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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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7 Hydrogeologische Verhältnisse<br />

im <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong><br />

(M. SCHAUER)<br />

7.1 Geographisch-klimatischer Überblick<br />

<strong>Das</strong> <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> gehört geographisch und klimatisch<br />

zum „Sächsischen Hügelland“ mit einem „Mitteldeutschen<br />

Berg- und Hügellandklima“ im Übergangsbereich zum<br />

„Binnenlandklima“.<br />

<strong>Das</strong> etwa 114,3 km² große Rotliegend-<strong>Becken</strong> liegt in einem<br />

Höhenniveau zwischen ca. 400 m NN (Quohrener Kipse:<br />

452,1 m NN) im Südosten und ca. 300 m NN (Steinhübel:<br />

314 m NN) im Nordwesten. Den tiefsten Abschnitt schafft<br />

die Vereinigte Weißeritz, die in Freital-Hainsberg <strong>bei</strong> etwa<br />

183 m NN in das <strong>Becken</strong> eintritt und es nach etwa 6,5 km<br />

im Plauenschen Grund <strong>bei</strong> <strong>Dresden</strong>-Coschütz/Dölzschen<br />

auf etwa 150 m NN wieder verlässt.<br />

Relevante Klimadaten für das <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> bieten die<br />

Wetterstationen <strong>Dresden</strong>-Klotzsche und Rabenau:<br />

Niederschlag (korrigiert)<br />

<strong>Dresden</strong>-Klotzsche 720 mm/a<br />

(Reihe 1930-1999)<br />

Rabenau 750 mm/a<br />

(Reihe 1951-1980)<br />

Potentielle mittlere jährliche<br />

Verdunstungshöhe: 600 mm/a<br />

Mindestabflusshöhe: 135 mm/a<br />

Mittl. Jahreslufttemperatur: +7,6°C<br />

(Station Klotzsche)<br />

Mittl. Windgeschwindigkeit: 4 m/s<br />

(Station Klotzsche)<br />

7.2 Grundwasserführung<br />

Präpermisches Fundament (Grundgebirge)<br />

Der Monzonit („Syenit“ von Meißen) am Nordostrand des<br />

<strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>s ist ein stark geklüftetes, kompaktes<br />

Gestein. Der Tiefe Elbstolln (nachfolgend: Elbstolln) durchörtert<br />

zwischen 1612 m und 4808 m v. Mdl. auf insgesamt<br />

3196 m den Monzonit, der als trennende Schwelle zwischen<br />

<strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> im SW und Briesnitzer <strong>Becken</strong> im<br />

NO ansteht. Bei geringem Abstand zu den überlagernden<br />

Oberkreidesedimenten zwischen 1672 m und 1760 m bzw.<br />

1892 m bis 2138 m v. Mdl. sind Zutritte von Grundwasser<br />

(GW) in den Stollen häufig, die mit unter von<br />

Sinterbildungen begleitet werden. Zwischen 2138 m und<br />

4808 m sind die Klüfte im Monzonit wasserfrei.<br />

Der vom Autobahntunnel <strong>Dresden</strong>-Coschütz durchörterte<br />

Monzonit führte nur sehr unbedeutende GW-Mengen. <strong>Das</strong><br />

178<br />

trifft auch für die geklüfteten Monzonite und Diorite im ehemaligen<br />

Grubenfeld Bannewitz/ Nord zu, die von den<br />

Auffahrungen Qu. 804, Qu. 821 und Gstbg. 930 bergmännisch<br />

durchörtert worden sind. Beim Teufen des<br />

Wetterschachtes 402 ist jedoch im Monzonit <strong>bei</strong> 290 m<br />

Teufe (etwa 269 m unterhalb des Oberkreide-GWL) eine<br />

max. 0,5 m mächtige wasserführende Kluft (Einfallen 30°<br />

bis 40° SSW) mit einer maximalen Kurzzeit-Ergiebigkeit von<br />

650 l/min angefahren worden.<br />

<strong>Das</strong> altpaläozoische Schiefergebirge wurde bergmännisch<br />

im Elbstolln (zwischen 4808 m und 5000 m bzw. 5055<br />

m und 5650 m v. Mdl.) und in zahlreichen Auffahrungen des<br />

Steinkohlen- und Uranbergbaus aufgeschlossen.<br />

Zusitzendes GW konnte lokal im Bereich von dominanten<br />

Klüften (Elbstolln <strong>bei</strong> 5561,5 m v. Mdl.) nur mit unbedeutender<br />

Ergiebigkeit (Tropfstellen) registriert werden.<br />

Rotliegendes<br />

Aus dem Hänichen Grundkonglomerat, dem Unkersdorf Tuff<br />

und dem Porphyrit der Unkersdorf-Potschappel-<br />

Formation sind keine nennenswerten GW-Vorkommen<br />

bekannt. Im Elbstolln treten <strong>bei</strong> 5784 m und 5720 m v. Mdl.<br />

im Porphyrit in Verbindung mit N/S-streichenden Klüften<br />

geringfügige GW-Zuflüsse auf (Abb. 7-1).<br />

Abb. 7-1: GW-führende Klüfte im Porphyrit, Tiefer<br />

Elbstolln <strong>bei</strong> 5720 m v. Mdl.; Foto:<br />

SCHAUER<br />

Die Klastika, die kohligen Sedimente und die<br />

Steinkohlenflöze der Döhlen-Formation können bergmännisch<br />

unverritzt als Grundwasserstauer (GWS-) bzw. GW-<br />

Geringleiter betrachtet werden. Der Steinkohlen- und der<br />

Uranerzbergbau ließ die Döhlen-Formation jedoch zu einem<br />

bedeutenden „anthropogenen GWL“ werden.<br />

Im Rahmen der Inbetriebnahme der 3. Sohle (Grube<br />

<strong>Dresden</strong>-Gittersee) zum Abbau der Kohlerestpfeiler im sog.<br />

Marien und Glückaufschächter Feld durch das Steinkohlenwerk<br />

„W. Agatz“ im Jahre 1961 hat LASCH (1959) die zu<br />

erwartenden „Standwasser“-mengen im gefluteten Altbergbau<br />

der ehem. Burgker Steinkohlenwerke auf insgesamt 3,3

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