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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Abb. 3.4-1: Backofenfelsen: Gebänderte Feinklastite<br />

und Oberes Vulkanitfanglomerat bzw.<br />

Gneis-Rhyolith-Konglomerat. Bannewitz-<br />

Hainsberg-Formation, Freital-Hainsberg;<br />

Foto: SCHAUER<br />

Diese Horizonte werden ihrer Struktur entsprechend neutral<br />

als „Gebänderte Feinklastite“ bezeichnet.<br />

In Anlehnung an den Begriff „Wechselhafte Schichten“<br />

(1966) werden zukünftig für diese Formationsglieder<br />

„Untere wechselhafte Bänke“ und „Obere wechselhafte<br />

Bänke“ verwendet.<br />

Der Nachweis des Birkigt-Heilsberg Tuffs als eindeutigen<br />

Tephra-Marker ermöglicht eine Zuordnung der einzelnen<br />

Schuttfächer (s. Abb. 1-3), die <strong>bei</strong> der Abfolge der<br />

Formationsglieder berücksichtigt wird.<br />

<strong>Das</strong> Formationsglied Wachtelberg-Quarzporphyr-Tuff wird<br />

zukünftig verkürzt als „Wachtelberg-Tuff“ (SCHNEIDER &<br />

GÖBEL 1999) bezeichnet.<br />

Die Bannewitz-Hainsberg-Formation weist generell braunrote<br />

bis rötlichbraune Farben auf. Rötlichviolette und bläulichviolette<br />

feinklastische Lagen deuten auf Pyroklastite. Bisher<br />

wurden noch keine Aggregationslapilli entdeckt, jedoch sind<br />

auf Schichtflächen Tuff-Flatschen oder Bimslapillis häufig.<br />

Den Beginn dieser Formation charakterisieren die Aktivierung<br />

einer erheblichen Reliefenergie und die generelle Umstellung<br />

des Ausgleiches tektonischer Spannungen von den flächenhaften<br />

seismischen Gängen zu linearen Bruchstörungen. Ein<br />

verstärktes Absinken lokaler Muldenzonen zwischen<br />

Grundgebirgsschwellen, einer Ausprägung von Faziesmustern<br />

an linearen NW-SO Abschiebungen und eine dextrale<br />

<strong>Becken</strong>erweiterung durch Dehnung nach SW.<br />

Damit verbunden war eine Schüttung mächtiger<br />

Fanglomeratfächer, einmal von NW, aus dem Gebiet um<br />

Meißen, zum anderen, wie in der vorangegangenen Formation<br />

von W bis SW, aus dem Tharandter Vulkanitkomplex<br />

und den umgebenden Gneisarealen. Ein Abklingen dieser<br />

Absenkungen mit fortschreitender <strong>Becken</strong>füllung ist sowohl<br />

an Querschnitten, durch verflachendes Einfallen zu Depotzentren<br />

und durch die Abnahme der Klastizität zu beweisen.<br />

Im Hangenden des Schweinsdorf Flözes war im Edelstahlwerk<br />

Freital ein 3 m mächtiger leuchtend roter Pelit aufgeschlossen<br />

über dem, ohne jede Erosionsspur, die grobe<br />

Schüttung beginnt. Eindeutig fehlt hier ein Hiatus.<br />

Dieser Abstand zum Flözhorizont variiert und deutet auf<br />

nicht gleichzeitiges flächenhaftes Einsetzen der Schüttung<br />

hin. Ohne Berücksichtung unterschiedlicher Subsidenzbereiche,<br />

wie den Ausfall der Abfolge Schweinsdorf Flöz, wird<br />

von SCHNEIDER & GÖBEL (1999: 53) ein „erosiver Anschnitt<br />

der Niederhäslicher Schichten“ vorausgesetzt, der bisher an<br />

keiner Stelle nachgewiesen wurde. Zudem gibt es mehrere<br />

Aufschlüsse, in denen von SW geschüttete graue fluviatile<br />

Gneis-Quarz-Rhyolith Konglomerate die Basis bilden und<br />

die Umstellung der Einzugsgebiete erst danach erfolgte.<br />

3.4.2 Abfolge und Lithofaziesmuster der<br />

Formationsglieder<br />

Unteres Vulkanitfanglomerat der <strong>Döhlener</strong> Hauptmulde<br />

mit dem Äquivalent<br />

Unteres Gneis - Rhyolith Konglomerat der Hainsberg-<br />

Quohrener Nebenmulde (E. NEUMANN).<br />

Die Mächtigkeit der unteren Grobklastika schwankt sehr<br />

stark: durch Tiefbohrungen wurden im Raum Bannewitz 15-<br />

75 m, im Aufschluss an der Cossmannsdorfer Brücke etwa<br />

40 m festgestellt.<br />

<strong>Das</strong> Vulkanitfanglomerat ist im Zentralteil der <strong>Döhlener</strong><br />

Hauptmulde verbreitet. Im NW fehlt es (offenbar erosionsbedingt)<br />

bis auf eine schmale Zone, die bis Grumbach<br />

reicht. Nach S und SO geht es in Gneis-Rhyolith-<br />

Konglomerate über (Abb. 3.4-2). <strong>Das</strong> Untere<br />

Vulkanitfanglomerat, der untere Teil der klassischen<br />

„Brekzientuffe“, besteht aus grobstückigen Brekzien,<br />

Arkosesandsteinen und sandigen Schiefertonen (Abb. 3.4-<br />

3). Die Brekzien erscheinen durch unterschiedliche Klasten<br />

buntscheckig (Abb. 3.4-4). Braunrötliche bis rotbraune<br />

Farbtöne herrschen vor; es treten gebleichte Flecken und<br />

Zonen auf. Es sind stets Zwischenlagen von fein- bis mittelkörnigem<br />

Arkosesandstein und rotbraunem Siltstein vorhanden,<br />

oft mit elliptischen Bleichhöfen (REICHEL 1966, Abb.<br />

11-12; „Pleochroitische Höfe“ oder „Fischaugen“ DILL 1987:<br />

18). Diese Zwischenlagen sind nicht horizontbeständig und<br />

schwanken von Dezimetern bis zu mehreren Metern<br />

Mächtigkeit.<br />

Die kompakten Geröllbänke sind schlecht sortiert und<br />

matrixgestützt. Die Gesteinsbrocken sind oft sehr dicht<br />

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