Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
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Nach CHRISTOPH (1965: 33) entstanden duritische Brandschiefer<br />
unter relativ aeroben Verhältnissen.<br />
Auf einer Schwelle im Gf. Gittersee liegt das 5. Flöz dem<br />
Grundgebirge auf und ist verkieselt. Im Hangenden des<br />
Schweinsdorf Flözes gehen Brandschiefer in Hornsteine,<br />
echte Silizite, über. Offenbar besteht eine Korrelation zwischen<br />
der Oxydation der Biomasse und einer frühdiagenetischen<br />
Ausscheidung von Kieselsäure.<br />
Nach dominierenden Beimengungen können Carbargilite,<br />
Carbankerite und Carbopyrite unterschieden werden. Die<br />
anorganische Substanz tritt sowohl streifig als auch punktförmig<br />
in der vitritischen und duritischen Grundmasse auf.<br />
Eine homogene Grundmasse bedingt, dass die ruschligen<br />
und fasrigen Typen hinter dem streifigen Brandschiefer<br />
zurücktreten. Wie <strong>bei</strong> der Grauharten Kohle tritt der fast<br />
immer vorhandene Pyrit punktförmig, konkretionär und feinkörnig<br />
auf.<br />
Die Brandschiefer können durch erhöhte Beimengungen<br />
klastischen Materials aus jedem der Kohlelithotypen hervorgehen<br />
und offensichtlich in unterschiedlichen Positionen<br />
auftreten. Bei Interpretationen von Flözprofilen ist es deshalb<br />
erforderlich, ihre geologische Situation zu beachten.<br />
Die den Gelkohlen, Grauharten Kohlen und Kannel Kohlen<br />
entsprechenden Brandschiefer enthalten auch in den Übergängen<br />
zu kohligen Schiefertonen beachtliche Uranmengen.<br />
Hornsteine, Silizite oder Cherts, der Kohlenflöze<br />
Hornstein ist ein Sammelbegriff, ....“eine schwartze, weisse,<br />
röthliche ... strenge Berg-Art“ (MINEROPHILO 1743: 303) und<br />
tritt stratiform in mehreren Niveaus des Schichtprofils auf<br />
(REICHEL et al. 1984). Sie dürfen nicht mit hydrothermal epigenetisch<br />
entstandenen Hornsteinen verwechselt werden.<br />
Im Bereich der Steinkohlenflöze sind es braune oder schwarze<br />
Chalzedonlinsen oder Verkieselungen von Flözbänken die<br />
auf „trockene Hochlagen“ des Moores, wie an der Flöz-Hangendgrenze<br />
oder über Schwellen des Grundgebirges, hindeuten.<br />
Die Hangendgrenze des Schweinsdorf Flözes wird relativ<br />
großflächig durch eine etwa 0,5 m mächtige schwarze<br />
Hornsteinbank markiert (REICHEL & BARTHEL 1964). Neben<br />
strukturlosen kommen auch laminierte Partien vor, die eine<br />
Ausfällung der Silicagele in flachlimnischem Milieu vermuten<br />
lassen. Die Farbe deutet auf noch ausreichend vorhandene<br />
Biomasse.<br />
3.2.4 Abfolge und Lithofaziesmuster der Formationsglieder,<br />
Flöze und Zwischenmittel<br />
Sedimente im Liegenden der Flözfolge<br />
Diese Sedimente enthalten keine signifikanten Horizonte,<br />
die eine lithostratigraphische Parallelisierung ermöglichen.<br />
68<br />
Die verschiedenen Konglomeratbänke werden als<br />
„Konglomerate unter den Flözen“ durch E. NEUMANN (in dieser<br />
Ar<strong>bei</strong>t) zusammengefasst.<br />
Die klastischen Sedimente im Liegenden der Kohlenflöze<br />
lagern im Allgemeinen auf Unkersdorfer Tuff oder Porphyrit,<br />
seltener direkt auf dem Grundgebirge. Fehlen Tuff oder<br />
Porphyrit, ist eine Abtrennung von den Basissedimenten<br />
der Unkersdorf-Potschappel-Formation nicht möglich (z. B.<br />
Bohrungen F4, F5, F9, F10). Die Mächtigkeit der meist grobklastischen<br />
Sedimente schwankt zwischen kleiner 10 m und<br />
wenig mehr als 50 m. In die Wechselfolge von Sandsteinen/<br />
Arkosen und sandigen Schiefertonen sind Gerölllagen bis zu<br />
10 m Mächtigkeit eingeschaltet. Der Grundmasseanteil dieser<br />
Konglomeratlagen ist sehr groß. Die Gerölle sind meist<br />
klein (5-10 cm) und im Allgemeinen gut gerundet, können<br />
aber auch bis 0,75 m groß werden.<br />
Auch hier lässt sich eine Differenzierung in der<br />
Geröllverteilung erkennen (s. Abb. 3.1-4; Abb. 3.2-26): Im<br />
Nordwesten (Zauckerode, Pesterwitz, Burgk) enthalten die<br />
Konglomerate fast ausschließlich Porphyrit-Gerölle, die vor<br />
allem in Verbindung zum Potschappel-Wilsdruff Porphyrit<br />
stehen. Im östlichen Teil der nördlichen <strong>Becken</strong>rand-Zone<br />
dominieren dann Gerölle von Monzonit (Gittersee) bzw.<br />
Schiefergebirgsmaterial (nördlich Bannewitz) und in dem<br />
Gebiet von Kreischa sowie im westlichen Teil der Hainsberg-<br />
Quohrener Nebenmulde Gerölle von Gneis und<br />
Quarzporphyr (ähnlich dem des Tharandter Waldes). Im<br />
Zentralteil der Hauptmulde trifft man schließlich ein polymiktes<br />
Konglomerat an, in dem alle Geröllarten mehr oder<br />
weniger gleichmäßig vertreten sind.<br />
Eine Besonderheit sind Gerölle eines roten, sehr harten<br />
Porphyrites mit dichter Grundmasse und grünen<br />
Hornblende-Einsprenglingen, die in einigen Bohrungen (F9,<br />
F12, F13) in großer Menge beobachtet wurden (NEUMANN<br />
1961). Ein Äquivalent dieser Gesteine war jedoch bisher in<br />
der Umgebung des <strong>Becken</strong>s nicht zu finden. Sie stehen<br />
möglicherweise in Verbindung mit einem Vulkanitkomplex,<br />
der dem Monzonit auflagerte und heute abgetragen ist.<br />
Die Verteilung der Gerölle weist darauf hin, dass der<br />
Transport aus der unmittelbaren Umgebung des <strong>Becken</strong>s<br />
erfolgte (s. Abb. 3.2-26).<br />
Auch innerhalb der Flözfolge wurden an mehreren Stellen,<br />
vor allem westlich der Weißeritz, Konglomerat-<br />
Einlagerungen festgestellt. Sie treten vorwiegend in den<br />
Zwischensedimenten des unteren Teiles auf (meist zwischen<br />
4. und 6. Flöz), sind aber auch weiter oben möglich.<br />
Die im Allgemeinen grau gefärbten Gerölllagen enthalten<br />
einen hohen Grundmasse-Anteil. Ihre Mächtigkeit schwankt<br />
zwischen 0,5 und 2 m. Die Gerölle bestehen hauptsächlich<br />
aus Porphyrit und fluidalstreifigem Porphyr, der in<br />
Flachbohrungen, ca. 10 m unter dem 5. Flöz in der Marien<br />
Schacht-Mulde, auftrat. Daneben wurden Monzonit-, Gneisund<br />
Quarzporphyrgerölle beobachtet.