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Analysis I - IV - Fachhochschule Nordwestschweiz

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132 Kapitel 5. Anwendungen der Differenzialrechnung<br />

Beispiel 5.6.2. Wo liegt der Scheitelpunkt der Parabel y = x2<br />

2<br />

? Wir berechnen die Krümmung<br />

der Parabel in Funktion der Abszisse<br />

k(x) =<br />

1<br />

√<br />

1+x 2 3.<br />

Nun suchen wir Extremstellen der Krümmung, das heisst, wir suchen Nullstellen der ersten<br />

Ableitung<br />

k ′ 3x<br />

(x) = −√ 1+x 2 5 = 0.<br />

Der Scheitelpunkt liegt also bei P(0,0).<br />

Ist die Kurve in Parameterdarstellung gegeben x = x(t) und y = y(t), so lässt sich die<br />

Krümmung in Parameterdarstellungangeben.ImFolgenden bezeichnenwirAbleitungen<br />

nachdemParametertmiteinemPunktundAbleitungennachderVariablexmiteinemStrich.<br />

Wir berechnen mit der Kettenregel<br />

y ′ = dy dy<br />

dx = dt<br />

dx<br />

dt<br />

= ẏ<br />

ẋ<br />

und<br />

y ′′ = dy′<br />

dx = dy′<br />

dt · dt<br />

dx = d dt<br />

(ẏ )<br />

ẋ<br />

· dt (ÿ<br />

dx = ẋ − ẏẍ )<br />

ẋ 2 ·<br />

In der bekannten Formel für die Krümmung (5.6.a) eingesetzt, erhalten wir<br />

1<br />

dx<br />

dt<br />

=<br />

ẋÿ −ẍẏ<br />

ẋ 2 1<br />

ẋ .<br />

k =<br />

y ′′<br />

√<br />

1+(y ′ ) 2 3 =<br />

die Krümmung in Parameterdarstellung.<br />

√<br />

ẋÿ −ẍẏ<br />

1+<br />

ẋ 3<br />

(ẏ ) 3 2<br />

ẋ<br />

= ẋÿ −ẍẏ<br />

√ẋ2<br />

+ẏ 2 3,<br />

(5.6.b)<br />

Beispiel 5.6.3. Wie gross ist die Krümmung eines Kreises mit Radius r? Dazu parametrisieren<br />

wir den Kreis mit Radius r und Zentrum im Ursprung<br />

x(t) = rcos(t), ẋ(t) = −rsin(t), ẍ(t) = −rcos(t),<br />

y(t) = rsin(t), ẏ(t) = rcos(t), ÿ(t) = −rsin(t),<br />

und berechnen die Krümmung<br />

k = r2 sin 2 (t)+r 2 cos 2 (t)<br />

√<br />

r 2 sin 2 (t)+r 2 cos 2 (t) 3 = r2<br />

√<br />

r<br />

2 3 = 1 r > 0.<br />

Je grösser der Radius des Kreises desto kleiner ist die Krümmung. Da der Kreis im positiven<br />

Sinnparametrisiert ist,giltk = 1 r > 0,alsohabenwireineLinkskrümmung.DasselbeResultat<br />

hätten wir auch mit der Halbkreiskurve y = √ r 2 −x 2 erhalten (vgl. Aufgabe 5.6.1).

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