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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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An der Basis der Brandschiefer wurde im Gf. Gittersee ein<br />

Wurzelboden gefunden (s. Abb. 3.2-2). Im Hangenden folgt<br />

die 3. Weiße Lette, ein heller körniger Kohlentonstein oder<br />

bis mehrere m feingeschichtete Arkose-Siltsteine und harter<br />

dichter „Tonstein“.<br />

Lage zwischen Flöz 2a und 2.<br />

In den Gf. Gittersee und Marien Schacht trennt weiträumig<br />

ein heller 5-10 cm mächtiger siltähnlicher Kohlentonstein,<br />

die 3. Weiße Lette, die Brandschiefer des 2a und 2. Flözes.<br />

Auf engem Raum (50 x 100 m) konnten im Gf. Gittersee<br />

erhebliche Mächtigkeitsschwankungen im Bereich einer<br />

jüngeren Abschiebungszone beobachtet werden (REICHEL<br />

1968: Anl. 2). Die 3. Weiße Lette wurde mit 5 cm und an<br />

anderer Stelle als ein Bergemittel von 3,70 m über der Lette<br />

aufgeschlossen (s. Abb. 3.2-2).<br />

Man fand darin zahlreiche auch bankrechte Calamiten-<br />

Achsen (SCHENKE 1969, S. 1210, Abb. 7). Die fluviatile<br />

Einregelung von Calamiten-Stämmen mit Interngradierung<br />

(s. Abb. 2.2-13) ist nur <strong>bei</strong> einer aquatisch-fluviatilen<br />

Sedimentation bzw. gelitartiger Ausflockung dieser<br />

Tonsteine möglich. Eine weitere streichende Ersteckung<br />

dieser Rinne mit Mächtigkeiten bis 2,5 m konnte P. GÖLDNER<br />

auf 800 m Länge nachweisen (s. Abb. 3.2-33).<br />

Bei den Kartierungen 1956 im Gf. Königin-Carola Schacht, 13.<br />

Sohle war für das Mittel zwischen dem 1. und 2. Flöz nur die<br />

Beschreibung von HAUSSE (1892: 81) bekannt: „Unmittelbar<br />

über dem zweiten Flötze tritt ein ganz characteristischer<br />

weisser, lichtgrauer oder lichtgelber, dichter, silificierter<br />

Thonstein mit muschligem bis splittrigem Bruche auf, der<br />

sich durch die Führung zahlreicher Pflanzenreste, besonders<br />

aufrecht stehender, wenig verdrückter ... Calamitenschäfte<br />

... auszeichnet und wegen seines Aussehens als Schecke,<br />

oder wegen der darin auftretenden pflanzlichen<br />

Versteinerungen als Blumengebirge bezeichnet wird“.<br />

Dies führte zur lithologischen Feldbezeichnung Tonstein für<br />

gleichartige Gesteine, im Gegensatz zu gut geschichteten<br />

mittelgrauen weichen Schiefertonen, Peliten, die heute als<br />

Tonsteine angesprochen werden. Schon HAUSSE (1892: 82)<br />

wies auf diesen Unterschied hin. Diese Definition ist zu<br />

beachten.<br />

Unter heutigen Erkenntnissen dürfte es sich um<br />

Calamitenröhrichte oder Swamps handeln, in die feinstes<br />

pyroklastisches Material, eventuell von Staubtuffen, eingetragen<br />

wurde. Auch in dieser spezifischen Lithologie erfolgten<br />

gelitartige Ausflockungen, wie intern gradierte<br />

Calamitenschäfte beweisen.<br />

Während diese „Schecke“ im Bereich der 13. Sohle Königin-<br />

Carola Schacht nicht vorhanden ist, wurde sie <strong>bei</strong> Aufnahme<br />

