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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Wegen der bestehenden Co/Ni- und der V/Mo-Ver-hältnisse<br />

können die silurischen Ton- und Kieselschiefer als sapropelitische<br />

Bildungen betrachtet werden. Sie sind aber gegenüber<br />

den silurischen Alaun- und Kieselschiefern Ostthüringens<br />

insgesamt gesehen ärmer an Ni, Mo, V, As und Corg.,<br />

aber reicher an Th und Zn.<br />

Aufgrund der geringeren Mächtigkeit der silurischen Ton- und<br />

Kieselschiefer sowie der bestehenden faziellen Abweichungen<br />

zu ostthüringischen Gesteinen gleichen Alters sind<br />

nennenswerte Uranvererzungen des Ronneburger Typs im<br />

Grundgebirge des <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>s nicht zu erwarten.<br />

<strong>Das</strong> bedeutende Störungssystem des „Roten Ochsen“<br />

verursachte nach Ansicht von ALDER (in ŠILOVSKIJ, 1969: 27)<br />

die Anordnung von schmalen „Rücken“ monzonitischer<br />

Gesteine im äußersten SO-Teil des <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>s, die<br />

den Verbreitungsraum der Monzonite in diesem Gebiet breiter<br />

erscheinen lässt.<br />

Durch Bohrungen westlich Gittersee, südwestlich<br />

Bannewitz und im Lockwitztal ist Monzonit erbohrt worden.<br />

Auch der den Querschlag 12 auf über einen Kilometer<br />

begleitende Monzonitporphyrgang dürfte als extreme<br />

Apophyse zu diesem magmatischen Körper gehören. Durch<br />

2 Bohrungen ist die Existenz einer weiteren Monzonitzunge<br />

zwischen Brösgen und Kreischa belegt. Die SW-Grenze des<br />

monzonitischen Hauptkörpers ist durch zahlreiche Bohrungen<br />

hinreichend bekannt. Dieser Körper schiebt sich wie ein<br />

Keil zwischen die Weesensteiner Grauwacke und das<br />

eigentliche Elbtalschiefergebirge, so dass die Weesen-steiner<br />

Grauwacke, nach NW zwischen Monzonit und Dohnaer<br />

Granodiorit immer schmaler werdend, nur noch von wenigen<br />

Punkten bekannt wurde. Es sind dies die Aufschlüsse<br />

<strong>bei</strong> Kauscha und Goppeln sowie die Bohrung HG 85 (F.<br />

DECKER, 1969) nordwestlich des Gamighügels.<br />

An der äußersten NO-Flanke des <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> wird das<br />

Grundgebirge durch Monzonit (früher Syenit bzw.<br />

Syenodiorit) vertreten. Der Monzonit nimmt in der Regel die<br />

äußersten Bereiche des Granitoidmassivs von Meißen ein.<br />

Monzogranite und Monzodiorite sind dahingegen überwiegend<br />

im Zentralteil des Massivs verbreitet.<br />

In den NW-lichen und SO-lichen Randgebieten des Massivs<br />

treten im Monzonit Gesteine mit stark abweichendem<br />

Grundchemismus auf. Es handelt sich um pyroxen-, hornblende-<br />

oder biotitreiche Magmatite, <strong>bei</strong> denen der Orthoklas<br />

zugunsten der reichlich vorhandenen Plagioklase stark zurükktreten<br />

kann (siehe Beilage - Tab. 1). Im Grundgebirge des<br />

<strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>s konnten derartige dunkle, basische<br />

Gesteine im Gf. Bannewitz-Nord und im Tiefen Elbstolln<br />

(etwa 3.900 m bis 4.600 m vom Mdl.) nachgewiesen werden.<br />

Sie treten als Xenolithe bzw. Riesen-xenolithe auf oder<br />

durchziehen den Monzonit schlierig. Ihre Magnetit- bzw.<br />

Ilmenitgehalte sind erheblich. PFEIFFER (1964: 175-178) glaubt,<br />

dass diese syenodioritischen Gesteine infolge Palingenese<br />

von basischen Gesteinen (Diabas) entstanden sein dürften.<br />

HERRMANN (mündl. Mitteilung) betrachtet diese basischen<br />

Xenolithe dahingegen als magmatische Agglomerate aus<br />

Mineralien der Frühausscheidung.<br />

TUNGER (1990) dokumentierte kurz vor Stilllegung der Grube<br />

Gittersee ein Vorkommen derartiger Gesteine im Gf.<br />

Bannewitz-Nord (Qu. 804, Qu. 821, Qu. 830, Gstbg. 930)<br />

und untersuchte zahlreiche Dünnschliffe (siehe Beilage -<br />

Tab. 2). Unterschieden werden Diorit und Monzodiorit als<br />

Zwischenglied zum Monzonit sowie die Ganggesteine Aplit<br />

und Lamprophyr.<br />

Beilage - Tab. 1: Mineralbestand der Monzogesteine<br />

und des Diorits im Meißener Massiv<br />

(in Masse-% n. Angaben von HERR-<br />

MANN - mündliche Mitteilung)<br />

Gestein: MonMonzoMonzo- Diorit<br />

Mineral:<br />

zonitdioritgranit Plagioklas 49,55 49,87 40,87 36,11<br />

Kalifeldspat 26,47 21,14 24,73 -<br />

Quarz 6,58 15,03 26,39 -<br />

Pyroxen und<br />

Diopsid<br />

2,09 - - 19,54<br />

Hornblende 14,80 1,79 - 7,32<br />

Biotit 2,95 9,21 6,1 20,43<br />

Muskovit und Serizit<br />

0,01 0,03 0,68 -<br />

Epidot - 0,05 - -<br />

Chlorit 0,05 - - 1,51<br />

Kalzit 0,05 0,05 0,23 0,3<br />

Apatit 0,96 0,62 0,25 1,36<br />

Titanit 0,84 0,36 0,05 0,46<br />

Orthit 0,04 0,04 0,03 -<br />

Xenothim 0,01 - - -<br />

Zirkon 0,11 0,04 0,03 0,07<br />

Erz (Magnetit, Ilmenit)<br />

2,48 1,77 0,64 12,92<br />

Beilage - Tab. 2: Mineralbestand der Monzonitgesteine,<br />

des Diorits und der Ganggesteine<br />

des Gf. Bannewitz-Nord (Angaben in<br />

Masse-% n. TUNGER, 1990)<br />

Gestein:<br />

Mineral:<br />

Monzonit<br />

Monzodiorit<br />

Diorit Aplit Lamprophyr<br />

Plagioklas 38,6 44,7 47,8 28,9 33,9<br />

Kalifeldspat 32,7 15,4 - 45,4 -<br />

Quarz 1,2 0,64 0,1 22,3 2,5<br />

Pyroxen 4,1 18,4 17,8 - 12,8<br />

Hornblende 17,9 11,1 14,8 0,4 42,3<br />

Biotit 1,2 4,4 12,0 0,7 -<br />

Muskovit - - - 1,1 -<br />

Chlorit - 0,06 0,09 0,1 -<br />

Apatit 0,6 1,2 2,0 0,2 1,5<br />

Titanit 1,6 0,2 0,4 0,3 1,7<br />

Zirkon 0,1 0,1 0,01 0,1 0,2<br />

Erz (Ilmenit,<br />

Magnetit)<br />

1,8 3,8 5,0 0,2 4,9<br />

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