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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Oberes Vulkanitfanglomerat der <strong>Döhlener</strong> Hauptmulde mit<br />

dem Äquivalent Oberes Gneis-Rhyolith Konglomerat der<br />

Hainsberg-Quohrener Nebenmulde (E. NEUMANN)<br />

An zahlreichen Klippen des Weißeritztales und am Windberg<br />

sind die teilweise harten und widerstandsfähigen, oft verkieselten<br />

Horizonte des Oberen Vulkanitfanglomerates gut aufgeschlossen.<br />

Auf diese Klippen beziehen sich die Beschreibungen<br />

der „Brekzientuffe“ durch NAUMANN, BECK und<br />

PIETZSCH. In Tiefbohrungen wurde die Mächtigkeit dieses<br />

Horizontes mit 20-60 m festgestellt.<br />

<strong>Das</strong> Obere Vulkanitfanglomerat gleicht weitgehend dem<br />

Unteren. Die Einschaltung feinklastischer Lagen ist geringer,<br />

und die braunroten sandigen Siltsteinlagen fehlen fast völlig.<br />

Die Klasten sind größer, die Geröllzusammensetzung ist<br />

etwas verändert: Der Anteil an Fluidalporphyrklasten ist mit<br />

40-65 % (im Mittel 50 %) deutlich größer, der an<br />

Porphyritgeröllen mit 20-55 % (35 %) dagegen geringer als<br />

im Unteren (Tab. 3.4-2). Ansonsten sind Ausbildung,<br />

Verbreitung und Genese gleichartig.<br />

Zu den folgenden wechselhaften Bänken gibt es keine exakte<br />

Abgrenzung.<br />

In der Hainsberg-Quohrener Nebenmulde fehlt das Vulkanitfanglomerat;<br />

als Äquivalent tritt das Obere Gneis-Rhyolith-<br />

Konglomerat auf. Es ist am Backofenfelsen und <strong>bei</strong> Hainsberg<br />

aufgeschlossen und enthält hier vorwiegend Gerölle<br />

aus SW (braunen Quarzporphyr, Gneis), aber auch aus NW<br />

(bis zu 20 % Fluidalporphyr sowie Porphyrit). Am Backofenfelsen<br />

ist eine schwache Rinnenbildung an der Grenze der<br />

Gebänderten Feinklastiten aufgeschlossen (s. Abb. 3.4-5).<br />

Sowohl in den oberen Teilen der Felswände als auch in Richtung<br />

zum <strong>Becken</strong>rand nimmt der Anteil an Porphyrit- und Fluidalporphyrklasten<br />

ab und es stehen, wie <strong>bei</strong> Quohren, ausschließlich<br />

Gneis-Rhyolith-Konglomerate an. Nach SW und<br />

SO lagern außerdem Arkosebänke zwischen den Konglomeraten.<br />

In der Bohrung F16 <strong>bei</strong> Obernaundorf sind diese Konglomerate<br />

aufgeschlossen; sie sind weniger verfestigt als an<br />

den Steilwänden des Backofenfelsens, wo evtl. Kieselsäure<br />

aus den Fluidalporphyrklasten zur Verfestigung <strong>bei</strong>trug.<br />

Tab. 3.4-2: Veränderung der Geröllzusammensetzung zwischen Unterem und Oberem Vulkanitfanglomerat (n.<br />

NEUMANN 1961, IV, Angaben in %)<br />

Zone Pf Pt kaolinig Gn Pq Monz. Pal Qu<br />

oberes Vulkanitfanglomerat<br />

unteres Vulkanitfanglomerat<br />

51 36<br />

(40-65) (20-55) 7 3,5 1,5 0,5 0,5<br />

38 49<br />

Die <strong>bei</strong>den grobklastischen Horizonte der Vulkanitfanglomerate<br />

sind mehraktige oder gestapelte Fanglomeratströme,<br />

deren Liefergebiete im Meißner Effusivgebiet und dem Potschappel-Wilsdruffer<br />

Por-phyritareal lagen. Beide Effusivgebiete<br />

sind nach bisherigen Dokumentationen und Aussagen<br />

eindeutig älter (Oberkarbon), so dass die Sedimentation der<br />

„Brekzientuffe“ nicht mit diesen Eruptionsereignissen in zeitlicher<br />

Übereinstimmung zu bringen ist. Außerdem fehlen in<br />

den Fanglomeraten die für Tuffe signifikanten blauvioletten<br />

Farbtöne. <strong>Das</strong> Effusivgebiet Tharandter Wald lieferte nur geringe<br />

Geröllmengen in die Fanglomeratströme, im Gegensatz<br />

zu den Anteilen in den Konglomeratfächern. Gleiches gilt für<br />

die Gesteine des östlichen <strong>Becken</strong>randes und der Monzonitschwelle.<br />

Die unterschiedliche Geröllfazies der Hainsberg-Quohrener<br />

Nebenmulde mit gut gerundeten Konglomeratströmen vom<br />

westlichen <strong>Becken</strong>rand (Cossmannsdorfer-Brücke) deutet<br />

nach Ansicht des Autors nicht auf eine Lahar-Entstehung hin.<br />

Die Zuordnung von schwarzen bis grauen Silizitlesesteinen<br />

zu Alluvialebenen der „Rhyolith-Fanglomerate“ in der Nähe<br />

des Gottes-Segen Schachtes in Wilmsdorf, am oberen Poisenteich<br />

und dem W Hang des Poisentales (SCHNEIDER &<br />

GÖBEL 1999: 56) widerspricht dem signifikanten Ausstrich des<br />

(20-50) (35-65) 6,5 1 1,5 2,5 1 0,5<br />

Schweinsdorf Flözes (WALTER 1995, REICHEL & BARTHEL 1964,<br />

s. Beilage 11).<br />

Untere und Obere wechselhafte Bänke (E. NEUMANN)<br />

Untere- und Obere wechselhafte Bänke gleichen sich und<br />

sind nur durch den Wachtelberg Tuff geteilt. Unter dem Tuff<br />

wurden in der Nebenmulde ca. 105 m, in der Hauptmulde<br />

101-118 m erschlossen. Darüber stehen in der Bohrung F15<br />

noch 68 m als Relikt der Postrotliegend-Erosion an (REICHEL<br />

1966, Anl. 2).<br />

Eine zwischen Bohrungen nicht parallelisierbare Folge mit<br />

wechselnden „fining upward“ Kleinzyklen von braunroten<br />

pelitischen-, Arkose-, Klastitlagen und -bänken ist erbohrt<br />

und in der Baugrube des Wasserbehälters am Neue-<br />

Hoffnung Schacht erschlossen worden. Graue sekundäre<br />

Bleichungen sind häufig. Grobe Fraktionen herrschen vor.<br />

Die Schichten fallen nur flach ein (5°); die diagenetische<br />

Verfestigung ist gering, so dass keine Klippen entstanden.<br />

In den Arkosesandsteinen findet man noch kleine Gesteinsfragmente,<br />

jedoch überwiegen isolierte Quarz und Feldspatkörner.<br />

Generell sind die Übergänge von Arkosesandsteinen<br />

mit Einzelgeröllen bis zu Konglomeratbänken fließend.<br />

Ihre Mächtigkeiten schwanken stark und liegen maximal<br />

<strong>bei</strong> 2,0 m. Gerölle bis zu 0,7 m Ø wurden beobachtet.<br />

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