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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Die Vorbereitung der Flutung der Grube <strong>Dresden</strong>-Gittersee<br />

sah folgende Maßnahmen vor:<br />

1) Entsorgung des Grubengebäudes von wassergefährdenden<br />

Stoffen (vorrangig Kohlenwasserstoffe)<br />

Im Verlaufe der Wismut-<strong>Bergbau</strong>tätigkeit von 1968 bis 1989<br />

sind etwa 330 m³ unterschiedliche Öle (Hydraulik-,<br />

Getriebe-, Trafoöl usw.) sowie rund 20 t Schmierfette in die<br />

Grube Gittersee eingebracht worden. In untertägigen<br />

Werkstätten und Betriebspunkten mit erhöhtem Öl- und<br />

Schmierfettverbrauch erfolgten Sanierungsmaßnahmen vor<br />

Einleitung der Flutung.<br />

2) Erweiterung des Kontrollpegelnetzes zwischen der<br />

Grube Gittersee und dem Elbstolln<br />

Zur näheren hydrodynamischen Untersuchung des<br />

Gesamtflutungsraumes forderte die ehemalige<br />

Wasserwirtschaftsdirektion <strong>Dresden</strong> im Jahre 1989 das<br />

Niederbringen von Bohrungen für die Beobachtungspegel<br />

(6611, 6612, 6613 und 6614). <strong>Das</strong> Kontrollpegelnetz wurde<br />

im Rahmen von Detailuntersuchungen und in Abhängigkeit<br />

von der Flutungsentwicklung erweitert: 6612E, 6615, 6616,<br />

6617, 6618, 6619E, 6620, 6621, 6622, 6623, 6624, 6625A-<br />

E, 3E, FB 1, FB 3, Pegel in technischen Rohrleitungen<br />

Schacht 1 und Schacht 402 (Abb. 10-27).<br />

3) Errichtung einer alternativen Wasserhaltung über<br />

das Förderbohrloch 1 (FB 1) zur Regelung des<br />

Flutungswasserstandes<br />

Zur kontrollierten Steuerung der Flutung ist in der Nähe der<br />

Schächte 1 und 2 im Niveau der 2. Sohle (ca. 50 m NN) aus<br />

einer Grundgebirgsauffahrung (ehem. Querschlag 6) heraus<br />

ein großkalibriges Bohrloch nach Übertrage gestoßen, verrohrt<br />

und mit einer leistungsfähigen (50 m³/h bis 150 m³/h)<br />

Tauchpumpe ausgerüstet worden. <strong>Das</strong> hier gehobene<br />

Flutungswasser wird auf dem Betriebsgelände behandelt<br />

(Fe-Fällung) und in den Kaitzbach abgeschlagen. Über dieses<br />

Förderbohrloch 1 (FB 1) fuhr man zur Klärung der<br />

Flutungswasserdynamik mehrere Langzeitpumpversuche<br />

(s. Abb. 10-26).<br />

<strong>Das</strong> Förderbohrloch 3 (FB 3) wurde zur Steuerung und<br />

Kontrolle des Flutungswasseranstieges im ehemaligen Gf.<br />

Heidenschanze installiert.<br />

4) Sanierung des „Tiefen Elbstolln“ zur Schaffung<br />

eines freien Abflusses der Flutungswässer<br />

Der Elbstolln (1817-1837) stellt für die stillgelegten und<br />

gefluteten Gruben im <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> ein bedeutendes<br />

Wasserhaltungsbauwerk dar. Im Elbstolln hatte sich in<br />

einem Zeitraum von mehr als 160 Jahren eine bis zu 1,5 m<br />

mächtige Schlammschicht abgesetzt. Nach Ende des<br />

Steinkohlenabbaues und der Übergabe der Anlagen an die<br />

ehemalige SDAG Wismut im Jahre 1968, ist auch der<br />

Elbstolln in die Rechtsträgerschaft des letzten <strong>Bergbau</strong>treibenden<br />

im <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> überführt worden.<br />

Ab 1994 verantwortete die WISMUT GmbH die Aufwältigung<br />

und Sanierung des Elbstolln. Dazu ist zur<br />

Schaffung einer durchgängigen Bewetterung das Untersuchungsgesenk<br />

10 (UG 10) im Bereich der ehemaligen<br />

Oppel Schächte im Jahre 1994 geteuft worden.<br />

Im Januar 1997 begannen die Aufwältigungs- und<br />

Sanierungsar<strong>bei</strong>ten vom Mundloch aus und endeten im Juli<br />

2000 am UG 10. Insgesamt mussten 6415 m³ Schlamm<br />

und hereingebrochenes Gestein aus dem Stollen entfernt<br />

werden (Abb. 10-23). Zwischen 1070 und 1087 m traf man<br />

im Niveau des kretazischen Plenus-Tones eine starke<br />

Einengung des Stollenprofils an. Zur Beseitigung dieser<br />

Schadstelle musste Betonausbau neu eingebracht werden.<br />

<strong>Das</strong> Wasserhaltungsbauwerk Tiefer Elbstolln wurde mit<br />

Messwehren ausgerüstet (Abb. 10-24). Seit Juli 2000 ist<br />

der Stollen auf einer Länge von ca. 5972 m wasserwegsam<br />

und zu Kontrollen befahrbar (Abb. 10-25).<br />

Die ungehinderte Befahrbarkeit des Elbstolln ermöglichte<br />

eine Neukartierung der aufgeschlossenen Gesteinsserien.<br />

Dadurch konnten die von LINDIG (um 1830) und NAUMANN<br />

(1845) dargestellten Stollenprofile korrigiert werden (s. dazu<br />

Abb. 3.2-1).<br />

Abb. 10-23: Hydraulische Entschlämmungsar<strong>bei</strong>ten<br />

im Tiefen Elbstolln; Foto: WEISSE<br />

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