Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau
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In Dünnschliffen unterschiedlicher Gesteinsvarietäten beobachteten<br />
SCHNEIDER & GÖBEL (1999: 54) ein mikrokristallines<br />
Quarz-Feldspatgemenge, verschweißte bis glasige Matrix mit<br />
vitroklastischem aber auch sphärolithischem Gefüge. In der<br />
Matrix sind lokal idiomorphe bis runde Quarze bis 3 mm<br />
Größe und wechselnd häufig, undulös auslöschende Quarzsplitter<br />
sowie Kalifeldspäte festzustellen. Die Feldspäte sind<br />
häufig serizitisiert bis argillitisiert. Biotite sind oft chloritisiert.<br />
Charakteristisch sind dünn- und dickwandige „shards” (Fragmente<br />
von aufgeschäumtem Gesteinsglas), die von Hämatit<br />
nachgezeichnet werden. In anderen Fällen ist ein ausgesprochenes<br />
devitrifiziertes Scherbengefüge zu beobachten, das zu<br />
einem Ignimbrit tendiert. Die Scherbengrenzen werden von<br />
der rekristallisierten Grundmasse durchwachsen. Demnach<br />
liegt ein Pyroklastit vor, der früher als Quarzporphyr bezeichnet<br />
wurde (BECK 1892: 20).<br />
Die „genarbten“ Partien im Liegenden und Hangenden<br />
deuten auf einen phreatischen Tuff mit ehemaligen Bimsfetzen,<br />
die heute zu Ton-Schmitzen umgewandelt sind.<br />
Hangend- und Liegendpartien sind mitunter zu roten Tonen<br />
zersetzt (Wasserleitungsgraben Goldene Höhe - Hänichen<br />
und am Wachtelberg). Der Tuff wurde vermutlich schon autometamorph<br />
gebleicht. Diese Prozesse konnten auch bis zu<br />
völlig kaolinisierten Partien fortschreiten (z. B. Brl. F10).<br />
Im Gegensatz dazu sind die mittleren Partien mitunter hart und<br />
fest (Kaitzbachtal) und wurden am Ausstrich NW des Beharrlichkeitsschachtes<br />
als Schotter für die Kohlenbahn gewonnen.<br />
Nach Ansicht von HOFFMANN (2000: 42) soll dies nicht auf eine<br />
ignimbritische Struktur sondern auf Silifizierung zurückzuführen<br />
sein.<br />
Im Wachtelberg-Tuff sind vorwiegend Gneis- sowie<br />
Porphyrit- und Phänorhyolith- (Ignimbrit) Lithoklasten zu<br />
beobachten (HOFFMANN 2000: 42). Die Gneis-Einsprenglinge<br />
belegen einen Eruptionsherd westlich der mittelsächsischen<br />
Störung, vermutlich im Gebiet des Tharandt-Vulkans.<br />
Diese Ansicht bedeutet aber, dass die bisherigen Vorstellungen<br />
zu den Extrusionsabfolgen des Tharandt Komplexes<br />
revidiert werden müssen. Sie begannen demnach vor der<br />
Sedimentation im <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> und dauerten bis zum<br />
Ende der Ablagerungen an. Eine Korrelation des Tuffs mit<br />
Pechsteinen (Braunsdorf) ist möglich.<br />
Die flache Lage der jüngsten Horizonte, die nicht bedeutende<br />
Absenkung an der Becker-Glück Auf Schacht-Störung<br />
und die einaktige Effusion des Wachtelberg-Tuffs deuten<br />
auf eine abklingende Intensität der <strong>Becken</strong>bildung.<br />
Die ursprüngliche Verbreitung des Wachtelberg-Tuffs war<br />
weit größer. Der Aussage von HOFFMANN (2000, Taf. 13),<br />
dass der Fund eines Gerölls eine Intrarotliegend Erosion<br />
des Wachtelberg Tuff beweist, kann nicht gefolgt werden,<br />
da nach geologischen Schnitten der Fundpunkt 70-100 m<br />
unter dem projizierten Tuffniveau liegt.<br />
3.5 Übersicht über die Konglomerate des<br />
<strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>s (E. NEUMANN)<br />
In die Sedimentabfolge des <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>s sind in<br />
erheblichem Maße geröllführende Horizonte eingeschaltet<br />
(Tab. 3.5-1). Durch zahlreiche Bohrungen und Schächte ist<br />
ihre Verbreitung gut bekannt. Intensivere Untersuchungen<br />
der Konglomerate, insbesondere statistische und petrographische<br />
Analysen der Geröllführung, wurden allerdings nur<br />
an wenigen Stellen durchgeführt (NEUMANN 1961).<br />
Die Verteilung der Konglomerate ist sehr wechselhaft,<br />
sowohl über das Profil als auch über die Fläche (s. Tab. 3.4-1<br />
unten). Die Verteilung der Konglomerate, ihre Ausbildung und<br />
die Art der Geröllkomponenten können zur Erklärung von<br />
Sedimentationsablauf und <strong>Becken</strong>entwicklung <strong>bei</strong>tragen.<br />
Konglomerate sind hauptsächlich in den unteren Teilen der<br />
vier Megazyklen konzentriert; sie treten aber auch - meist<br />
sehr unregelmäßig - in allen Profilabschnitten auf.<br />
Tab. 3.5-1: Niveaus von Konglomerathorizonten im <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong> (NEUMANN/REICHEL 2001)<br />
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