.4-9, 14.4-10) des <strong>Döhlener</strong> Reviers<br />

erhalten und ist heute als Industriedenkmal geschützt. Der<br />

Name bezieht sich auf eine im Krimkrieg errichtete<br />

Festungsanlage in Sewastopol (NEULING 1998 a+b). Er<br />

wurde als letzter Schachtturm des Reviers gebaut (1886)<br />

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