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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Abb. 14-12: Bohren eines Sprengloches aus dem aufgebrochenen<br />

Bruchfeld zum Gewinnen<br />

der Dachkohle des 1. Flözes. Verm. Königl.<br />

Steinkohlenwerke; Foto: GEORGI et al.<br />

1894: Abb. 15<br />

Ab 1932 kam Strebbau mit streichendem Verhieb und vorwiegend<br />

als Bruchbau zur Anwendung. Zwischen einer<br />

Kopf- und Fußstrecke im Flözstreichen wurde die Kohle in<br />

Gassen vollständig abgebaut, anfallende Berge im<br />

Hohlraum versetzt und dieser planmäßig zu Bruch geworfen.<br />

Meist 3 Gassen hinter der Abbaufront musste der<br />

Ausbau vollständig entfernt werden. Die hangenden<br />

Siltsteine brachen ab, <strong>bei</strong> Arkosesandsteinen musste mitunter<br />

gesprengt werden. Dadurch bildete sich über den<br />

offenen Gassen ein Druckgewölbe aus, die sogen.<br />

Trompetersche Zone, das einmal vor der Abbaufront zum<br />

anderen im Bruch aufliegt. Bei Vernachlässigung des<br />

Bruchwerfens reißt die Abbaufirste am Ortsstoß ab.<br />

Mit dieser Abbauart gingen <strong>bei</strong>m Steinkohlenwerk Flächen<br />

zwischen der 15. bis 17. Sohle in Verhieb, <strong>bei</strong> denen wegen<br />

des Einfallens bis 38° eine Abförderung über Haspelberge<br />

nicht möglich war (SSB Mitt. R. GNAUSCH, GÜRTLER 2000c:<br />

24). Durch den Strebbau wurden die Abbauverluste auf 5-10<br />

% minimiert.<br />

<strong>Das</strong> etwa seit 1830 bestehende Vorrichtungsschema blieb<br />

prinzipiell auch nach der Einführung des Strebabbaus bis<br />

1989 bestehen. An Stelle der zahlreichen Bahnstrecken<br />

wurden die flachen Sohlenabstände geviertelt und als<br />

Huntestrecken ausgebaut. Die mit Pressluft betriebenen<br />

Schüttelrutschen der 50-60 m langen Strebe förderten<br />

unmittelbar in Hunte (Abb. 14-13), die manuell zu den<br />

Haspelbergen gestoßen worden sind. Material wurde über<br />

eine Kopfstrecke zugeführt.<br />

<strong>Das</strong> beschriebene Vorrichtungsschema blieb auch nach dem<br />

Einsatz von Fließfördermitteln, etwa um 1960, weitgehend<br />

erhalten. Der Streckenvortrieb erfolgte vielfach mit<br />

Wurfschaufelladern Type PML 63 auf Traversen, die in eine<br />

Schurre eines Zweiketten-Kratzförderers (ZKKF) förderten.<br />

Es entstanden geradlinige, annähernd streichende<br />

Bandstrecken und in den Fallorten befanden sich ebenfalls<br />

Bänder oder Kratzförderer (ZKKF). Diese förderten in<br />

Bunker oder Stapelschächte mit Abzug in Hunte auf<br />

Hauptstrecken. Die Strebabbaue hatten im Gf. Gittersee<br />

eine Länge von 60 m, im Gf. Bannewitz von 80 m. Sie wurden<br />

um 1959 mit den ersten Einkettenkratzfördern und<br />

nicht leistungsstarken Zweikettenförderern (SCHOLZ 1985:<br />

40), später mit den universell einsetzbaren zugstarken<br />

ZKKF, genannt Panzerförderern (Abb. 10-12), ausgerüstet,<br />

die eine Höhe von nur 0,15 m und eine Breite von 0,5 m hatten.<br />

Zwei durch Stege verbundene Ketten liefen in Rinnen,<br />

die auch gesprengte Massen abförderten.<br />

Abb. 14-13: Huntefüllung über Schüttelrutsche aus<br />

Strebabbau, Rutsche Pressluftantrieb<br />

(siehe Handrad), <strong>Döhlener</strong> Hunt, Geleucht:<br />

kleine Mannschaftslampe. Verm.<br />

17. Sohle, Paul-Berndt-Grube, 1950; Foto:<br />

Deutsche Fotothek Nr. 104392<br />

In spezifischen Situationen, z. B. durch alten Abbau, sind die<br />

Streblängen verkürzt, oder es sind so genannte Dammorte<br />

oder auch Kammern (s. Schema Abb. 10-9) mit nur einem<br />

Streckenort betrieben worden.<br />

Ausrichtungsbaue der Burgker Werke waren die große<br />

untere und die obere Tagesstrecke (s. Abb. 14.9-3), die als<br />

Wetterstrecken mit den Abbauen immer tiefer bis zum<br />

Augustus- und Neue Hoffnung Schacht reichten.<br />

Querschläge sind in geringem Umfang aufgefahren worden.<br />

Erkundungsfallorte waren eine einmalige Leistung. Sie<br />

sind von SW nach NO im Einfallen der Verwerfungsflächen<br />

oder des Flözes vorgetrieben und auch als<br />

Wetterverbindungen genutzt worden. Vom Glück Auf<br />

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