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Analysis I - IV - Fachhochschule Nordwestschweiz

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Anhang A<br />

Anwendungen<br />

A.1 Elementare Arithmetik<br />

A.1.1 Was ist falsch?<br />

Nachfolgend seien a und b zwei reelle Zahlen. Wir machen die folgenden algebraischen Umformungen:<br />

a = b<br />

a 2 = ab<br />

a 2 +(a 2 −2ab) = ab+(a 2 −2ab)<br />

Voraussetzung<br />

2(a 2 −ab) = a 2 −ab vereinfachen<br />

beide Seiten mit a multiplizieren<br />

auf beiden Seiten a 2 −2ab addieren<br />

2 = 1 auf beiden Seiten a 2 −ab kürzen<br />

Offensichtlich haben wir etwas Unerlaubtes getan - aber was?<br />

Ein anderes Beispiel einer falschen algebraischen Umformungen ist das folgende:<br />

−20 = −20<br />

16−36 = 25−45<br />

triviale Aussage<br />

umschreiben<br />

16−36+ 81 4 = 25−45+ 81 4<br />

auf beiden Seiten 81 4<br />

( ) addieren<br />

4−<br />

9 2 (<br />

2 = 5−<br />

9 2<br />

2)<br />

als Binom umschreiben<br />

4− 9 2 = 5− 9 2<br />

auf beiden Seiten die Wurzel ziehen<br />

4 = 5 auf beiden Seiten 9 2 addieren<br />

Offensichtlich haben wir wieder etwas Unerlaubtes getan - aber was?<br />

Mathematische Argumente scheinen oft überzeugend, nur weil sie mit abstrakten Symbolen<br />

dargestellt werden. Im Allgemeinen können sich in Argumenten, die in einer technischen<br />

Sprache ausgedrückt werden, sehr wohl Fehlüberlegungen verstecken, die auf den ersten Blick<br />

nicht erkannt werden.<br />

Moral der Geschicht: Nicht einfach planlos mathematische Hieroglyphen herumschieben,<br />

sondern gezielt und überlegt algebraische Umformungen tätigen.<br />

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