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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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vertieft worden, um neue Sohlen aufzuschließen. Zur<br />

Verringerung von Aus- und Vorrichtungsstrecken, sind <strong>bei</strong>m<br />

<strong>Döhlener</strong> Kunstschacht ab 3. Sohle 1852 und 1857/1858 die<br />

Sohlenabstände von ca. 24 auf 32 m vergrößert worden<br />

(HARTUNG 1906: 58+ 62).<br />

Querschläge zu diesen Sohlen mussten im harten Porphyrit<br />

oder <strong>bei</strong>m Königin-Carola Schacht in metamorphen paläozoischen<br />

Schiefern vorgetrieben werden. Da<strong>bei</strong> wurden<br />

Tunnelbauer aus Tirol eingesetzt (mündl. Mitt.).<br />

<strong>Das</strong> Vorrichtungsschema und seine Modifizierung zeigt<br />

der Flachriss und die Darstellungen <strong>bei</strong> FÖRSTER 1876 (s.<br />

Abb. 9.2-8): Hauptstreckensohlen im Streichen, <strong>bei</strong> etwa 24<br />

m, ab 1852 im 32 m Vertikalabstand (HARTUNG 1906: 58),<br />

Hauptfallorte im Einfallen des 1. Flözes. Die damit vorgerichteten<br />

Felder wurden nach 1852 größer als früher, 300-450<br />

m lang und im Fallen 140-200 m breit. Meist ergaben<br />

Mittelstrecken und Zwischenfallorte Untergliederungen.<br />

Zwei lehrbuchhafte Schemata der Vorrichtung mit<br />

Bremsbergen zeigt FÖRSTER (1867: Tafel 1 s. Abb. 9.2-8).<br />

Diese Methode entwickelte sich nach 1840, nach der<br />

Einführung von Eisenschienen, der Hunteförderung und von<br />

Bremshaspeln. Zwischen den Hauptstrecken fuhr man im<br />

Abstand von 16 m „Bahn-örter“ auf, die jetzt der Förderung<br />

mit Hunten vom Abbau zum Bremsberg dienten.<br />

Die älteste Variante der Vorrichtung wurde mit<br />

Bühnenwagen realisiert (Abb. 14-8). Nach 1847 kamen die<br />

von Obersteiger MEHNER 1844 vorgeschlagenen<br />

Bremsschächte zur Anwendung (s. Abb. 9.2-9). Für diese<br />

waren Ausrichtungsbaue, Querschläge und Blindschächte<br />

notwendig, die in standfesten Gesteinen unter dem 1. Flöz<br />

lagen. Vom Ende der Stichquerschläge brach man bis zur<br />

nächsten Sohle hoch und erreichte eine Wetterverbindung.<br />

Dieses System der „Untergebirgsstrecken“ (s. Abb. 9.2-8,<br />

9.2-10) ist bis zur 13. Sohle fortgebaut worden und war der<br />

bedeutendste nicht im Flöz liegende Abwetterweg. Die<br />

Bremsschächte hatten den großen Vorteil, dass sich die<br />

Umbaukosten verringerten und von mehreren<br />

Gewinnungspunkten gleichzeitig gefördert werden konnte<br />

(HARTUNG 1906: 55).<br />

Etwa ab 1876 gab man die Vorrichtung durch<br />

Bremsschächte auf und ging zu effektiveren Bremsbergen<br />

über, <strong>bei</strong> denen die Hunte direkt am Seil angekuppelt waren<br />

(Abb.14-9). Bahnörter im Abstand von 16 m konnten durch<br />

Ausbau von Pass-Stücken („Eingelegen“) angeschlossen<br />

werden. Damit die Standzeiten der Bremsberge und somit<br />

Deformationen geringer wurden, untergliederte man das<br />

Feld in Teilflächen (FÖRSTER 1876: Taf. 1. Fig. 6, s. Abb. 9.2-<br />

8). Die zeitweilig aufgefahrenen separaten Fahrstrecken<br />

sind ab 1892 als abgeschlagenes Trum neben die stark ausgebauten<br />

Bremsberge verlegt worden (HARTUNG 1906: 73).<br />

Abb. 14-8: Bühnenwagen zum Huntetransport in<br />

stark geneigten Grubenbauen (Bremsbergen),<br />

Königl. Steinkohlenwerke; Foto:<br />

BÖRNER 1893, SSB<br />

Abb. 14-9: Bremsberg mit Hunt am Seil mit<br />

Kettenverbindung, etwa ab 1876. Königl.<br />

Steinkohlenwerke, Foto: GEORGI et al<br />

1894: Abb. 19<br />

Der Pfeilerbau erfolgte zwischen den Abbaustrecken in<br />

schwebendem Verhieb im Ansteigenden. Bis zur<br />

Bahnstrecke mussten die Abbaumassen bewegt werden.<br />

Sie wurden noch bis um 1880 getragen (HARTUNG 1906: 80)<br />

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