Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
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Der Maschinen Direktor BRENDEL hatte die Oberaufsicht<br />
über die <strong>bei</strong>m Königlichen Steinkohlenwerk erbauten und<br />
eingesetzten Dampfmaschinen und trug zu konstruktiven<br />
Verbesserungen der Anlagen <strong>bei</strong> (mündl. Mitt. O.<br />
WAGENBRETH).<br />
Ohne diese drei Dampfmaschinen wäre der Vortrieb des<br />
Elbstollns noch komplizierter gewesen, da kein<br />
Aufschlagwasser vorhanden war. Sie sind mit der<br />
Fertigstellung des Stollens überflüssig geworden.<br />
Die Maschine des 6. Lichtlochs wollte man zuerst im Oppel<br />
Schacht untertage aufstellen, nahm aber wegen der erheblichen<br />
Gebirgsprobleme davon Abstand und baute sie übertage<br />
auf. Erst <strong>bei</strong>m Weiterteufen von der 1. zur 2.<br />
Hauptstrecke wurde der Maschinenbetrieb im August 1840<br />
für das Heben des Wassers und für die Kohleförderung<br />
nach Einstellung der Haspelförderung <strong>bei</strong>m Zauckeroder<br />
Kunstschacht aufgenommen.<br />
Die Maschinen des 7. und 8. Lichtlochs sind ebenfalls abgebrochen<br />
worden. „Am 19. Mai 1841 wurde die Maschinenesse<br />
<strong>bei</strong>m 7. Lichtloch umgeworfen“ (REICHEL 1987: 188).<br />
Die Maschinen sollten <strong>bei</strong>m <strong>Döhlener</strong> Kunstschacht und<br />
<strong>bei</strong>m Albert Schacht installiert werden. Jedoch waren 1842<br />
infolge lang andauernder Trockenheit alle Mahlmühlen des<br />
Plauenschen Grundes zum Stillstand gekommen - die<br />
Bäcker hatten kein Mehl zum Brotbacken. Beide<br />
Dampfmaschinen wurden deshalb in der Friedrich-August<br />
Mühle (am Fuß der Heidenschanze) zum Betreiben der<br />
Mahlgänge aufgestellt und für 7200 Taler übernommen.<br />
Durch den Verkauf der zwei Elbstolln-Dampfmaschinen<br />
mussten für die Hauptschächte Neubauten beschafft werden.<br />
Die Montage der Maschine am <strong>Döhlener</strong> Kunstschacht<br />
begann am 26. Mai 1843. Schon „am 16. Dezember 1843<br />
wurden die ersten vollen Hunde ... mit einer Pfaffschen<br />
Dampfmaschine gefördert“ (REICHEL 1987: 191). Die von C.<br />
PFAFF in Chemnitz gelieferte Maschine war in erster Linie für<br />
die Kohleförderung gedacht, konnte jedoch auch <strong>bei</strong><br />
Stillstand des noch vorhandenen Kunstrades das<br />
Grundwasser bis zur Elbstollnsohle und das Speisewasser<br />
bis übertage heben. Diese Einzylindermaschine ar<strong>bei</strong>tete<br />
mit „hochgespanntem Dampf“ von 2 atü. Die Baukosten<br />
betrugen 13.273 Taler 4 Neugr. 9 Pfg. (HARTUNG 1906: 52).<br />
Nur 5 Jahre nach Inbetriebnahme des Pferdegöpels lieferte<br />
die Firma PFAFF eine weitere gleichartige Maschine für den<br />
Albert Schacht, die am 25. September 1844 in Gang kam<br />
und 12.948 Taler 6 Neugr. 9 Pfg. kostete.<br />
Innerhalb von 15 Jahren erfolgte damit nicht nur eine komplette<br />
Konzentration und Reorganisation der Hauptförderanlagen,<br />
sondern es war unproblematisch, entsprechende<br />
Maschinen von „benachbarten“ Betrieben zu kaufen. In<br />
