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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Abb. 14.5-4: WINTER-Ventilator vom Albert Schacht.<br />

Königl. Steinkohlenwerke<br />

HAUSSE 1894, Tafel XVIII<br />

Die guten Ergebnisse führten 1884 zur Ausrüstung des<br />

Oppel Schachtes mit einem gleichartigen Ventilator der<br />

Baroper Maschinenbaufirma. Die Wettermenge verdreifachte<br />

sich, ohne dass die Leistungsgrenze des Ventilators<br />

erreicht wurde (HARTUNG 1906: 89). Die GUIBAL-Ventilatoren<br />

des <strong>Döhlener</strong> Wetter- und des Mehner Schachtes sind 1897<br />

und 1902 außer Dienst genommen worden. Auch der<br />

GUIBAL-Ventilator <strong>bei</strong>m Königin-Carola Schacht war verschlissen<br />

und deshalb 1905 durch einen der Fa. F. PELZER aus<br />

Dortmund ersetzt worden. <strong>Das</strong> 2,55 m große Flügelrad förderte<br />

nicht an der Leistungsgrenze.<br />

An dieser Stelle muss noch einmal auf die seit 1830 unter<br />

den Flözen aufgefahrenen „Untergebirgsstrecken“ und ihre<br />

Bedeutung für die Wetterführung verwiesen werden. Die<br />

querschlägigen Teile in den oberen Sohlen waren ursprünglich<br />

die Abförderstrecken der Bremsschächte im<br />

Hauptsohlenniveau (s. Abb. 9.2-8). Sie wurden durch<br />

Aufhauen im Gestein miteinander verbunden. Ihre Lage<br />

unter den Flözen führte kaum zu Druckerscheinungen in<br />

diesen Strecken. Als Folge erhielt man standfeste, glatte,<br />

gering ausgebaute Stöße. Diese mussten nur in<br />

Sonderfällen mit Stahlbögen (s. Abb. 14-23) oder<br />

Ausmauerung (s. Abb.9.2-10) gesichert werden. Dadurch<br />

306<br />

war der Wetterwiderstand wesentlich geringer als <strong>bei</strong> den<br />

im Flöz stehenden Abwetterstrecken der Burgker Werke.<br />

Die Entscheidung von 1830 bewährte sich 130 Jahre.<br />

Die Wetter- und Fahrwege wurden immer ausgedehnter, so<br />

dass mit dem Teufen des König-Georg Schachtes vom<br />

15.09.1902 bis Dezember 1909 eine endgültige Lösung für<br />

einen starken einziehenden Wetterstrom in einem tiefen<br />

Niveau und gleichzeitig eine erhebliche Verkürzung der<br />

Fahrwege gefunden wurde. Die ausziehenden Schächte<br />

waren damals der Oppel und Albert Schacht.<br />

Für die Unterwerksbaue von der 13. bis 18. Sohle <strong>bei</strong>m<br />

Königin-Carola Schacht fuhr man parallel zum Kettenberg<br />

bis zur 17. Sohle eine Wetterstrecke mit starkem Ausbau<br />

und gleichmäßiger Steigung auf, die bis 1959 bestand.<br />

Mehrfach wurde auf die Sonderbewetterung von<br />

Blindorten, Hochbrüchen usw. hingewiesen.<br />

Man verwendete diese Anlagen auch zum Absaugen von<br />

Staub an Förderstellen, Huntekippstellen und Brecheranlagen.<br />

Die erste elektrische Anlage der Königlichen Steinkohlenwerke<br />

diente 1882 dem Antrieb eines kleinen untertage<br />

stehenden Ventilators (GÜRTLER 2000c: 7). In der Ar<strong>bei</strong>t über<br />

die Separatventilation berichtet HAUSSE (1883) über<br />

Messungen an verschiedenen Geräten untertage. Mit<br />

Pressluft wurde KORTING´s Strahlapparat, die WOOLF´sche<br />

Maschine, der CAPELL- und der ROOT-Ventilator angetrieben.<br />

Alternativ gab es Geräte mit hydraulischem Antrieb, wie das<br />

Turbinchen und einen Zentrifugalventilator.<br />

Die Sonderbewetterungs-Anlagen bestanden <strong>bei</strong> allen<br />

Schächten in annähernd gleicher Ausführung. An einen<br />

Axiallüfter von 300-600 mm Durchmesser war <strong>bei</strong>dseitig<br />

eine gleich große Lutte angeflanscht, früher aus Holz, später<br />

aus Zink- oder Eisenblech (1,5-3,0 m lang), imprägniertem<br />

Gitterpapier oder Kunststoff mit Tragringen. Drucklüfter<br />

von 400 mm Durchmesser kamen wegen des schlechten<br />

Wirkungsgrades nur in untergeordneten Anlagen zum<br />

Einsatz.<br />

Bei blasender Bewetterung begannen die Lutten im<br />

Frischwetterstrom und lagen bis vor Ort, <strong>bei</strong> saugender<br />

Bewetterung vom Ort bis zum Abwetterstrom. Es gab mitunter<br />

in einer Strecke <strong>bei</strong>de Bewetterungsarten.<br />

Die Lüfter sind sowohl mit Druckluft als auch Elektrizität<br />

betrieben worden. E-Lüfter mussten im Schlagwetterbereich<br />

druckfeste schlagwettersichere Stahlgehäuse<br />

haben. Druckluftlüfter waren wegen des geringen Gewichts<br />

und des unkomplizierten Anschließens sehr beliebt. Der<br />

Verbindungsschlauch zum Druckluftnetz speiste die<br />

Antriebsturbine, die an oder auf das Antriebsrad angeflanscht<br />

war.

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