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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Abb. 6-5: Historische Prinzipdarstellung vom Bergschüssen (Klastitrinnen) und Kämmen (Klastischen Gängen).<br />

Döhlen-Formation, 1. Flöz.; Zeichnung in HAUSSE 1889<br />

Die Abbaustrecken entsprechen den Flözisohypsen und<br />

zeichnen strukturelle Merkmale nach. Über den „Kuppen“<br />

der Schwelle liegen nur wenige Meter Klastit zwischen<br />

Untergrund und Flöz. Im Top ist der schon von HAUSSE dargestellte<br />

radialstrahlige Verlauf der Kammspalten eindrucksvoll<br />

(1892: 101). Im Gegensatz dazu verlaufen kesselbruchartige<br />

Spalten, die tektonischen Mustern an Dolinenrändern ähneln,<br />

am Rand lokaler Muldengebiete. Ferner ist zu erkennen, dass<br />

eine Häufung der „clastic dikes“ in Gebieten mit ausgeprägtem<br />

Untergrundrelief, an Flanken der Schwellen, zusammen<br />

mit den jüngeren Abschiebungssystemen (s. Abb. 6-1, 6-16,<br />

6-17) signifikant ist. Mit dem Aufreißen der Kammspalten<br />

entstanden nur geringe oder keine Versetzungsbeträge,<br />

bedingt durch die Sedimentkonsistenz. Jüngere Abschie-bungen<br />

benutzten die vorgezeichneten Schwächezonen und zerruschelten<br />

bzw. verwarfen die NW streichenden Gänge.<br />

Dagegen sind die NO-NNO Spalten praktisch ohne<br />

Abschiebungen, obwohl sie gleichgerichtet zu den prägnanten<br />

Querstörungen des Untergrundes verlaufen. Wie bereits<br />

erwähnt, projektierten aus dem NNO Streichen eines bis 15<br />

m mächtigen Kammes, im N der Schächte Gittersee, ŠILOWS-<br />

KIJ et al. (1978 und 1981) N-S und NO-SW Tiefenstörungen.<br />

Dieser Kamm entstand durch den Abriss einer zungenartigen<br />

Leistenscholle an der Durchdringung von zwei Hauptstörungen<br />

des Roten Ochsen. Strecken durchörterten diesen<br />

Kamm ohne nennenswerte Verwerfungsbeträge.<br />

Klastische Gänge sind im Unkersdorf Tuff (s. Abb. 3.1-3, Autobahntunnel),<br />

in Porphyriten (REICHEL 1966/ 2 und im Elbstolln<br />

b. 5780 m, s. Abb. 3.1-9) sowie der gesamten Döhlen- und<br />

Niederhäslich-Schweinsdorf-Formation, also etwa in 500 m<br />

Sedimentmächtigkeit, beobachtet worden. Ein embryonaler<br />

Kamm wurde in den Gebänderten Feinklastiten durch die<br />

Bohrung F9 (178 m Teufe, REICHEL 1966/2 Abb. 62) erschlossen.<br />

Andere sind aus dem Niveau der Kalkflöze bekannt (s.<br />

Abb. 3.3-10). Klastische Gänge fehlen praktisch im Hangenden<br />

der Kalkflöze, in den oberen grobklastischen Formationsgliedern,<br />

weil die Stabilität des Sedimentpaketes eine flächenhafte<br />

Spaltenbildung verhinderte.<br />

Die starke Zerklüftung der mächtigen Kämme ist ein Resultat<br />

tektonischer Ereignisse nach dem Ende der Sedimentkompaktion.<br />

Aus allen bisherigen Erkenntnissen ist abzuleiten, dass die<br />

Kämme seismische Spalten sind. Während der Ablagerung<br />

vorwiegend feinklastischer Sedimente, bis zum Niveau der<br />

Kalkflöze und <strong>bei</strong> relativ geringer Sedimentdicke über dem<br />

starren präsedimentärem Untergrund (Döhlen-Schichten,<br />

speziell am Carola Schacht und Baufeld Bannewitz), entstand<br />

durch die Kämme ein flächenhafter Spannungs-ausgleich.<br />

Die Spaltenkonfiguration wurde durch die Petrographie<br />

bzw. die Biegezugsfestigkeit der Wirtsgesteine<br />

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