Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
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lisation mit Sphalerit, Pyrit und Markasit besitzt eine größere<br />
Verbreitung als die Uranvererzung (ŠILOVSKIJ et al. 1969).<br />
Galenit ist seltener als Sphalerit und besonders an Klüfte<br />
gebunden, die sowohl kohlige als auch Silte (Letten) durchsetzen.<br />
Im Nordosten des Gf. Bannewitz (Bohrung Nr. 840)<br />
sind in einer Kluft im 5. Flöz bis zu 5 Millimeter große<br />
Galenitkristalle als Kluftbelag und Chalkopyrite festgestellt<br />
worden (ŠILOVSKIJ et al. 1969). Baryt kam in einigen<br />
Erzprofilen auf Querklüften vor.<br />
Abb. 5-7: Calcit aus Störung im 5. Flöz. Döhlen-<br />
Formation, Gf. Bannewitz, Kristall 3 cm<br />
lang; Foto: BASTIAN, Slg. HERTL<br />
Abb. 5-8: Calcit aus einem Kamm. Döhlen-Formation,<br />
1. Flöz. Burgker-Steinkohlenwerke,<br />
Fund 1884, Objektbreite 10 cm; Foto:<br />
KNOPFE, Slg. MBF<br />
160<br />
Durch erzmikroskopische Untersuchungen konnte an wenigen<br />
Beispielen die Unterscheidung zwischen syngenetischen<br />
und epigenetischen Mineralisationsphasen nachgewiesen<br />
werden. In Klastiten, außerhalb der erzführenden Lithotypen,<br />
traten an drei nachgewiesenen Lokalitäten ein bis zwei Meter<br />
lange Klüfte mit einer starken Uranvererzung auf. Diese liegen<br />
als Ausnahmeerscheinungen nur im Gf. Bannewitz-Nord,<br />
im Bereich starker tektonischer Zergliederung, am nordöstlichen<br />
<strong>Becken</strong>rand (Gbg. 901, Str. 3428, Str. 5428).<br />
NEKRASOVA (in ŠILOVSKIJ et al. 1969) hält aufgrund dieser<br />
Beobachtungen folgende Mineralisationsfolge aus: Pyrit I,<br />
Kieselsäure I und Karbonat I (Phase der Diagenese = syngenetische<br />
Bildung) sowie Kieselsäure II und Uranvererzung<br />
(Phase der Spätdiagenese und „Katagenese“ = syngenetische<br />
bis epigenetische Bildung), Pyrit II, Karbonat II,<br />
Sphalerit, Galenit, Baryt und Chalkopyrit (Phase der<br />
„Katagenese“ = epigenetische Bildung). Die Unterscheidung<br />
zwischen syngenetischen und epigenetischen Mineralisationsphasen<br />
geht ebenso aus erzmikroskopischen Untersuchungen<br />
an Arkosen im Liegenden des 5. Flözes hervor<br />
(WENKE 1979 in HAGEN & SCHEID, Hrsg. 1999). WENKE (1979)<br />
unterscheidet in der epigenetischen Phase in einer zeitlichen<br />
Folge drei Stadien, das Nasturan-Stadium, das Sulfid-Stadium<br />
und das Karbonat-Stadium, zwischen denen zwei Öffnungsphasen<br />
liegen.<br />
Als Uranminerale wurden in Proben mit besonders hohen<br />
Urangehalten Uraninit (Nasturan), Uranschwärze, Torbernit,<br />
Autunit, Liebigit (Uranotalit), Zippeit sowie uranhaltige<br />
Limonite, Psilomelan, Wad und Alaune festgestellt<br />
(NEKRASOVA in ŠILOVSKIJ et al. 1969). Uraninit (Nasturan)<br />
wurde in der Schwerefraktion einzelner Proben in Form fester<br />
Körner gefunden, die im Anschliff eine rosagraue Färbung<br />
mit einem hohen Relief und einem kollomorphen Gefüge aufwiesen.<br />
Nach LANGE et al. (1991) liegt das Uran in der<br />
Lagerstätte Freital in feindisperser Form als Uraninit<br />
(Pechblende) in Assoziation mit Pyrit und Coffinit vor.<br />
Eine Besonderheit im <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> stellen in den<br />
Kämmen Mineralparagenesen mit Whewellit, Calcit und<br />
Sulfiden dar. <strong>Das</strong> von BROOKE & MILLER 1852 als Whewellit<br />
(Ca[C 2 O 4 ] · H 2 O) benannte Kalziumoxalat wurde auch in<br />
einem Fund aus dem <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> nachgewiesen<br />
(WEISBACH 1884). Der Bergverwalter Max GEORGI erhielt aus<br />
den Steinkohlengruben von Burgk eine Probe „Gips“, die er<br />
an den Mineralogen Albin WEISBACH in Freiberg weitergab.<br />
Der Freiberger Chemiker SCHULZE bestimmte den<br />
Chemismus dieser Probe als „einfach gewässertes<br />
Kalziumoxalat“. Begleiter des farblosen, wasserhellen<br />
Whewellits, der in einer Kluft (Kamm) im Liegenden des 1.<br />
Steinkohlenflözes im Augustus Schacht auftrat, war weingelber<br />
Calcit (WEISBACH 1884, 1886). KOLBECK & GOLDSCHMIDT<br />
(1908), HENGLEIN (1909) sowie KOLBECK et al. (1918) berichteten<br />
von neuen Whewellitfunden aus den Schächten der<br />
Burgker Steinkohlenwerke. KOLBECK et al. (1918) identifizierten<br />
an den Burgker Whewelliten 79 kristallographische<br />
Formen, von denen 44 dominant und typisch sind. Die<br />
Fundortangabe „Burgk <strong>bei</strong> <strong>Dresden</strong>“ für viele Whewellite