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Das Döhlener Becken bei Dresden - Unbekannter Bergbau

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Abb. 3.2-48: Kamm, klastischer Gang, oben plastisch<br />

deformiert, Bildmitte Zerscherung durch<br />

Kompaktion des Flözes. Döhlen-Formation,<br />

5. Flöz, Gf. Gittersee, 2. Sohle, Str.<br />

361 W, Aufh. 3 <strong>bei</strong> 32 m, Foto: REICHEL<br />

Harte und feste Silt- und Arkosesandsteine werden durch<br />

Sohlenaufpressungen von Strecken fast bruchlos und<br />

hakenartig deformiert (Abb. 3.2-50). Selbst die harten<br />

Kristalltuffe im Hangenden des 3. Flözes brechen nicht auf<br />

sondern verbiegen sich und legen sich auf die Sohle des<br />

1,3 m mächtigen Abbauhohlraumes auf.<br />

„Rieselspuren“ beschrieb BECK (1916: 41) vom 59. Qu.<br />

des Glück Auf Schachtes. Aus der Firste des Querschlages<br />

wurde das Stück (Taf. 5) „mitten in der lettigen Füllmasse<br />

einer Teilspalte der Hauptverwerfung Roter Ochse“, etwa<br />

40 m über dem 1. Flöz gefunden. Anfänglich als<br />

Pflanzenfossil angesehen, ist der Abdruck mit Phycodes<br />

circinatum verglichen worden. Nach umfangreicher<br />

Recherche und Verflüssigungsversuchen wurde diese<br />

Bildung als Rieselspur erklärt. „In der Dislokationszone<br />

kam es zur Bildung einer letzten Kluft, die nur unvollkommen<br />

wieder geschlossen wurde. Sickerwässer drangen<br />

hier ein und schlämmten das Gestein aus. An gewissen<br />

Stellen wurde ein dünner breiiger Schlamm abgelagert,<br />

darauf aber durch weiter nachdringende Sickerwässer<br />

berieselt und so mit der beschriebenen Skulptur versehen“<br />

(BECK 1916: 46).<br />

96<br />

Abb. 3.2-49: Hakenartige Aufpressung der Hangendschichten<br />

des 2a Flözes durch gleitbrettartige<br />

Rutschung. Döhlen-Formation,<br />

Paul-Berndt Grube, 13. Sohle, Qu. West,<br />

nahe 13. Hauptstrecke, Foto: REICHEL<br />

Ein ganz ähnliches Stück wurde zwischen 1957-1960 im<br />

Gf. Gittersee aus einem Kamm geborgen und dem MMG<br />

<strong>Dresden</strong> übergeben (Abb. 3.2-51). Daran ist zu erkennen,<br />

dass keine Harnischrillung vorliegen kann.<br />

Abb. 3.2-50: „Verfaltung“ des Flözliegenden durch<br />

Sohlenaufpressung, Gf. Gittersee, Str.<br />

336, 3. Flöz (DITTRICH/REICHEL 1974)<br />

3.2.10 Nachweise von lokalen Erosionen in der<br />

Döhlen-Formation.<br />

Die bedeutende Aussage von SAUER & BECK (1891: 45),<br />

dass „der gesamte Schichtkomplex des <strong>Döhlener</strong> Bassins<br />

ein Ganzes bildet .... nirgends aber durch eine Diskordanz<br />

getrennt ist“ wurde <strong>bei</strong> den unter Tage- und Bohrar<strong>bei</strong>ten<br />

ständig beachtet. Sie konnte prinzipiell bestätigt werden.<br />

Umso mehr sind Aufschlüsse von Erosionserscheinungen<br />

beachtet und kartiert worden.

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