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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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3). Dort fuhren die Bergleute auch am verhängnisvollen Tag<br />

des Grubenunglücks in den Segen-Gottes und Neue-<br />

Hoffnung Schacht zur Ar<strong>bei</strong>t ein. Besucherbergwerk und eine<br />

Erinnerungsstätte weisen heute auf die Katastrophe hin. Im<br />

gleichen Jahr, 1996, kam es zum Abriss des Schachthauses<br />

von Schacht 1 des Königin-Carola Schachtes (Paul-Berndt-<br />

Grube) in Freital-Döhlen. Dort produzierte man von 1872 bis<br />

1959 ununterbrochen, weshalb diese Schachtanlage für<br />

Höhepunkt und Endphase der Steinkohlenproduktion des<br />

Königlichen, später staatlichen Steinkohlenwerkes stand. Mit<br />

dem Abriss verschwand der letzte Vertreter gemauerter<br />

Schachthäuser des hiesigen Steinkohlenbergbaus.<br />

Abb. 14.9-1: <strong>Bergbau</strong>denkmal: Neuaufstellung des<br />

Fördergerüstes vom ehem. Schacht 2<br />

(Grube <strong>Dresden</strong>-Gittersee) im Bereich des<br />

Oppel Schachtes in Freital-Zauckerode am<br />

23.10.2003, Foto: WEISSE, WISMUT GmbH<br />

Unter Leitung des Freitaler <strong>Bergbau</strong>- und Hüttenvereins<br />

wurde im Rahmen einer Ar<strong>bei</strong>tsbeschaffungsmaßnahme das<br />

Mundloch der Rösche des Segen-Gottes Schachtes im Jahr<br />

2000 denkmalgerecht und vorbildhaft saniert (Abb. 14.9-4).<br />

In den Jahren 1994 und 1995 entstanden östlich (rechts)<br />

und westlich (links) der Weißeritz <strong>Bergbau</strong>lehrpfade, die<br />

<strong>bei</strong>de ihren Ausgangspunkt an der Burgker Weißeritz-<br />

Brücke haben. Von dort aus können Interessenten über das<br />

Burgker Untere Revier, mit dem herausragenden<br />

Fördergerüst des ehemaligen Schachtes 1 des<br />

<strong>Bergbau</strong>betriebes „Willi Agatz“, das <strong>Bergbau</strong>museum auf<br />

Schloss Burgk besuchen. Danach führt die Strecke am<br />

Bahnhof Obergittersee der Windbergbahn, dem Standort<br />

des letzten <strong>Bergbau</strong>betriebes „Willi Agatz“ der SDAG<br />

Wismut und dem Segen-Gottes Schacht vor<strong>bei</strong> bis zum vollständig<br />

erhaltenen Malakow-Förderturm des Marien<br />

Schachtes auf Bannewitzer Flur.<br />

Der andere <strong>Bergbau</strong>lehrpfad führt den Interessenten über<br />

Gebäude am ehemaligen <strong>Döhlener</strong> Wetter Schacht bzw.<br />

342<br />

<strong>Döhlener</strong>-Kunst Schacht vor<strong>bei</strong> nach dem Standort und<br />

Verwaltungsmittelpunkt der ehemaligen Königlichen Steinkohlenwerke<br />

Zauckerode am Oppel Schacht. Dort erhebt sich<br />

das stählerne Fördergerüst von Schacht 2 des <strong>Bergbau</strong>betriebes<br />

„Willi Agatz“ vor der Kulisse des Neubaugebietes<br />

Freital-Zauckerode. Die weitere Streckenführung berührt die<br />

übertägigen Restgebäude anderer Schachtanlagen und endet<br />

in Freital-Niederhermsdorf an der ehemaligen förderbaren<br />

Schachtanlage „21. Lichtloch“ des Tiefen-Weißeritz Stollns.<br />

Abb. 14.9-2: <strong>Bergbau</strong>denkmal: Beerdigung der am 2.<br />

August 1869 verunglückten Bergleute.<br />

Rechts oben das Denkmal am Segen-<br />

Gottes Schacht zur Erinnerung an die 276<br />

Toten. Originalzeichnung SSB<br />

Betrachtet man im genannten Zeitraum die Entwicklung des<br />

Museums der Großen Kreisstadt Freital, das seit 1998 den<br />

Namen „Städtische Sammlungen Freital auf Schloss Burgk“<br />

(SSB) führt, so ist dessen mittlerweile sehr großer Anteil an<br />

der Bewahrung bergbaulicher Sachzeugen unübersehbar.<br />

Von Januar 1990 an gelang den Mitar<strong>bei</strong>tern, unterstützt von<br />

Stadtverwaltung und großem Engagement der WISMUT<br />

GmbH, am ehemaligen Standort <strong>Dresden</strong>-Gittersee, der<br />

Aufbau einer Dauerausstellung zum Steinkohlen- und<br />

Uranbergbau des Zeitraumes 1945 bis 1989.<br />

Nach Beseitigung der Hinterlassenschaften der Landwirtschaft<br />

und Ausbauar<strong>bei</strong>ten im alten Rinderstall der LPG wurde<br />

im Mai 1992, zur 450. Wiederkehr des Beginns des <strong>Bergbau</strong>s<br />

auf der gesamten Lagerstätte, die Exposition mit Abbau,<br />

Streckenvortrieb, Wettermessstation, Hauptquerschlag<br />

und Gezähkammer eröffnet. Einige Angaben zur Geschichte<br />

des <strong>Bergbau</strong>s im vorgegebenen Zeitraum vervollständigten<br />

die <strong>Bergbau</strong>schauanlage (Abb. 14.9-5). Es war die einzige<br />

Ausstellung, die in dieser Zeit Informationen zum hiesigen<br />

<strong>Bergbau</strong> der SDAG Wismut gab. Der Besucher konnte hier<br />

erstmals die Ar<strong>bei</strong>t der Wismutbergleute unter den Bedingungen<br />

des Steinkohlenbergbaus „nachempfinden“. Auf über

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