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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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und besaß einen dem kombinierten Träger- und Bocksystem<br />

angehörenden schmiedeeisernen Seilscheibenstuhl mit diagonaler<br />

Verankerung auf sämtlichen vier massiven<br />

Bruchsteinumfassungsmauern des Turmes. Diese „archaische“<br />

Konstruktion der Schachttürme war in der Periode<br />

ohne gewalzte Stahlträger erforderlich und demonstriert die<br />

hohe Ingenieurkunst <strong>bei</strong> der Bewältigung statischer<br />

Probleme.<br />

Abb. 14.4-9: <strong>Bergbau</strong>denkmal: Marien Schacht<br />

Bannewitz, Ansicht des Schachtgebäudes<br />

von SW (Zustand bis 1930, Anbau 1961);<br />

Zeichnung: HAUSTEIN<br />

Abb. 14.4-10: Gebäude und Betriebsfläche der<br />

Schachtanlage Marien Schacht mit dem<br />

Malakoff-Turm 1991; Foto: HAUSTEIN<br />

Der Dachreiter des Turmes mit einer Glocke hatte außer<br />

dem Stundenschlag noch die Aufgabe, die Förderspiele akustisch<br />

anzuzeigen, wie es von dem <strong>Döhlener</strong> Kunstrad<br />

bereits beschrieben wurde.<br />

Mit dieser alten Technologie musste man sich <strong>bei</strong> der erneuten<br />

Inbetriebnahme des Schachtes auseinandersetzen.<br />

Besonders in der Sümpfungsphase waren etwa 25.500 kg<br />

Last von Pumpe, Leitungen und Kabel abzufangen und<br />

durch eine noch vorhandene Strebe die resultierenden<br />

Kräfte in die Turm-Fundamente abzuleiten.<br />

296<br />

Für die Wiederaufwältigung des Marien Schachtes ab 1957<br />

wurden die 1950 von NOBAS Nordhausen gebaute<br />

Fördermaschine und die Seilscheiben des Schachtes 1<br />

Gittersee umgesetzt. Der Schacht 1 ist mit einem<br />

Teufhaspel von der 2. bis zur 3. Sohle als Blindschacht<br />

betrieben worden. Die Aufstellung der Trommelfördermaschine<br />

machte im Schachtturm des Marien Schachtes<br />

den Einbau neuer Seilscheibenträger, eines neuen<br />

Strebengerüstes und eines neuen Fördergerüstes erforderlich<br />

(HAUSTEIN 1994: 10). Dies geschah in betrieblicher<br />

Eigenleistung. Die statischen Nachweise wurden durch den<br />

Hauptmechaniker R. REICHEL erar<strong>bei</strong>tet.<br />

Die Schachtstühle des Oppel, Georg und Königin-Carola<br />

Schachtes 2 (HARTUNG 1931: Bild 3-5) bestanden als moderne<br />

Konstruktionen aus Walzträgern und demonstrierten die<br />

neue Generation der Schachttürme. Gleiches gilt für die<br />

Schächte Gittersee 1 und 2 (Abb. 14.4-11, 14.9-1), die als<br />

technische Denkmale erhalten werden.<br />

Abb. 14.4-11: Schachtfördertürme <strong>Bergbau</strong>betrieb Willi<br />

Agatz <strong>Dresden</strong>-Gittersee mit Verladeanlage,<br />

links Schacht 1, rechts Schacht 2;<br />

nach Demontage und Umsetzung<br />

<strong>Bergbau</strong>denkmal, Foto: HAUSTEIN<br />

Der Schacht 2 Unteres Revier sowie die 1956 übernommenen<br />

Fördergerüste der Schächte 3, 4 und 8 waren in der<br />

üblichen Wismutbauart aus Holz aufgeführt. Der Turm des<br />

Schachtes 3 ist später durch ein Stahlgerüst ersetzt worden.<br />

Die Schachtfördergeräte und Fördermaschinen<br />

In den Schächten wurden für die Wasserhebung und die<br />

Kohleförderung vielfach die gleichen Geräte eingesetzt, so<br />

dass eine komplexe Darstellung erfolgt. Die reinen<br />

Wasserkünste und die historische Haspelförderung wurden<br />

bereits geschildert.<br />

Der frühzeitig geplante (1804) und 1817-1820 realisierte Bau<br />

der ersten Dampfmaschine im Sächsischen <strong>Bergbau</strong> und<br />

ihrer zahlreichen Nachfolgerinnen ist vor allen Dingen unter<br />

dem Aspekt des fehlenden Aufschlagwassers auf den

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