Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
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ebenfalls problematisch. Es finden sich noch die Cordaiten-<br />
Moorwälder und die Pteridospermen-Farn-Gesellschaften<br />
mit Wurzelböden auf mineralischen Standorten. Es kommen<br />
jedoch auch von trockeneren Standorten mesophytisch-xerophytische<br />
Koniferenreste mit anderen Gymnospermen<br />
(Dicranophyllum, Carpentieria, Cycadophyten) vor.<br />
Leider sind diese Reste mechanisch so zerhäckselt, dass<br />
man sie morphologisch nicht sicher bestimmen kann. Auch<br />
für diese Horizonte bleibt die Aussage Unterrotliegendes<br />
auf der Basis der Flora bestehen.<br />
Durch die Tetrapoden der benachbarten Kalkflöze sind diese<br />
Hangendschichten nach WERNEBURG (1991, 1995) in die<br />
Discosauriscus pulcherrimus / Melanerpeton gracile Zone<br />
des höchsten Unterrotliegenden einzuordnen.<br />
Reste aus rötlichen Lithologien der Bannewitz-Hainsberg-<br />
Formation sind als Pteridospermen und Farnfieder<br />
bestimmbar. Es lässt sich aber sagen, dass die Ränder flacher<br />
Gewässer, in denen Kleinkrebse lebten und sich die<br />
Hornsteine bildeten, von einer ähnlichen aber lichten<br />
Waldvegetation umgeben waren, wie sie in der Döhlen-<br />
Formation beschrieben wurde. Pecopteris arborescens-<br />
Scolecopteris elegans, ein Ernestiodendron-Zweig und ein<br />
Autunia-Neufund sind hervorzuheben. Noch heute werden<br />
diese Hornsteine salopp als „Madensteine“ bezeichnet.<br />
Zur Alterseinstufung der Bannewitz-Hainsberg-Formation in<br />
das Oberrotliegende (SCHNEIDER 1994) können aus paläobotanischer<br />
Sicht keine beweiskräftigen Argumente erbracht<br />
werden.<br />
Es ist bekannt, dass auch in Thüringen (Tambach-Formation)<br />
und im Saar-Nahe-<strong>Becken</strong> (Donnersberg-Formation der<br />
Nahe-Subgruppe) Lebensmöglichkeiten für eine mesophile<br />
Vegetation wenigstens lokal und zeitweilig im<br />
Oberrotliegend gegeben waren. Aus Sobernheim (ebenfalls<br />
Nahe-Subgruppe) sind noch alle Florenelemente und<br />
Vegetationstypen des Unterrotliegenden bekannt.<br />
3 Die Lithostratigraphie des<br />
<strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>s<br />
(W. REICHEL mit Beiträgen von E. NEUMANN)<br />
REICHEL (1970) gliederte erstmals die <strong>Becken</strong>füllung nach<br />
Sedimentationszyklen, die in lokal unterschiedlicher Intensität<br />
mit Grobklastika beginnen. Die Untergliederung in 4 Formationen<br />
(früher Schichten), die 4 Megazyklen entsprechen, wird<br />
übernommen.<br />
Der älteste besteht vorwiegend aus Pyroklastiten und Vulkaniten,<br />
deren Si/Al-Verhältnisse 1964 geklärt wurden (Abb. 3.0-<br />
1). Die folgenden zwei sind voll ausgebildete Megazyklen mit<br />
groben Klastiten im tiefsten Teil und palustrisch-limnischen<br />
Bänken (Flözen) im hangenden Abschnitt. In südöstlichen und<br />
südlichen <strong>Becken</strong>teilen sind grobe Konglomerate abgelagert<br />
worden. Meist ist eine Untergliederung in Klein- und Kleinstzyklen<br />
möglich, die immer vom fining-up Typ sind. Pyroklastite<br />
kommen vor und bilden Leithorizonte mit struktureller<br />
Bedeutung.<br />
Die jüngste Formation besteht in weiten <strong>Becken</strong>teilen aus vorwiegend<br />
groben Vulkanitfanglomeraten, die ein Intervall mit<br />
gebänderten Feinklastiten einschließen. Etwa die obere Hälfte<br />
bilden wechselnd Pelite und Fein- bis Grobklastika, mit einem<br />
zwischengeschalteten Pyroklastit. Im Rest des <strong>Becken</strong>s<br />
kamen Konglomeratfächer mit feinklastischen Bänken und<br />
distalen feinklastischen Bereichen zur Ablagerung.<br />
NAUMANN und noch GEINITZ bezeichneten mehrere Tuffe als<br />
„Thonsteinporphyre“. Ab 1957 war ohne die Möglichkeit<br />
petrographischer Analytik die Diagnostizierung von Tuffen<br />
äußerst problematisch. Etwas erleichtert wurde dies mit<br />
dem Auffinden von Aggregationslapilli (Pisolith)-Lagen.<br />
Damit war die Erkenntnis verbunden, dass hellaschgraue<br />
Arkosen mit frischen Biotiten Kristalltuffe, intensiv grüne<br />
(seladongrün), sepiabraune und rot- bis blauviolette (lavendelblaue)<br />
Feinklastite Asche- oder Staubtuffe sein können.<br />
Abb. 3.0-1:<br />
Synopsis von Eruptivgesteinen<br />
nach ihrem Al/Si-<br />
Verhältnis (REICHEL 1964)<br />
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