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Werkstatthandbuch LP 600_compressed

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Fahriechnik mii dem SAXOMAT

Sicherung des Fahrzeugs auf Sieigungen bzw. im Gefälle

Das auf Steigungen bzw. im Gefälle geparkte Fahrzeug ist stets durch Anziehen der Handbremse zu sichern! Wie

bei einem Wagen mit normaler Kupplung kann zur Unterstützung der Bremse ein Gang eingelegt werden. Dabei

ist zu beachten, daß diese zusätzliche Sicherung nur wirksam ist, wenn

im Gefälle -bergab -der 1. Gang,

eingelegt wird.

in der Steigung -bergauf -der Rückwärtsgang

Vor Anlassen des Motors ist der Schalthebel in die Leerlaufstellung zu bringen. Kann dieses nicht ohne weiteres

geschehen (der auf den Getriebezahnrädern lastende Druck verhindert unter Umständen das Trennen der Zahnradpaare),

bei angezogener Hand- oder getretener FUßbremse Anlasser kurz betätigen und eingelegten Gang

herausnehmen.

Vor Beginn einer steilen Talfahrt soll wie üblich zurückgeschaltet werden. Wird der Wagen im Gefälle so weit

abgebremst, daß die Kupplung selbsttätig trennt, sinkt die Motordrehzahl gleichzeitig auf Leerlauf. Beim Loslassen

des Bremspedals wird das Fahrzeug infolge des Gefälles seine Geschwindigkeit erhöhen. Da der Motor weiter

auf Leerlaufdrehzahl bleibt, kommt die Kupplung nicht zum Eingriff. Damit der Motor die Bremsarbeit wieder

übernehmen kann, muß vor dem Gasgeben der Schalthebel kurz angefaßt werden, um ein weiches und ruckfreies

Einkuppeln zu erzielen.

Slörungen

Die automatische Kupplung SAXOMAT ist erprobt und arbeitet zuverlässig.

Sofern an der Anlage keine unsachgemäßen Verstellungen oder Montagearbeiten erfolgen, werden sich Störungen

kaum einstellen. Sollte der SAXOMAT einmal nicht funktionieren, liegt daher die Vermul-ung nahe, daß

ein geringfügiger äußerer Anlciß, wie z. 8. Verschmutzung des Kontaktgebers am Schalthebel, Lockerung eines

elektrischen Kcibels, Beschädigung der Kabelisolierung oder ein gelöster Unterdruckschlauch

die Störung verursacht

hat. Die Tabelle „Störungssucher für SAXOMAT" läßt erkennen, daß die Ursache möglicher Fehler

zunächst immer einfacher Natur ist, und Abhilfe daher im allgemeinen leicht zu treffen sein wird.

Bei Ausfall des Anlassers kann der Motor über die Sperreinrichtung der Fliehkraftkubplung angeworfen werden.

Die Sperre ist nur bei Stillstand des Motors (Parkbremse!) bzw. bei ganz geringer Drehzahl (unter 300 U/min)

vorhanden. Wird der Motor über diese Drehzahl hinaus beschleunigt, was nach den ersten Zündungen (z. 8. bei

Betätigung ides Anlassers und stehendem Wagen) sofort erfolgt, so schwenken die Sperrhebel gleichzeitig durch

Fliehkraftwirkung aus dem Sperrad aus und trennen die Verbindung Schwungrad -Getriebeantriebswelle.

Wird dagegen beim Durchdrehen des Motors über die Getriebeantriebswelle bzw. über das Sperrad, also beim

Anschieben mit eingelegtem Gang, ein gleichmäßiger steter Druck auf die Sperrhebel ausgeübt, so bleiben diese

so lange im Sperrad eingerastet, bis das Schwungrad (nach der ersten Zündung) dem Sperrad voreilt. Beim Anschieben

kommt es daher darauf an, daß der Wagen ganz langsam und stoßfrei in Bewegung gesetzt wird und

bei kalter Maschine -besonders im Winter - die Starterklappenstellung vorher richtig bemessen wird, damit

der Motor nach Einsetzen der ersten Zündung sofort durchläuft.

Springt der Motor nach der ersten Zündung nicht sofort an, muß der Wagen zunächsi zum Siillsiand gebrachi

werden, ehe der Versuch wiederholt wird.

Die Praxis hat ergeben, daß unter normalen Umständen der 2. Gang zum Anschieben am günstigsten ist. lst

die Haftreibung der Räder auf der Fahrbahn durch Schnee oder Eisglätte stark herabgesetzt, muß ggf. der 3.

oder 4. Gang eingelegt werden.

Wichtiger Hinweis!

Tritt einmal ein Fehler auf, der die Weiterfahrt nicht ohne weiteres gestattet (es können dabei nur Störungen

nach ,,Störungssucher für SAXOMAT", Pos. 7, 8,11 oder 12 vorliegen), und kann ein solcher Schaiden am SAXOMAT

aus irgendwelchen Gründen nicht sofort behoben werden, so kann zwar nicht mehr geschaltet, das Fahrzeug

aber immer bis zur nächsten Werkstatt gefahren werden, wenn folgende Maßnahmen getroffen werden:

Nach Abnahme des Unterdruckschlauches am Saugrohr wird der Saugrohrstutzen dichtgesetzt. Dadurch wird das

gesamte Unterdrucksystem außer Betrieb gesetzt. Der 2. oder 3. Gang wird eingelegt (sofern der Verkehr bzw.

die Straßenverhältnisse es zulassen, ist nach Möglichkeit der größere Gang zu wählen), der Motor gestartet, das

Fahrzeug über die Fliehkraftkupplung in Gang gesetzt und in mäßiger Fahrt bis zur Werkstatt gefqhren.

Der Wagen kann im 3. Gang bedenkenlos, auch mehrmals, angefcihren werden. Sind starke Steigungen oder

Gefälle zu überwinden, muß ggf. rechtzeitig cingehalten und bei stehendem Fahrzeug ein niedrigerer Gang eingerückt

werden.

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