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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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SCHRAMM, der von 1972 bis 2001 als risswerksführender<br />

Markscheider für die Lagerstätte zuständig war.<br />

Als Besonderheit <strong>bei</strong> der Führung der Risswerke in der ehemaligen<br />

SDAG Wismut ist zu erwähnen, dass auf der<br />

Grundlage der markscheiderischen Unterlagen die geologisch-geophysikalische<br />

Dokumentation separat geführt<br />

wurde und nicht wie sonst üblich, die Geologie/Geophysik<br />

der Markscheiderei angegliedert war. Hier<strong>bei</strong> spielten<br />

sicherlich aus heutiger Sicht überzogene Geheimhaltungsgründe<br />

<strong>bei</strong>m Rohstoff Uran eine Rolle.<br />

Am 01.01.1990 begann die Sanierung und Verwahrung der<br />

Grube <strong>Dresden</strong>-Gittersee. Neben der Verfüllung der<br />

Tagesschächte und dem damit verbundenen Abwerfen des<br />

Grubengebäudes wurde in Vorbereitung der Sanierung des<br />

Elbstolln in Freital-Zauckero-de das Untersuchungsgesenk 10<br />

geteuft. Im Dezember 1994 erfolgte der Durchschlag zum<br />

Elbstolln, der speziell im hinteren Teil vollkommen zugewachsen<br />

war. Für den Elbstolln wurde 1995 ein neues Risswerk<br />

mit Sonderblatteinteilung im Maßstab 1 : 1000 erstellt.<br />

Grundlage waren auf dem Gebiet der Stadt <strong>Dresden</strong> und<br />

Freital die aktuellen Flurkarten. Im Zuge der Sanierung ist der<br />

Verlauf des Elbstolln neu vermessen und dokumentiert worden.<br />

Die im vorhergehenden Abschnitt getroffenen Aussagen<br />

zur Querabweichung zwischen 5. und 6. Lichtloch fanden ihre<br />

Bestätigung. Erwähnenswert ist, dass <strong>bei</strong> der Stationierung<br />

5888,5 m eine alte Hochwassermarke mit dem Elbestand<br />

vom 31. März 1845 gefunden wurde. Ihre NN-Höhe beträgt<br />

an dieser Stelle 110,16 m. <strong>Das</strong> Elbehochwasser vom August<br />

2002 ist ebenfalls an dieser Stelle durch eine Tafel dokumen-<br />

326<br />

tiert worden (NN-Höhe 110,83 m). Der Rückstau der Elbe<br />

erreichte in <strong>bei</strong>den Fällen Freital-Zauckerode.<br />

Ende 1989 wurde für die Teile Unteres Revier, Gittersee und<br />

Bannewitz des <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>s einschließlich des<br />

Elbstolln eine neue bergschadenkundliche Analyse durch<br />

die SDAG Wismut vorgelegt. Autoren waren G. JÄHNICHE, H.<br />

SCHRAMM und C. WEDEKIND. Auf der Grundlage der Analysen<br />

von 1968, 1972 und 1989 fertigte die Bergsicherung<br />

<strong>Dresden</strong> Anfang der neunziger Jahre eine neue Analyse für<br />

das gesamte <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> an. Sie stellt bis heute den<br />

umfassendsten Fundus an Informationen über den <strong>Bergbau</strong><br />

im <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> dar.<br />

14.7.2 Bodenbewegungen, Bergschäden<br />

Der flächenhafte Abbau der Königlichen Steinkohlenwerke<br />

unter bebautem Gebiet, vor allem unter dem Siemens-<br />

Glaswerk und der Eisenbahntrasse Tharandt-<strong>Dresden</strong> (Abb.<br />

14.7-1), führte zu Bodenbewegungen, Bergschäden und<br />

Auseinandersetzungen mit den Betroffenen. Es ist das<br />

Verdienst von Markscheider R. HAUSSE (1885, 1907) <strong>bei</strong> der<br />

Bear<strong>bei</strong>tung bergschadenkundlicher Probleme erste wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse über die Gebirgsbewegungen<br />

und die Bodendeformationen der Tagesoberfläche gewonnen<br />

zu haben.<br />

Durch ihn wurde ein Flächen-Messpunktraster angewendet,<br />

mit dem erstmalig eine systematische Erfassung von<br />

Bodensenkungen möglich war.<br />

Abb. 14.7-1:<br />

Vom Steinkohlenbergbau<br />

verursachte Bodensenkungen<br />

im Bereich der<br />

Eisenbahntrasse, Ermittlung<br />

der Messpunkt (Mpkt.)-<br />

Angaben zwischen 1894<br />

und 1904 nach HAUSSE 1907,<br />

Kartengrundlage: Tageriss -<br />

1958; Bear<strong>bei</strong>ter: SCHAUER<br />

2004

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