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Analysis I - IV - Fachhochschule Nordwestschweiz

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304 Kapitel 17. Approximation mit minimalem quadratischen Fehler<br />

17.1 Approximation einer stückweise stetigen Funktion<br />

(P. Tschebysheff, 1821-1894)<br />

Gesucht wird eine Funktion f : [a,b] → R, welche die gegebene Funktion g : [a,b] → R so<br />

annähert, dass das Integral<br />

∫ b<br />

a<br />

(g(x)−f(x)) 2 dx<br />

minimal wird. Wir sprechen auch etwa von einer Approximation im Mittel.<br />

y<br />

y = g(x)<br />

y = mx + q<br />

a<br />

Abbildung 17.1.i: Allgemeine Approximation mit minimalem quadratischen Fehler<br />

Der Typ der gesuchten Funktion f muss natürlich bekannt sein, z.B. Gerade, Parabel, etc.<br />

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass sich die Approximation immer auf ein bestimmtes<br />

Intervall [a,b] bezieht. Die obige Formel stellt die Verallgemeinerung der Fehlerquadratsumme<br />

auf stetige Funktionen dar.<br />

Beispiel 17.1.1. Gegeben sei die Funktion g(x) = x 2 . Gesucht wird die Gerade f(x) =<br />

mx+q, die die Parabel im Intervall [0,3] am besten annähert. Wir bilden das Integral<br />

F(m,q) =<br />

∫ 3<br />

0<br />

(x 2 −mx−q) 2 dx,<br />

welches minimalisiert werden soll. Zuerst berechnen wir das Integral<br />

F(m,q) =<br />

∫ 3<br />

0<br />

(x 4 +m 2 x 2 +q 2 −2mx 3 −2qx 2 +2mqx)dx<br />

( )∣ x<br />

5<br />

=<br />

5 +m2x3 3 +q2 x−2m x4 ∣∣∣<br />

3<br />

4 −2qx3 3 +2mx2 2 q 0<br />

= 243<br />

5 +9m2 +3q 2 − 81<br />

2<br />

m−18q +9mq.<br />

Nun sind m und q so zu wählen, dass die Funktion F minimal wird. Also berechnen wir die<br />

ersten partiellen Ableitungen und setzen sie gleich null<br />

F m (m,q) = 18m+9q − 81<br />

2 = 0,<br />

F q (m,q) = 9m+6q −18 = 0.<br />

Es resultiert ein lineares Gleichungssystem mit der eindeutigen Lösung m = 3 und q = − 3 2 .<br />

Also ist die gesuchte Gerade<br />

y = 3x− 3 2 .<br />

b<br />

x

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