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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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estimmt. Im Bereich jüngerer großtektonischer Zonen treten<br />

Kämme gehäuft auf und weisen auf die synsedimentär<br />

aktiven und gleichgerichteten Spannungsfelder hin.<br />

Die Spaltenbildung in thixotropen Peliten oder in<br />

Hydrogelen ist frühzeitig möglich. Bei der Dehydratation,<br />

vor allen Dingen der heterogenen Biomassen der späteren<br />

Kohlenflöze, reagierten die variierenden Lithologien, Gelit<br />

bis Klastit, unterschiedlich. Dies und das Alter der Kämme<br />

kann aus der Abb. 3.2-48 abgeleitet werden. Diese<br />

Kammspalte im 5. Flöz öffnete sich in der Brandschieferlage<br />

oben geringer als in der Kohle und keilt im Liegend-Schieferton<br />

(Lette 4) aus. Sie entstand postgenetisch in noch wassergesättigten<br />

instabilen Hydrogel-Horizonten.<br />

Die von oben eingeflossene siltähnliche oder brekziöse<br />

Füllmasse entwässerte offensichtlich schneller und<br />

schrumpfte geringer als die umgebenden Biomassen. Bei<br />

deren intensiver Kompaktion wurde die Kammfüllung in fluide<br />

Schlingen gedrückt und zerscherte in einem späteren<br />

Stadium. Damit ist eine frühepigenetische Kammentstehung<br />

mit einer Ausfüllung von oben nachgewiesen. Dies entspricht<br />

den bereits geschilderten Beobachtungen <strong>bei</strong>m Sanieren von<br />

Sumpfstrecken.<br />

Eine ähnliche Situation zeigt Abb. 6-6.<br />

Abb. 6-6: Auskeilender klastischer Gang (Kamm) im<br />

5. Flöz-Unterbank, Gf. Marien Schacht 3.<br />

Sohle, Str. 500, 5-6 m SW Qu 12<br />

(GOMMLICH/REICHEL 1963)<br />

168<br />

Eine epigenetische Bildung mauerartiger mächtiger Kämme<br />

mit Kohlebrekzien, nach weitgehender Dehydratation und<br />

Kompaktion der Wirtsgesteine, die HAUSSE (1892: 100) als<br />

„Rücken“ bezeichnete, wird damit nicht ausgeschlossen.<br />

In zahlreichen Aufschlüssen wurde das Auskeilen oder<br />

Zerschlagen von Kammspalten im Liegenden der Flöze in<br />

zähen oder harten Bänken beobachtet (Abb. 6-6, 6-7, s. Abb.<br />

3.2-15). Auch dies deutet auf eine Ausfüllung von oben.<br />

Abb. 6-7: Spezialkartierung eines klastischen<br />

Ganges (Kamm) im 5. Flöz, Gf. Bannewitz,<br />

Fallort 501/504 (GOMMLICH/ REICHEL 1975)<br />

Eindrucksvoll ist die Darstellung von G. F. KNEISEL (1853 in<br />

GEINITZ 1856 Taf. X) von zwei übereinander liegenden<br />

Strecken mit einem Abstand von ca. 10 m. In der oberen<br />

sind im 1. Flöz zahlreiche mächtige und mit brekziösen<br />

Klastiten gefüllte Kämme zu erkennen. In der unteren in<br />

massiven Arkosesandsteinen stehenden Strecke ist die<br />

Häufigkeit der Kämme wesentlich geringer. Die meisten<br />

keilen aus, denn nur wenige Spalten lassen sich nach unten<br />

verfolgen. Offensichtlich ist auch, dass unten mehrere gut<br />

geschichtete Kämme auftreten. Dieses Profil beweist eine<br />

Spaltenfüllung vorwiegend von oben.<br />

Ausfüllung mit massigem pelitisch-klastischen Material, mit<br />

Brekzien und mit Geröllen aus dem Hangenden (Abb. 6-8<br />

bis 6-10) sowie Durchdringungen von Spalten wurden kartiert<br />

(Abb. 6-11).

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