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Analysis I - IV - Fachhochschule Nordwestschweiz

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12.12. Erweiterte Ansatzmethode zur Reihenentwicklung 263<br />

Unter Ausnutzung von 4arctan(1) = π haben wir nun die Möglichkeit die Zahl π auf beliebig<br />

viele Stellen genau zu berechnen. Es gilt<br />

π = 4<br />

∞∑<br />

n=0<br />

(−1) n<br />

2n+1 = 4( 1− 1 3 + 1 5 − 1 7 + 1 −+···)<br />

9<br />

= 3.1415926535897932384626433832795028841971693993751...<br />

Da die Konvergenzgeschwindigkeit dieser Methode sehr schlecht ist, werden in der Praxis oft<br />

andere Verfahren benutzt um die Zahl π explizit zu berechnen 5 .<br />

Lösung 12.11.3. Taylorreihe ist e −x2 = ∑ ∞ (−1) n<br />

n=0 n!<br />

x 2n , Konvergenzradius beträgt r = +∞.<br />

Lösung 12.11.4. Benutzen SiedieIdentität a x = e xln(a) . Taylorreihe ista x = ∑ ∞<br />

Konvergenzradius beträgt r = +∞.<br />

Lösung 12.11.5. Taylorreihe ist<br />

(a+x) s = a s + sas−1<br />

1!<br />

x+ s(s−1)as−2<br />

2!<br />

x 2 +···+ s(s−1)(s−2)···(s−n+1)as−n<br />

n!<br />

x n +···<br />

Konvergenzradius beträgt r = a.<br />

Lösung 12.11.6. Taylorreihe ist ln(|1 + x|) = ∑ ∞<br />

r = 1.<br />

n=0<br />

n=0<br />

ln n (a)<br />

n!<br />

x n ,<br />

(−1) n<br />

n+1 xn+1 , Konvergenzradius beträgt<br />

Lösung 12.11.7. Mit Ansatz ergibt sich f(x) = 1−2x+2x 2 −2x 4 +2x 5 +···.<br />

Lösung 12.11.8. Mit Ansatz ergibt sich f(x) = 1+3x+2x 2 +4x 3 +x 4 −x 5 −11x 6 +···.<br />

Lösung 12.11.9. Taylorreihe ist f(z) = z + 1 8 z4 − 1<br />

eine Integrationskonstante ist.<br />

56 z7 + 1<br />

160 z10 −+··· +C, wobei C ∈ R<br />

12.12 Erweiterte Ansatzmethode zur Reihenentwicklung<br />

Im Folgenden wollen wir noch eine letzte Methode angeben um Taylorreihen von Funktionen<br />

mit Singularitäten in ihren Singularitäten zu berechnen. Es handelt sich hier im Wesentlichen<br />

um so genannte Laurentsche Reihen, die in der komplexen <strong>Analysis</strong> (Funktionentheorie)<br />

studiert werden.<br />

Beispiel 12.12.1. Betrachten wir die Funktion<br />

f(x) = 1<br />

cos(x) .<br />

5 Diese am meisten zitierte Annäherungsformel für π stammt von Gottfried Wilhelm Leibniz. Diese Formel<br />

bringt erst nach 2 Milliarden Termen nur 9 genaue Stellen und ist damit für die Berechnung von π hoffnungslos<br />

ineffizient. Dafür fand 1706 John Machin eine sehr viel bessere arctan-Formel. Er berechnete damit immerhin<br />

100 Dezimalstellen. Sie blieb der Standard für die Berechnung der π-Dezimalen bis ins Computerzeitalter.<br />

Erst heutzutage werden bessere Annäherungen benötigt. Der Weltrekord wurde 1996 auf 8 Milliarden Stellen<br />

geschraubt. Dies schafft heute schon ein PC. Im Dezember 2002 haben Y. Kanada und seine Kollegen von der<br />

Universität Tokio die Berechnung von π auf 1.241 Billionen Stellen hochgeschraubt. Sie benötigten dazu 400<br />

Stunden Rechenzeit auf einem Supercomputer von Hitachi.<br />

Die Zahl π ist eine transzendente Zahl, d.h., sie ist nicht Lösungeiner polynomialen Gleichung mit ganzzahligen<br />

Koeffizienten.

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