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Analysis I - IV - Fachhochschule Nordwestschweiz

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110 Kapitel 5. Anwendungen der Differenzialrechnung<br />

y<br />

P(x 0 ,g(x 0 ))<br />

•<br />

y = g(x)<br />

P(x 1 ,g(x 1 ))<br />

•<br />

P(x 2 ,g(x 2 ))<br />

•<br />

•<br />

x 4<br />

x 3<br />

x 2<br />

x 1<br />

x 0<br />

x<br />

Abbildung 5.2.iv: Funktionsweise des Tangentenverfahren von Newton<br />

Nun schneiden wir diese Tangente mit der x-Achse und erhalten<br />

x 1 = x 0 − g(x 0)<br />

g ′ (x 0 ) .<br />

Das so erhaltene neue x 1 ist oft bereits eine bessere Näherungslösung für die gesuchte Nullstelle.<br />

Nun iterieren wir dieses Verfahren und berechnen iterativ<br />

x n+1 = x n − g(x n)<br />

g ′ (x n )<br />

wobei n ∈ N 0 .<br />

Beispiel 5.2.3. Die Iteration konvergiert nicht immer. Wir betrachten die ungerade Polynomfunktion<br />

g(x) = x 3 −5x<br />

und wollen mit dem Tangentenverfahren von Newton die Nullstellen finden. Wählen wir den<br />

Startwertx 0 = 1,dannfolgtx 2n = 1undx 2n+1 = −1fürallen ∈ N 0 .DieIteration konvergiert<br />

nicht, obwohl f die Nullstellen 0 und ± √ 5 hat. Hätten wir anstelle den Startwert x 0 =<br />

gewählt, so wäre auch diese Iteration zum Scheitern verurteilt, da die Tangente im Startpunkt<br />

horizontal ist und demzufolge keinen Schnittpunkt mit der x-Achse besitzt. Abhilfe schafft<br />

meistens die Wahl eines neuen Startwertes.<br />

Wir benötigen also ein Konvergenzkriterium. Das Tangentenverfahren von Newton konvergiert<br />

genau dann gegen die Lösung der Gleichung g(x) = 0, wenn die folgenden Konvergenzbedingungen<br />

g ′ (x) ≠ 0 und<br />

∣<br />

g(x)·g ′′ (x)<br />

(g ′ (x)) 2 ∣ ∣∣∣<br />

≤ q < 1 für eine positive Konstante q < 1<br />

für alle Werte x im Intervall gelten, in dem die Iteration durchgeführt wird. Obige Ungleichung<br />

muss also unter anderem auch für alle iterierten Werte x n gelten. Falls das Iterationsverfahren<br />

konvergiert, dann konvergiert es so gut, dass bei jedem Iterationsschritt die Anzahl<br />

√<br />

5<br />

3

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