Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
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Untere Pelite im Liegenden des Zauckerode Tuffs<br />
Die Mächtigkeit schwankt zwischen 30-50 m, verursacht<br />
durch die variable Muldenbildung der Liegendschichten.<br />
Grünlich-bläulichgrauen Peliten sind Lagen von Arkose-sandstein<br />
zwischengeschaltet. Linsenartige Vorkommen matrixgestützter<br />
Gerölle deuten auf fluviatile Rinnen. Am <strong>Becken</strong>rand<br />
(Gf. Heidenschanze) beginnen braunrötliche sandige<br />
Silte wenige Meter über dem 1. Flöz. Auch in den Bohrungen<br />
F9 und F10 in der Nähe des Flözauskeilens ist der Farbwechsel<br />
zu beobachten. In der Hainsberg-Quohren Nebenmulde<br />
traf die Bohrung F 16 diese Schichten als rotbräunliche mittelgrobkörnige<br />
Arkosesandsteine an. In Konglomeratlagen herrschen<br />
Gneis- und braune Quarzporphyrgerölle vor.<br />
In einer Baugrube NO des Schönberg Schachtes wurden<br />
neben cm bis dm mächtigen Tuffen/Tuffiten Rhizokonkretionen,<br />
nicht zu identifizierende Pflanzenreste, Regentropfen<br />
Marken und horizontale Wurzeln beobachtet.<br />
Die Konglomerate in der Hauptmulde treten nur sporadisch,<br />
in unterschiedlichem stratigraphischem Niveau und in sehr<br />
begrenzter Verbreitung, auf. Auffallend ist da<strong>bei</strong> in vielen<br />
Fällen das deutliche Dominieren von Quarzporphyr, ähnlich<br />
dem des Tharandter Waldes, auch in der Hauptmulde, was<br />
auf gelegentliche Zufuhr grobklastischen Materials aus<br />
westlicher Richtung weit ins <strong>Becken</strong>innere hinweist.<br />
Zauckerode Tuff, bisher: „Große Lette” über den Flözen<br />
Die „Große Lette“ über den Flözen war ein für das<br />
Schachtteufen wichtiger wasserundurchlässiger Horizont<br />
und aus dieser Zeit stammt der Name. NAUMANN et al.<br />
(1845: 308) geben fürs Burgker Revier eine 12-15 Zoll mächtige<br />
Tonschicht an, mit Ellipsoiden eines harten Mergels (S.<br />
293), heute Aggregationslapillis.<br />
Eine Umbenennung dieses Horizontes wurde erforderlich,<br />
da schon GEINITZ (1856: 59) und <strong>bei</strong> den Neukartierungen<br />
andere ortsunkundige diesen Horizont mit der Großen Lette<br />
des 1. Flözes (Döhlen-Formation) verwechselten.<br />
Der Zauckerode Tuff liegt 45-70 m über dem 1. Flöz und<br />
konnte leider nicht in allen Tiefbohrungen erkannt werden<br />
(REICHEL 1966: 36). <strong>Das</strong> Vorkommen von Aggregationslapilli<br />
in der Bohrung F11 und im Bereich Dippold Schacht fixierten<br />
erstmalig den Horizont als Tuff. In Bohrungen, bes. F16,<br />
Schächten und Interimsaufschlüssen konnte er in variabler<br />
Ausbildung nachgewiesen werden.<br />
Nach GEINITZ (1856: 54) ist dieser Horizont ein „... thoniges<br />
Gestein von 4 Zoll bis 12 Zoll Mächtigkeit“.<br />
In den charakteristischen Bohrungen F11 (vermutl. Tuff 7,85<br />
m) und F13 (vermutl. Tuff 1,65 m) wurden neben einem<br />
Silizit eine bis mehre Lagen (5-115 cm) eines sepiabraunen<br />
dichten „Tonsteins“ = Staubtuff durchteuft. Ein Kristalltuff<br />
(10-45 cm) mit frischen Biotitschüppchen überlagert diesen.<br />
In <strong>bei</strong>den Lithologien wurden in der Bohrung F11 drei<br />
Pisolithlagen, mit 1 und 3 cm Mächtigkeit und<br />
Aggregationslapillis von 1-5 mm Größe beobachtet.<br />
Die von HOFFMANN (2000: 93) angegebenen Mächtigkeiten<br />
des Zauckerode Tuffs von 20 m wurden aus den<br />
Feldbüchern der Bohrungen 606, 629 und 654 übernommen.<br />
Dort werden splittrig brechende Schluffsteine (silifiziert?)<br />
mit Biotiteinsprenglingen in den Tuff einbezogen,<br />
die keine Aggregationslapilli enthalten und Tuffite sind.<br />
Die eindeutigen Tuff-Horizonte mit Pisolithen erreichen<br />
jedoch nur bis 7 m (Brl. 629).<br />
Stratigraphisch wichtig ist dieser Horizont in der Bohrung<br />
F16, als einer der wenigen Marker in der Hainsberg-<br />
Quohren Nebenmulde. Er ähnelt dem Kristalltuff am<br />
Marien Schacht.<br />
In Bohrungen außerhalb der Muldenzonen sind diese<br />
Horizonte violettbräunlich bis violettrötlich.<br />
Die Aussagen von HOFFMANN (2000: 40) sind kritisch zu<br />
bewerten, da er auch einen Pisolithtuff vom Spitzberg<br />
anführt, der zum Birkigt-Heilsberg Tuff zu stellen ist. Er wies<br />
einen Übergang von Aschentuffen in Kristall- bzw. in Lapilli-<br />
Kristalltuffe in der Bohrung F11 nach. Neben den dünnen<br />
Shards der Aschentuffe treten zunehmend Bims und blockige<br />
Shards auf. Die Aggregationslapilli sind vom Rinden-Typ<br />
und enthalten Kristallsplitter von 0,23 mm, ein Indiz für<br />
windverdriftete Aschewolken. Ferner weisen Gefüge daraufhin,<br />
dass der Tuff vermutlich sowohl subaerisch als auch<br />
subaquatisch abgelagert, umgelagert und erodiert wurde.<br />
Die Sedimente waren <strong>bei</strong> Ablagerung der Pyroklastite wassergesättigt.<br />
Der Aufbau der Aggregationslapilli, das Fehlen von<br />
Lithoklasten, Geochemie und Gefüge weisen den<br />
Zauckerode Tuff als medialen rhyolithischen „fallout“<br />
Pyroklastit aus. HOFFMANN (2000: 32) zeigt 2 Diagramme mit<br />
8 Analysen seltener Elemente, die den Tuff als Rhyolithtuff<br />
charakterisieren.<br />
Im Tagebau der Ziegelei Eder in Döhlen standen 1996 völlig<br />
andersartige Horizonte zwischen 60-70 m im Hangenden<br />
des 1. Flözes an, die vermutlich ein Äquivalent des<br />
Zauckerode Tuff sind. Im großen Aufschluss sind etwa 20 m<br />
im Hangenden und Liegenden dieser Horizonte vorwiegend<br />
als Silte aufgeschlossen.<br />
Aus der Wand ragt eine Folge von mehreren Lagen heraus,<br />
insgesamt 1,2-1,5 m mächtig, die vermutlich silifiziert ist (s.<br />
Abb. 3.3-3).<br />
Darüber stehen massiv wirkende Bänke einer ständigen<br />
Wechsellagerung (5 cm Lagen) sehr hellgrauer, massigdichter<br />
sowie feinlaminierter Siltsteine an. Eingeschaltet<br />
sind rotbraune Lagen gleicher Mächtigkeit.<br />
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