Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Grenzfläche ist vielgestaltig gebuchtet und zeigt unregelmäßige,<br />
scharf begrenzte Erosionsfurchen, die nur subaerisch<br />
entstanden sein können (Abb. 3.1-7). Diese Bildungen beschreiben<br />
SCHUMACHER & SCHMINKE (1995: 637) und geben<br />
eine distale Entfernung der Pisolithe zum Vulkan von 36 km<br />
an. Die Entfernung Marien Schacht zur Meißner Eruptivprovinz<br />
beträgt ca. 30 km, zur Tharandter Caldera 15 km (s.<br />
Abb. 3.1-4).<br />
Diese feinklastischen Tuffhorizonte sind am Marien Schacht<br />
grünlichen, blauvioletten oder rotbraunen Tuffiten eingelagert.<br />
Charakteristisch sind die oft zahlreich auf den<br />
Schichtflächen vorhandenen Flatschen, wahrscheinlich umgewandelter<br />
Bimslapilli, bis zu mehreren cm Durchmesser.<br />
Abb. 3.1-6: Pisolithtuff (hellgrau), Aggregationslapilli<br />
vom „Rindentyp“, diagenetisch deformiert,<br />
im Hangenden des Unkersdorf Tuff,<br />
Gf. Marienschacht, Qu. 12, Bildbreite 21<br />
cm; Foto: BEHR<br />
Durch die feinlaminierte Schichtung, besonders in den<br />
Tuffiten, und die Einreglung plattiger Minerale (frische<br />
Biotite) Flatschen und Gesteinsbröckchen lässt sich eine<br />
Sedimentation im Wasser und die Umlagerung von air-fall-<br />
Tuffen ableiten (Brl. F 7, Marien Schacht Querschlag/bzw.<br />
Qu. 16).<br />
Eine starke Devitrifikation und hydrothermale<br />
Stoffumwandlung muss bereits während der Diagenese<br />
stattgefunden haben. Eine geringe geothermische<br />
Tiefenstufe bzw. ein Wärmefluss aus dem<br />
<strong>Becken</strong>untergrund führte schon in frühdiagenetischer (synsedimentärer?)<br />
Zeit im noch wasserhaltigen Sediment, zu<br />
den erwähnten Mineralumbildungen (REICHEL 1966,<br />
THALHEIM et al. 1991: 19: Fluorit). Der Unkersdorf Tuff ist<br />
somit ein metamorpher Pyroklastit.<br />
Die petrographisch-petrochemischen Untersuchungen<br />
beweisen eindeutig, dass die Gesteine des Unkersdorfer<br />
Tuffkomplexes rhyolithisch sind (REICHEL 1966, Tab. 1,<br />
HOFFMANN 2000 ab S. 30, s. Abb. 3.0-1).<br />
Trotz der zahlreichen Tiefbohrungen und Strecken im präsedimentären<br />
Untergrund sind keine Zufuhrspalten rhyolithischer<br />
Gesteine erschlossen worden.<br />
50<br />
Abb. 3.1-7: Pisolithtuff mit subaerischer Grenzfläche<br />
über grünlichem Tuff mit Glasshards im<br />
Hgd. des Unkersdorf Tuff, Gf. Marienschacht,<br />
Qu. 12, Foto: BASTIAN, Slg. MMG<br />
Im Tunnel Coschütz wurden mehrfach NW streichende und<br />
NO einfallende klastische Gänge durchörtert, die Tuffbänke<br />
sind nach NO abgeschoben. Im Dünnschliff ist eine laminierte<br />
feinstkörnige Matrix (Tuffit?) mit Brekzienlagen verschiedener<br />
Gesteine zu erkennen.<br />
Potschappel-Wilsdruff Porphyrit und zugehörende Tuffe<br />
Nach Untersuchungen von BRUHNS (1886) treten Porphyrit-<br />
Varietäten mit Hornblende (Stbr. Eichberg), Glimmer (Stbr.<br />
Weinberg), Basit und Pyroxen auf. Diese Varietäten sind als<br />
Schlieren einzelner Eruptionen aufzufassen (BECK 1892, S.<br />
32) und grob als intermediäre Paläoandesite einzustufen.<br />
Da bisher keine umfassende petrographische Bear<strong>bei</strong>tung<br />
erfolgte, sollte der alte Sammelbegriff „Porphyrit“ weiter<br />
verwendet werden.<br />
Diese Effusivgesteine sind ebenfalls als Formationsglied<br />
aufzufassen, obwohl sie farblich, strukturell und auch im<br />
Mineralbestand der Einsprenglinge nicht einheitlich sind.<br />
Im Allgemeinen ist der Porphyrit violettgrau, es kommen aber<br />
auch bläulichgraue, blauviolette und rötlichgraue Farben vor.<br />
Schliffuntersuchungen (J.-M. LANGE - MMG) an Porphyriten<br />
aus dem Elbstolln und vom Eichberg (Abb. 3.1-8) zeigen,