Folge des Dampfmaschinen Bedarfs etablierte sich in<br />
Zauckerode die Eisengießerei Lattermann (s. Abb. 14-2).<br />
Eine gleichartige Reorganisation, die leider nur lückenhaft<br />
dokumentiert ist, fand auch <strong>bei</strong> den Burgker Werken statt.<br />
In deren Schächten konnte wegen der Hanglage Wasser nur<br />
mit Muskelkraft bis zum Stollen gehoben werden. Bereits<br />
ein Jahr nach dem Staatswerk ging <strong>bei</strong>m Wilhelminen-<br />
/Erdmann Schacht die erste Dampfmaschine zur<br />
Wasserhebung in Betrieb. <strong>Das</strong> Modell befindet sich in der<br />
Ausstellung von SSB.<br />
Aus wirtschaftlichen Erwägungen wurde 1836 <strong>bei</strong>m Fortuna<br />
Schacht eine Dampfmaschine ausschließlich zur<br />
Kohleförderung eingebaut (ANONYM 1924b: 130). Nach den<br />
Lichtlöchern 6-8 des Tiefen Elbstollns, in denen mit<br />
Dampfmaschinen zwischen 1826 und 1840 gefördert<br />
wurde, war es der erste Burgker Hauptschacht mit<br />
Dampfförderung.<br />
Die Recherche zum Bau dieser Maschine unternahmen<br />
PULS & VOGEL (HSA Sign. II 4.3.047, Nr. 1418, 1834-1836).<br />
Weitere Dampfmaschinen der Burgker Werke förderten 1843<br />
<strong>bei</strong>m Berger Schacht und 1847 <strong>bei</strong>m Augustus Schacht<br />
(GÜRTLER 2000d: 72, 56). 1854 kam es hier zum Bruch der<br />
Fördermaschine und daraufhin ordneten das Justizamt<br />
Dippoldiswalde und das Landgericht in <strong>Dresden</strong> an,<br />
Bremsvorrichtungen an die Seilkörbe zu bauen. Beim bis<br />
1841 abgeteuften Neue Hoffnung Schacht hat man 1854 mit<br />
zwei Dampfmaschinen gefördert (GÜRTLER 2000d: 56/58).<br />
Die Potschappler Aktiengesellschaft betrieb <strong>bei</strong>m Emma<br />
und Moritz Schacht 4 Dampfmaschinen. 1840 zählte man<br />
insgesamt 13 Dampfmaschinen im <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>, deren<br />
Zahl sich in den Folgejahren noch beträchtlich vergrößerte<br />
(BAEHR 1917: 32, 34).<br />
Auch <strong>bei</strong> der Gitterseer Aktiengesellschaft ist mit einer<br />
Dampfmaschine gefördert worden.<br />
Die Zeichnung der Meisel Schacht Dampfmaschine aus<br />
dem Jahr 1828 von HARKORT ist im HSA archiviert (Findb.<br />
Burgker Skt., Sign. VII 3.01.01 Nr. 266).<br />
Eine Zeichnung von 1848 zeigt den Malakoff Turm und<br />
Gebäude des Meisel Schachtes (1846 SSB, Autor evtl.<br />
HARKORT).<br />
Dampfmaschinen betrieben auch die drei Schächte des<br />
Hänichener Steinkohlenbauvereins. Hier wurde sogar<br />
untertage eine Dampfmaschine zur Förderung aus einer<br />
etwa 400 m langen Fallstrecke eingesetzt (KÖTTIG 1861: 34).<br />
In einer Karte von 1841 (Ritter von SERRA-OLSETI) sind die<br />
zahlreichen <strong>Bergbau</strong>-Dampfmaschinen dargestellt, das ist<br />
noch heute ein imponierender Überblick. Eine tabellarische<br />
Aufstellung (ANONYM 1867: 105 Tab. 8) weist die im<br />
<strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> in Betrieb befindlichen Förderanlagen aus:<br />
1 Wasserrad, 25 Dampfmaschinen, davon 10 zur<br />
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