der Bohrung 6625 und 6625C, nahe der Ernst Strecke in<br />

Döhlen, mit 1,0-1,5 m Mächtigkeit ca. 1,3 m und im Gf.<br />

Gittersee 1,0 m (s. Abb. 3.2-5) über dem Flöz 2a festgestellt.<br />

74<br />

Weiterhin bilden feste hellgraue und gut geschichtete Silte<br />

bis mittelkörnige Arkosesandsteine mit kohligen<br />

Schiefertonen im Hangenden das bis ca. 6,0 m mächtige<br />

Zwischenmittel zum 2. Flöz.<br />

Durch eine schräg geschichtete feinsandige Partie, vermutlich<br />

eine subaquatische Rutschung, wurde eine hakenartige<br />

Aufpressung des 2a Flözes hervorgerufen (REICHEL 1970:<br />

Taf. 7/3; s. Abb. 3.2-49).<br />

Von HAUSSE wurden drei große Stücke feinsandiger Arkose<br />

mit zahlreichen Pflanzenresten überliefert und dem MMD,<br />

den SSB und Geol. Institut der Bergakademie übergeben.<br />

Dies sind Typusstücke für das „Blumengebirge“ nach der<br />

damaligen Auffassung.<br />

Eine feinstratigraphische Horizontbestimmung des<br />

Begriffes „Blumengebirge“ lässt sich aus den alten<br />

Aussagen nicht ableiten. Offensichtlich war es ein<br />

Sammelbegriff für die geflammten Tonsteine, (Schecke)<br />

hellgraue dichte Tonsteine, feingeschichteten Silt bis mittelkörnige<br />

Arkosesandsteine deren pyroklastischer Anteil bisher<br />

nicht exakt bestimmt wurde.<br />

Am Fundort der Haptodus-Fährten (HAUSSE 1910: 7) stand 0,5<br />

m unter dem 1. Flöz das Blumengebirge an. Mit schwarzgesprenkelter<br />

Arkose (0,3 m) und lichtgrauen Schieferton (0,7 m)<br />

hat das Mittel bis zum 2. (= 2a) Flöz eine Gesamtmächtigkeit<br />

von 3,85 m. In der Mitte wurden die Fährten in einem hellgrauen<br />

Silt-Feinsand Horizont zusammen mit Trockenrissen<br />

gefunden (vgl. Abb. 2.1-12 bis 2.1-13). Somit liegt der<br />

Fährtenhorizont eindeutig zwischen Flöz 2a und 2.<br />

<strong>Das</strong> 2. Flöz<br />

<strong>Das</strong> 2. Flöz ist meist nur 0,3-0,4 m mächtig; im Liegenden<br />

befindet sich ein Wurzelboden.<br />

Allgemein gilt als Hangendbegrenzung die 1. Weiße Lette,<br />

etwa 5-10 cm siltähnlicher Kohlentonstein. Die gleichartige<br />

2. Weiße Lette mit 5 cm ist ca. 0,2 m über dem Liegenden<br />

des Flözes eingeschaltet (Gf. Gittersee). <strong>Das</strong> bestätigte sich<br />

auch in der Baugrube 5 <strong>bei</strong> Wurgwitz, in einer anderen stehen<br />

mehrere Klastit-Lagen bis zu 0,4 m an.<br />

Im 2. Flöz herrschen Brandschiefer vor, sie können jedoch<br />

auch durch Unreine Kohle und Grauharte Kohle ersetzt werden.<br />

Mächtigkeitsangaben von 1,4 m am Oppel Schacht<br />

sind nicht eindeutig und könnten auf einem Anscharen des<br />

2a-Flözes beruhen.<br />

Lage zwischen Flöz 2 und 1<br />

Dieses Zwischenmittel entspricht in den Gf. östlich der<br />

Weißeritz der 1. Weißen Lette, einem siltartigen hellen<br />

Kohlentonstein. Im Gf. Königin-Carola Schacht wurde 1956<br />

der als „Blumengebirge“ bezeichnete „gelblichen splittrig<br />

brechenden Tonstein“ (Zitat s. oben) zwischen dem 1. Flöz<br />

und geringmächtigen Brandschieferlagen kartiert.

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