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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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<strong>Das</strong> Flözhangende ist scharf markiert und wird durch einen<br />

weißen, harten, splittrig brechenden Tonstein, die Lette 1,<br />

gekennzeichnet. Ihre Mächtigkeit schwankt um 3 cm, mitunter<br />

treten Karbonatklasten auf, Übergänge in ein rinnenartiges<br />

Bergemittel wurden beobachtet. Im SW Teil des Gf.<br />

Bannewitz über der Grundgebirgsschwelle fehlt dieser<br />

Tonstein, während er in den Querschlägen des Carola<br />

Schachtes, im Gf. Gittersee, Heidenschanze und Marien<br />

Schacht signifikant ist. Vermutlich ist dies ein Tuffit-Horizont<br />

mit lokalen evaporitischen Erscheinungen.<br />

Die Lette 1 ist einer der bedeutenden Fossilhorizonte.<br />

Unter einer etwa 20 cm mächtigen Brandschieferschicht<br />

steht mit 2-5 cm die hellgraue siltähnliche Lette 2 an (s.<br />

Abb. 3.2-27). Sie ist weit verbreitet und war meist das Dach<br />

in den Abbauen.<br />

Die folgende Kohle-Brandschieferbank hat eine Mächtigkeit<br />

von etwa 60 cm. Dann folgt die bis 1 cm mächtige Lette 3<br />

(Schieferton bis Silt/s. Abb. 3.2-25).<br />

30-40 cm ist die nächste Flözbank mächtig, mit variierenden<br />

Kohle-Brandschiefer Lithotypen. Oft überlagert sie einen<br />

Horizont von 10-30 cm bläulichgrauem, massig-laminierten<br />

und schwach kohligen Pelit.<br />

Unter diesem folgt 3-5 cm, grau-dunkelgrau, feinschichtig<br />

bis blättrig der Schieferton der Lette 4 oder Pyrit Lette.<br />

Im Gf. Marien Schacht tritt eine hellgraue Arkosebank, bis<br />

zu 2,2 m, unter der Lette 4 auf.<br />

In einem Aufschluss wurde sie 8,0 m mächtig beobachtet<br />

und enthielt Konglomerate.<br />

Nach 30-50 cm Kohle bis Brandschiefer steht die Lette 5<br />

oder Doppel Lette an (Abb. 3.2-30). Diese zutreffende<br />

Bezeichnung beschreibt die Folge von 3-10 cm grauem feinschichtigen<br />

Pelit, 1-3 cm Kohle oder Brandschiefer und 3-10<br />

cm hellgrauer feinkörniger Arkose bis Sandschiefer.<br />

Oft ist die obere Lage durch Blattverschiebungen ausgequetscht<br />

und scheint zu fehlen.<br />

Meist eine Handspanne, um 20 cm, unter Brandschiefer bis<br />

Kohle folgt mit 2-5 cm der hellgraue Kohlentonstein der<br />

Lette 6 (Abb. 3.2-30 unten).<br />

Am Marien Schacht und vor allen Dingen im östlichen Teil<br />

des Gf. Bannewitz steht etwa 30-70 cm unter einer<br />

Brandschiefer-Bank ein gelblichgrauer dichter Tonstein, die<br />

eigentliche Lette 7 (s. Abb. 3.2-16) an. Darunter folgt oft ein<br />

hellgrauer fein-mittelkörniger Arkosesandstein. Er ist hart,<br />

vermutlich silifiziert und bricht daher splitterig. Wegen der<br />

oft auftretenden Wurzeln ist er auch als Wurzelboden-<br />

Lette 7 bezeichnet worden. In diesem Horizont wurden<br />

zahlreiche und gut erhaltene Florenreste gefunden. Ein ähnliches<br />

Profil ist im Elbstolln <strong>bei</strong> 5872 m aufgeschlossen.<br />

Abb. 3.2-30: Plastische Deformation einer Spaltenfüllung<br />

zwischen Lette 4 und 5. Döhlen-<br />

Formation, 5. Flöz, Gf. Gittersee, 2. Sohle,<br />

Str. 514 <strong>bei</strong> 48 m<br />

Foto: REICHEL<br />

Nördlich dieser Faziesfolge (Abbau 5422) besteht die Lette<br />

7 aus hellgrauem, sandfreien und feinblättrigem Schieferton.<br />

In die Lette 7 und auch in die Liegenden Schiefertone,<br />

ca. 1,0 m darunter, sind bis 3 cm große rechteckige<br />

Pyritkristalle eingelagert, deren Längsachse mit dem<br />

Flözeinfallen übereinstimmt (THALHEIM et al. 1991: 31 u.<br />

Abb. 29; s. Abb. 5-6).<br />

Im östlichen und nördlichen Feldesteil Bannewitz (A 5428-<br />

01) und in Gittersee (Str. 584/586) stehen noch unterhalb<br />

der Lette 7 mehrere Brandschiefer sowie pelitische und klastische<br />

Bänke an, die aber kaum horizontiert werden konnten.<br />

Sie deuten auf eine frühzeitige aber unstetige<br />

Moorentwicklung in starken Subsidenzbereichen.<br />

1978 nahm P. GÖLDNER ähnliche Verhältnisse im Abbau 5421<br />

(s. Abb. 3.2-7) auf. Eine 4,5 m mächtige Bank kohligen<br />

Schiefertons ersetzt den obersten Teil des 5. Flözes und<br />

weist auf ein besonderes Subsidenzmuster am Rand der<br />

Flözverbreitung hin. Es ist die gleiche Erscheinung, wie sie<br />

im 1. Flöz Gf. Kaiser Schacht beobachtet wurde. Die oberen<br />

Flözbänke sind durch Silte ersetzt.<br />

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