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Analysis I - IV - Fachhochschule Nordwestschweiz

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21.9. Variation der Konstanten 367<br />

der Funktion y in die inhomogene Differenzialgleichung. Zuerst müssen wir unseren<br />

Lösungsansatz nach x differenzieren<br />

y ′ (x) = C ′ (x)e −∫ f(x)dx +C(x)(−f(x))e −∫ f(x)dx<br />

und dann in die inhomogene Differenzialgleichung einsetzen<br />

y ′ (x)+f(x)y(x) = C ′ (x)e −∫ f(x)dx +C(x)(−f(x))e −∫ f(x)dx +f(x)C(x)e −∫ f(x)dx<br />

Also folgt<br />

respektive<br />

= s(x).<br />

C ′ (x)e −∫ f(x)dx = s(x),<br />

C ′ (x) = s(x)e∫<br />

f(x)dx<br />

.<br />

Eine erneute Integration liefert uns die Funktion<br />

∫<br />

C(x) = f(x)dx<br />

s(x)e∫<br />

dx+D,<br />

wobei D ∈ R erneut eine Konstante darstellt. Die allgemeine Lösung lautet somit<br />

(∫ )<br />

y(x) = e −∫ f(x)dx f(x)dx<br />

s(x)e∫<br />

dx+D<br />

∫<br />

= De −∫ f(x)dx +e −∫ f(x)dx f(x)dx<br />

s(x)e∫<br />

dx.<br />

Wir stellen also fest, dass sich die allgemeine Lösung der inhomogenen linearen Differenzialgleichung<br />

erster Ordnung<br />

1. aus der allgemeinen Lösung der homogenen linearen Differenzialgleichung und<br />

2. aus einer partikulären Lösung der inhomogenen linearen Differenzialgleichung<br />

zusammensetzt. Wir werden später sehen, dass dies bei allen linearen Differenzialgleichungen<br />

beliebiger Ordnung ein allgemeines Prinzip ist. Die Lösung der homogenen Differenzialgleichung<br />

bezeichnen wir mit y h und die inhomogene mit y p .<br />

Beispiel 21.9.1. Wir betrachten die lineare Differenzialgleichung erster Ordnung<br />

y ′ +y = x<br />

und identifizieren sofort die Störfunktion s(x) = x.<br />

1. Nun suchen wir die Lösung der homogenen Differenzialgleichung y ′ + y = 0 durch<br />

Separation. Also folgt<br />

dy<br />

y = −dx<br />

und durch Integration erhalten wir die implizite Lösung<br />

welche nach<br />

ln(|y|) = −x+C 1 ,<br />

y h (x) = e −x+C 1<br />

= e C 1<br />

e −x = Ce −x<br />

aufgelöst, die Lösung der homogenen Differenzialgleichung darstellt. Es ist wiederum<br />

C ∈ R eine Konstante.

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