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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Darunter folgt mit 17 cm die Niedere Schicht, die dem<br />

Niveau der Fremden Lette entspricht.<br />

Bis zum „Todten Gebirge“, dem Flözliegenden, steht die<br />

Fremde Schicht an.<br />

Die Differenzen in diesem Profil zum Standardprofil weisen<br />

darauf hin, dass der Risszeichner nur geringe „Ortskenntnis“<br />

besaß.<br />

1787 wurde ein Saigerriss als „Vorstellung des Clausschen<br />

Stein Kohlen Bergwercks in Pesterwitz bey <strong>Dresden</strong>“<br />

(Original SSB) gezeichnet. Neben Erläuterungen von tektonischen<br />

Elementen wird auch das Flözprofil beschrieben. Aus<br />

diesem Revier gibt es nur zwei authentische Profildarstellungen.<br />

Die Flöz-Gesamtmächtigkeit beträgt 6,34 m.<br />

<strong>Das</strong> Flözhangende ist eindeutig dargestellt. Darunter folgt<br />

als oberste Kohlenbank die Decke.<br />

Von den folgenden Bänken (s. Profil) ist auf die<br />

Schmiedekohle hinzuweisen, die vermutlich selektiv für die<br />

Freiberger Hütten gewonnen wurde.<br />

Im Niveau der Ziegel Lette ist „Graue Lette“ eingezeichnet.<br />

Die nächste Flözbank ist die Graue Schicht und deutet auf<br />

das Vorkommen Grauharter Kohle hin. An der Untergrenze<br />

wird die Schwarze Lette verzeichnet.<br />

Es folgen die Schwarze Schicht und dem Standardprofil<br />

entsprechende Lagen.<br />

Eine Brand Lette und darunter eine Brand Schicht entsprechen<br />

vermutlich der 1. Weißen Lette und dem Brandschiefer<br />

des 2. Flözes, <strong>bei</strong> Ausfall des sonst abgelagerten Zwischenmittels<br />

(s. Profil Gittersee, 1. Sohle s. Abb. 3.2-5).<br />

1799 veröffentlicht TAUBER (S. 22-23) ein Flözprofil, ebenfalls<br />

aus dem Pesterwitzer Revier.<br />

Er weist darauf hin, dass an diesem Orte die Mächtigkeit<br />

nur 10 Ellen war. Da zwei Schichtmächtigkeiten fehlen, wurden<br />

sie ergänzt und somit ergibt sich eine Flözmächtigkeit<br />

von 8,09 m. Für dieses Revier gibt es Mächtigkeitsangaben<br />

von 21 Ellen, die etwa 11,9 m entsprechen (NAUMANN et al.<br />

1845: 305, HAUSSE 1892: 79) vom Heinrich Schacht, Flur<br />

Kohlsdorf (Lage s. GÜRTLER 2000d: 48). Dieses Profil hat<br />

große Bedeutung weil es nachweist, in welchen Bänken<br />

eine große Akkumulation von Biomassen erfolgte. Die<br />

extreme Mächtigkeit der Dachkohle führt zu der Annahme,<br />

dass in der Kohlsdorf-Pesterwitzer Nebenmulde wesentlich<br />

mehr Pflanzensubstrat angereichert wurde, während im<br />

SW keine Moorbildung mehr möglich war.<br />

Es folgen in der Flözbeschreibung bekannte Schichten mit<br />

insgesamt 3,29 m Mächtigkeit.<br />

78<br />

Unter der Fahlen Lette wird die Obere Brandschicht und<br />

danach die Ziegel Lette, im Niveau der Großen Lette (!),<br />

verzeichnet. Da nach der Ziegelschicht die Graue Lette folgt,<br />

wie im vorangegangenen Profil, scheint eine tatsächlich<br />

benutzte Bezeichnung vorzuliegen.<br />

Die Mächtigkeit der Grauen Schicht wird mit nur 2 Zoll ausgewiesen.<br />

<strong>Das</strong> ist sicherlich fehlerhaft und es liegt eine<br />

Verwechslung mit 2 Ellen vor.<br />

Nach der Fremden Schicht wird eine Brandlette angegeben,<br />

die vermutlich der 1. Weißen Lette (s. Profil Gittersee 1.<br />

Sohle) entspricht. Die folgende Brandschicht gleicht in der<br />

Mächtigkeit dem 2. Flöz. Eine Angabe für das Liegende des<br />

Profils ist nicht vorhanden.<br />

Wegen mehrerer unklarer Angaben ist anzunehmen, dass<br />

der Autor die Flözaufnahme aus zweiter Hand erhielt und<br />

<strong>bei</strong> Beschreibung und Druck weitere Ungenauigkeiten auftraten.<br />

1853 fertigte G. F. KNEISEL, der Markscheider der Burgker<br />

Werke, ein „Profil der nordoestlichen Ulme des Hauptstrecken<br />

Umbruchs von Augustus Schacht“ und verzeichnete<br />

weiter:<br />

„SR. Hochwohlgeboren dem königl. sächs. Kammerrath<br />

Herrn Freiherrn von Burgk zum 29. April 1853 hochachtungsvoll<br />

gewidmet“.<br />

Dieses Schauprofil wurde <strong>bei</strong> der Geburtstagsfeier dem<br />

Freiherrn v. BURGK als Bergherrn in der Teichschänke feierlich<br />

übergeben (nach GÜRTLER mündl. Mitt.) und befindet sich<br />

noch heute im Museum Burgk (SSB).<br />

GEINITZ (1856) bildet dieses Streckenprofil ab und gibt auf S.<br />

58 bzw. Tafel XI vom gleichen Schacht ein weiteres<br />

Flözprofil wieder. Die Gesamtflözmächtigkeit beträgt 3,98<br />

m, ohne Angabe von Hangendem und Liegendem. Text,<br />

Tafel und Profildarstellung weichen voneinander ab.<br />

Am verlässlichsten ist das Profil des Umbruchs.<br />

<strong>Das</strong> Liegende wird als feinkörniger lichtgrauer Sandstein<br />

mit vielen Versteinerungen ausgewiesen.<br />

Da in den Profilen die geringmächtige Ziegel Lette fehlt,<br />

empfiehlt GEINITZ (1856 Taf. XI) die Große Lette als Gute<br />

Schicht Lette zu bezeichnen (S. 59) und steigert damit die<br />

Widersprüchlichkeit seiner Ausführungen, die vermutlich<br />

auf mangelnder Ortskenntnis beruhten.<br />

1856 veröffentlicht GEINITZ (1856: 58 u. Tafel XI, Fig. 6) ein<br />

Flözprofil des Markscheiders VIERTEL der Königlichen<br />

Steinkohlenwerke, vom <strong>Döhlener</strong> Kunst Schacht, 130<br />

Lachter im Einfallen des Flözes.

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