Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
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Abb. 10-28: Ortsdosisleistung der Gammastrahlung<br />
(ODL) im <strong>Bergbau</strong>revier Freital-Burgk;<br />
Bear<strong>bei</strong>ter: SCHAUER 1994<br />
Mit der Erhöhung des Flutungsniveaus im Bereich der Grube<br />
Gittersee auf 160 m NN musste das Flutungswasserniveau im<br />
Gf. Heidenschanze künstlich über das FB 3 auf 140 m gesenkt<br />
werden, um nicht Grundwassergefährdungen durch die<br />
Altlast im Schurfschacht 60 zu riskieren. Dieses Erfordernis<br />
bestand nach der Sanierung im Jahr 2002 nicht mehr.<br />
Da die vollständige Ableitung der Flutungswässer, wie ursprünglich<br />
vorgesehen, über die abgebauten Bereiche des<br />
Steinkohlenaltbergbaus sowie den Tiefen Elbstolln mit großer<br />
Wahrscheinlichkeit nicht eintreten wird, verfolgt die WISMUT<br />
GmbH seit Ende des Jahres 2000 das Ziel, „durch stufenweises<br />
Anheben des Flutungsniveaus in der Grube Gittersee bis<br />
zum natürlichen Grundwasserstand langfristig stabile und<br />
weitgehend natürliche Verhältnisse herzustellen und damit<br />
den Abschluss der Flutung der Grube Gittersee zu sichern”<br />
(Sonderbetriebsplan vom 18.12.2000). Wichtige Voraussetzungen<br />
dazu waren:<br />
1. die Altlast im Schurfschacht 60 zu sanieren und<br />
2. eine regelmäßige Kontrolle der sich im Flutungsverlauf einstellenden<br />
hydraulischen Verhältnisse sicherzustellen, da<br />
nicht ausgeschlossen werden kann, dass es zu Flutungswasseraustritten<br />
an der Tagesoberfläche kommt. Als<br />
Option zum endgültigen Abschluss der Flutung wird von<br />
der Wismut die Auffahrung eines neuen Stollens zwischen<br />
der Grube Gittersee und dem Tiefen Elbstolln angegeben.<br />
Abbruch von Gebäuden und Sanierung von Betriebsflächen<br />
Die radioaktiv kontaminierten Betriebsflächen und Gebäude<br />
der ehemaligen SDAG Wismut stellen ein langzeitiges Schadstoffpotential<br />
dar und müssen deshalb einer Verwahrung<br />
bzw. Sanierung zugeführt oder abgebrochen werden.<br />
Im Rahmen des WISMUT-Umweltkatasters ist auf den WIS-<br />
MUT-Betriebsflächen und Bergehalden (einschließlich exponierter<br />
Randlagen benachbarter Grundstücke) in einem<br />
Messpunktabstand von 20 x 20 m und lokal enger die<br />
Ortsdosisleistung der Gammastrahlung (ODL) bestimmt<br />
worden (Abb. 10-28).<br />
Sanierung von Betriebsflächen<br />
Auf dem Hauptbetriebsgelände mit einer Fläche von 9,3<br />
ha (ohne Bergehalde <strong>Dresden</strong>-Gittersee) befanden sich die<br />
<strong>bei</strong>den Förderschächte (Schacht 1, Schacht 2), alle<br />
Einrichtungen der radiometrischen Erzaufbereitung (RAF)<br />
und des Erzumschlages auf die Schiene.<br />
Die aufgefundenen Kontaminationen konzentrieren sich auf<br />
die ehem. Erztransportwege, auf die Erzverladung, die Erzzwischenlager<br />
und den Lagerplatz für die Spülversatzanlage.<br />
Entnommene Proben enthielten bis max. 2500 ppm<br />
U, 1100 ppm Pb, 230 ppm As und 0,002 % Cd. Als Spülversatz<br />
bzw. zur Brandbekämpfung untertage und auf der<br />
Bergehalde wurden Tailings der ehem. Uranerzauf-bereitungsfabrik<br />
Nr. 95 in <strong>Dresden</strong>-Coschütz verwendet. Diese<br />
Tailings enthielten zwar nur wenig Uran, besaßen aber eine<br />
spezifische Aktivität (Ra-226) bis zu 5300 Bq/kg.<br />
Die Kontaminationen traten in der Regel oberflächennah auf<br />
und hatten eine Eindringtiefe von max. 1 m. Die kontaminierten<br />
Ablagerungen sind bereits abgetragen und in die<br />
Bergehalde <strong>Dresden</strong>-Gittersee eingebaut worden.<br />
Die Betriebsfläche des Marien Schachtes hat eine Größe<br />
von etwa 1,4 ha. Auf einer Fläche von etwa 0,5 ha sind<br />
Sanierungsmaßnahmen durch Bodenaustausch realisiert<br />
worden. Die ausgekofferten Bodensubstrate enthielten <strong>bei</strong><br />
einer durchschnittlichen Mächtigkeit von 2 m 88 ppm Uran,<br />
16-290 ppm Arsen und 0,4-4,4 ppm Cadmium. Ihre spezifische<br />
Aktivität (Ra-226) lag zwischen 70-3400 Bq/kg. Die ausgekofferten<br />
Materialien wurden auf der Halde eingebaut.<br />
Weiterhin erfolgte Bodenabtrag in Bereichen mit erhöhten<br />
Kohlenwasserstoffkontaminationen (Hydrauliköl). <strong>Das</strong> mehrfach<br />
kontaminierte Material (Radionuklide, KW) wurde im<br />
Sanierungsbetrieb Königstein einer Sonderbehandlung<br />
unterzogen.<br />
Die Betriebsfläche des Schachtes 3 (s. Abb. 10-28) hat<br />
eine Größe von 1,2 ha. Im äußersten NO-Teil der Fläche<br />
befindet sich die Althalde des Berger Schachtes (etwa ab<br />
1810) mit einem Volumen von etwa 10 Tm³.<br />
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