Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
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3.2.3 Steinkohlen und Brandschiefer, Mazerale und<br />
Lithotypen<br />
3.2.3.1 Die Kohlenmazerale - Mikrolithotypen<br />
Die jüngsten mikropetrographischen Untersuchungen der<br />
Steinkohlen wurden von CHRISTOPH 1957, 1959 und 1965<br />
sowie von TZSCHOPPE 1960 in den damals zugängigen<br />
Grubenfeldern durchgeführt und werden hier zusammengefasst.<br />
In den Berichten der Wismut finden sich sporadische<br />
Angaben. Leider liegen für die Gf. Marien Schacht und<br />
Bannewitz-N keinerlei Angaben vor.<br />
Die Autoren standen vor der Schwierigkeit, dass durch die<br />
hohen Aschegehalte 10-40 % und in anderen Lagerstätten<br />
nicht vorkommende Faziestypen die Beobachtungen mit den<br />
internationalen Standards nur schwierig zu korrelieren waren.<br />
Trotzdem wurde versucht, diesen Standards zu entsprechen.<br />
Vier Schlitzproben der Flöze 1 bis 5 zeigen die Aschegehalte<br />
der Fraktionen (s. Abb. 14.6-4 bis 14.6-7).<br />
Zwei Bankprofile (vermutl. 5. Flöz) wurden aus mehreren<br />
Stückschliffen zusammengesetzt. Leider fehlen genauere<br />
Angaben zur Herkunft der Proben (Abb. 3.2-17, 3.2-18).<br />
Vitrit (Vitrain)<br />
Vitrit ist der dominierende Bestandteil und liegt sowohl in<br />
collinitischer als auch telenitischer Ausbildung vor. CHRIS-<br />
TOPH (1965: 31) konstatierte für die Gf. Gittersee und<br />
Heidenschanze das vorwiegende Auftreten von Telenit, dessen<br />
Gefüge durch das Vorhandensein von Resinit deutlich<br />
gekennzeichnet ist.<br />
Collinit findet sich hauptsächlich in der Grauharten Kohle<br />
und wird z. T. durch die noch an der Streifung erkennbaren<br />
eingedrifteten Calamiten-Achsen repräsentiert.<br />
Nach TZSCHOPPE ist in der vitrinitischen Grundmasse oft feinkörniger<br />
Mikrinit zu erkennen, der als Faziesindikator für<br />
streng anaerobe Bildungsbedingungen gilt.<br />
Clarit (Clarain)<br />
Clarit ist der zweithäufigste Mikrolithotyp, gekennzeichnet<br />
durch eine lockere bis mittelstarke Sporenführung. Vorwiegend<br />
treten Mikrosporen auf, die wenigen Makrosporen<br />
sind stets stark korrodiert. In der Mittelbank des 1. Flözes<br />
wurden Clarite mit einer starken Sporenpackung gefunden,<br />
die schon <strong>bei</strong>nahe kannelkohlenartige Struktur zeigen.<br />
Eine Probe von Kannel-Bogheadkohle aus dem Hangenden<br />
des 1. Flözes, nahe Marien Schacht (s. Flözprofil), wurde<br />
von CHRISTOPH untersucht (REICHEL 1984: 324) und als unreine<br />
Kannelkohle bezeichnet, mit dicht gelagerten Mikrosporen,<br />
neben denen auch Makrosporen und Algenreste vorkommen.<br />
HORST (1955) fand in ähnlichem Sammlungsmaterial<br />
dickwandige Crassisporen (Typ Densosporites).<br />
62<br />
Abb. 3.2-17: Bankprofil eines Flözes (verm. 5. Flöz),<br />
zusammengesetzt aus mehreren Stückschliffen.<br />
Döhlen-Formation, Gf. Gittersee,<br />
nicht horizontiert. Ölimersion, Profilbreite 6<br />
cm; nach NEKRASOVA 1969: 144<br />
Es treten auch ausgesprochene Kutikulenclarite und Vermischungen<br />
von Sporen und Kutikulen auf (Abb. 3.2-19). Nach<br />
TEICHMÜLLER (1958) sind Kutikulenclarite der Indikator für subaquatische<br />
Ablagerungen. Einzelkutikulen zeigen mitunter ein<br />
Doppelkutikulenband, das fast reinen Vitrit einschließt. Es sind<br />
die resistenten Ober- und Unterseiten von Blättern, die durch<br />
radioaktive Strahlung zersetzt werden können und dann<br />
Methan abgeben. Auch in Brandschiefern treten diese Kutikulen<br />
mitunter gehäuft auf. Sowohl die Vitriteinschlüsse als auch<br />
die Kutikulen können Träger der Uranvererzung sein.<br />
Clarite sind sowohl durch Tonsubstanz als auch durch Pyrit<br />
stärker verunreinigt als der Vitrit.<br />
Durit (Durain)<br />
Der Duritgehalt der Flöze ist verschwindend gering, meist<br />
tritt Trockendurit auf. Relativ häufig kommen Übergänge<br />
vom Clarit zum Durit vor. Fremdbestandteile, Ton und Pyrit,<br />
sind <strong>bei</strong> diesen Duroclariten hoch, so dass sie als<br />
Brandschiefer zu bezeichnen sind.