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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Abb. 4-10: Frühdiagenetische Urankonzentration:<br />

„Höcker“-Struktur durch unterschiedliche<br />

Inkohlung (= Schleifhärte) auf einer<br />

Mikrokluft im telinitischen Vitrit, verm. 5.<br />

Flöz, Gf. Gittersee; Bildbreite ca. 0,4 mm,<br />

nach CHRISTOPH 1965: Bild 37<br />

Strahlungshöfe in bunten Schluffsteinen bzw. Arkosen, oft<br />

mit einem schwarzen Kern im Zentrum, werden als<br />

Bleichungshöfe oder pleochroitische Höfe bezeichnet.<br />

Abb. 4-11: Progressive Inkohlung durch radioaktive<br />

Strahlung, Vitrinitreflexion im Bereich<br />

eines radioaktiven „Hofes“, 3. Flöz, Gf.<br />

Gittersee, KÜNSTNER 1974: 49<br />

134<br />

KÜNSTNER (1974) beschreibt Ergebnisse vergleichender<br />

Inkohlungsuntersuchungen mittels mikrophotometrischer<br />

Reflexionsmessungen an Kohlen, Brandschiefern und kohlehaltigem<br />

Nebengestein. Da<strong>bei</strong> wird auch ein Anschliff<br />

Freitaler „Erzkohle“ mit Erscheinungen radioaktiver „Höfe“<br />

(oder „Höcker“) im Vitrinit mikrophotometrisch vermessen.<br />

KÜNSTNER (1974: 49, Bild 27) zeigt, dass bedingt durch radioaktive<br />

Strahlung, der Inkohlungsgrad des Vitrinits auf engstem<br />

Raum (ca. 50 µm) vom Stadium der Gasflammkohle<br />

bis zum Anthrazit verändert sein kann (Abb. 4-11).<br />

Bei gleichartigen Untersuchungen an uranvererzten<br />

Steinkohlen des Stockheimer <strong>Becken</strong>s stellte JACOB (1984:<br />

162-163) eine Steigerung des Reflexionsvermögens im<br />

Vitrinit von durchschnittlich 1,14 % auf max. 3,15 % innerhalb<br />

der radioaktiven „Höfe“ oder „Halos“ durch die<br />

Einwirkung ionisierender Strahlung fest.<br />

In uranvererzten Schwel- und Weichbraunkohlen von<br />

Mücheln (Sachsen-Anhalt) steigerte sich das mittlere Reflexionsvermögen<br />

des Gelenits von 0,37 % auf 0,54 %<br />

(Hartbraunkohle) mit der Ausbildung von Vergelungserscheinungen<br />

(Mitt. H. TONNDORF).<br />

Die Steinkohlen im NW-Teil des <strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>s werden<br />

den Gasflammkohlen (CHRISTOPH 1957: 23) zugeordnet und<br />

liegen damit hinsichtlich des Inkohlungsgrades unter dem<br />

sog. „Inkohlungssprung“ (29,5 % flüchtige Bestandteile).<br />

Im SO-Teil des <strong>Becken</strong>s können aufgrund der an bestimmte<br />

Kohlelithotypen gebundenen Radioaktivität in ein und<br />

demselben Flözaufschluss Kohlenbänke mit unterschiedlichem<br />

Inkohlungsgrad (niedrig inkohlte Gasflammkohlen<br />

sind höher inkohlte Fettkohlen zwischengeschaltet) übereinander<br />

anstehend angetroffen werden. Mit dem Überschreiten<br />

des „Inkohlungssprunges“ zur Fettkohle ist eine weitgehende<br />

Zerstörung von Kutikulen und Sporen sowie eine<br />

starke Wasserstoffabgabe - hauptsächlich in Form von<br />

Methan - verbunden, die zweifelsohne an das verstärkte<br />

Auftreten von Radionukliden in den Steinkohlen geknüpft<br />

ist. Somit ist erklärbar, warum in den Gruben im SO-Teil des<br />

<strong>Döhlener</strong> <strong>Becken</strong>s immer wieder Schlagwetter auftraten,<br />

die im 19. Jahrhundert zu katastrophalen Grubenunglücken<br />

führten.<br />

Um die Verteilung der Radionuklide in den Erzkohlen zu klären,<br />

hat NEKRASOVA (1969) Vergleichsanalysen verschiedener<br />

Dichtefraktionen von mechanisch zerkleinerten Proben<br />

anfertigen lassen. Es wurde festgestellt:<br />

1. In den leichten (spez. Gewicht

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