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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Abb. 9.2-8: Vorrichtungsschema der Königlichen Steinkohlenwerke Zauckerode. Nach FÖRSTER 1876: Ausschnitt aus Tafel,<br />

Fig. 4-6<br />

Elbstollns schwunghaft weiterbetrieben. <strong>Das</strong> Finanzministerium<br />

untersagte jedoch das Unterfahren der Weißeritz<br />

und der Burgker Abbaufelder. Eine weitere Folge des<br />

Mandats war das im Jahre 1822 außergewöhnlich starke<br />

Angebot von Abbaurechten durch Grundbesitzer und die<br />

dadurch gegebene Vergrößerung des Grubenfeldes. Bereits<br />

1810 waren vom Premierleutnant KLETTE auf Potschappel<br />

Abbaurechte übernommen worden, die das Durchtreiben<br />

des Weißeritzstollns ermöglichten (HARTUNG 1906: 23).<br />

Damit ist gesichert, dass es sich um Felder im Wiederitztal<br />

handelt und nicht um Flächen am Vitriolwerk, die erst 1836<br />

verkauft wurden.<br />

In der Zeit zwischen 1810-1840 sind im Königlichen<br />

Steinkohlenwerk bedeutende strategische Entscheidungen<br />

getroffen worden. Sie zielten auf eine ständige<br />

Wasserlösung der zahlreichen Tageswässer, trockene<br />

Grubenbaue unterhalb 110 m NN, eine systematische Ausund<br />

Vorrichtung einschließlich der Anlage der<br />

Abbaustrecken und eine separate Abführung der Wetter<br />

unterhalb des Kohlenhorizontes in standfestem Gebirge.<br />

Details dieser progressiven Maßnahmen werden in den folgenden<br />

Abschnitten erläutert.<br />

Obwohl der Tiefe Weißeritz Stolln seit 1800 vorgetrieben<br />

wurde und am 12.09.1808 zum Gf. (Grubenfeld) Döhlen und<br />

der Hauptstolln 1817 ins Gf. Zauckerode durchschlug,<br />

wurde bereits 1802 die Anlage eines Tiefen Elbstollns<br />

200<br />

erörtert. Mit etwa 50 m seigerem Abstand zum<br />

Weißeritzstolln konnte eine Flözfläche von 160-170 m Breite<br />

und ca. 4750 m streichender Länge zusätzlich entwässert<br />

und kostengünstig gewonnen werden (ANONYMUS 1924a:<br />

126). Durch die Kriegsereignisse verzögert, wurde diese<br />

bergmännische Meisterleistung in der Zeitspanne vom 5.<br />

September 1817 - 4. Februar 1837 (GÜRTLER 2000b: 7 und<br />

23) ausgeführt.<br />

Die Ausrichtung erfolgte durch Schächte, die mitunter <strong>bei</strong><br />

zunehmender Abbautiefe vertieft wurden sowie durch<br />

Gesteinsquerschläge im standfesten Liegenden oder im<br />

Grundgebirge.<br />

Bis etwa 1807 (Markscheider Picee) waren die Erste und<br />

Zweite Gezeugstrecke als Hauptstrecken aufgefahren (s.<br />

Abb. 9.2-7). Ihre Bezeichnung erinnert noch an den<br />

Erzbergbau. Die Zweite Gezeugstrecke lag 16 m über dem<br />

Niveau des Elbstollns (110 m NN).<br />

Darunter erfolgte die erwähnte planmäßige Vorrichtung der<br />

Flözflächen (Abb. 9.2-8). Hauptfallorte hatten einen Abstand<br />

von 120-160 m. Von ihnen aus wurden im flachen Abstand<br />

von 80-100 m (etwa 24 m, später 32 m seiger)<br />

Hauptstrecken angeschlagen, die späteren Fördersohlen.<br />

„Den 1. November 1841 wurde <strong>bei</strong>m <strong>Döhlener</strong><br />

Kunstschacht zum ersten Male von der 1. Hauptstrecke<br />

getrieben“ (REICHEL 1987: 189). Unterhalb der 1.

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