07.06.2013 Aufrufe

Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Abb. 3.2-2: Idealschichtenschnitte der Döhlen-Formation<br />

ohne und mit lokalen Bergemitteln;<br />

Bear<strong>bei</strong>tung REICHEL (1968)<br />

Die Letten haben nur cm bis dm Mächtigkeit und sind als<br />

bedeutende Leithorizonte in den Kohleflözen, zumindest<br />

seit 1764 (SCHULZE), mit charakteristischen Bezeichnungen<br />

bekannt (s. Abb. 3.2-3 bis Abb. 3.2-8). Visuell kann man vier<br />

lithologische Gruppen unterscheiden:<br />

• Hell-gelblichgraue Letten: leicht sandig bis siltartig, die<br />

von SCHÜLLER & HOEHNE als Kristall-, Pseudomorphosenund<br />

Graupentonsteine beschrieben wurden. STUTZER<br />

(1931: 147) wies mehrfach Quarzsplitter nach.<br />

Besonders typisch ist die Große Lette 1. Flöz.<br />

In der Großen Lette wurde eine Arkoselinse (Abb. 3.2-9)<br />

(= Rinne ohne jegliche Erosionserscheinungen) an der<br />

Basis beobachtet (REICHEL 1970: Taf. 5/1). PÄLCHEN (1962)<br />

bezeichnet die Große Lette als Pseudomorphosentonstein,<br />

der Zirkonkristalle enthält. Nach SCHÜLLER &<br />

HOEHNE (1951: 97) ist es ein Pseudomorphosentonstein,<br />

der sich aus einem fossilen Ton bildete.<br />

• Weiße oder gelbgraue Horizonte, cm bis mehrere dm<br />

mächtig, 1957 mit dem Feldbegriff „Tonsteine“ bezeichnet.<br />

HAUSSE (1892: 81) beschreibt den Tonstein im<br />

Hangenden des 2. Flözes als „weißer, lichtgrauer oder<br />

lichtgelber, dichter silifizierter Thonstein mit muschligem<br />

bis splittrigen Bruch“.<br />

In diesem Niveau gilt das sogen. „Blumengebirge“ als<br />

Leithorizont. PÄLCHEN (1962) bestimmte das „Blumengebirge“<br />

als Tuff. Im Feld Gittersee nehmen die Tonsteine<br />

der 1. und 3. Weißen Lette an Mächtigkeit im Bereich<br />

einer jüngeren Störungszone zu (REICHEL 1968). Diese<br />

gelblichen Tonsteine mit Calamitenschäften, welche eine<br />

fluviatile Einregelung (SCHENKE 1969: 1212) und interne<br />

Tonstein-Gradierung in den Achsen zeigen (s. Abb. 2.2-<br />

13), können durch subaquatische Ausfällung oder Ausflokkung<br />

von Gelen in einer Rinne, aber nicht durch flächenhafte<br />

„ash flows“ entstanden sein (REICHEL 1968). Kartierungsunterlagen<br />

von P. GÖLDNER wurden ergänzt und zeigen<br />

diese Rinnenstruktur auf ca. 800 m streichende<br />

Erstreckung (s. Abb. 3.2-33).<br />

Abb. 3.2-3: Normale Ausbildung des 1. Kohlenflözes<br />

mit Letten = Leithorizonte, etwa Bildmitte<br />

Große Lette, im unteren Drittel Fremde<br />

Lette, etwa in Kopfhöhe Graue Lette mit<br />

Grauharte-Bank der Grauen Schicht. Ein klastischer<br />

Gang (Kamm) mit typischer Verzahnung<br />

durchzieht den Abbaustoß. Döhlen-Formation,<br />

1. Flöz. Gf Heidenschanze, 7.<br />

Sohle, Pfeilerabbau N Str. 100 Ost; Foto:<br />

REICHEL<br />

Etwa 1,0-1,5 m im Hangenden des 3. Flözes findet man<br />

eine oder zwei gelbliche dichte Tonsteinlagen. Besonders<br />

im Gf. Gittersee ein wichtiger Florenhorizont, enthalten<br />

diese Tonsteinlagen im Gf. Bannewitz mesophile Pflanzen<br />

in Lebensstellung und den Arthropleura Fundpunkt.<br />

55

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!