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Analysis I - IV - Fachhochschule Nordwestschweiz

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12.7. Taylorreihe einer Funktion 253<br />

12.7 Taylorreihe einer Funktion<br />

Es soll zu einer gegebenen Funktion f eine Potenzreihe bestimmt werden, so dass im Konvergenzintervall<br />

gilt<br />

∞∑<br />

f(x) = a n x n .<br />

Dazu verwenden wir den Hauptsatz über Potenzreihen 12.6.1. Dann folgt<br />

n=0<br />

f(x) = a 0 +a 1 x+a 2 x 2 +a 3 x 3 +a 4 x 4 +··· , f(0) = a 0 , a 0 = f(0)<br />

f ′ (x) = a 1 +2a 2 x+3a 3 x 2 +4a 4 x 3 +··· , f ′ (0) = a 1 , a 1 = f ′ (0)<br />

f ′′ (x) = 2a 2 +6a 3 x +12a 4 x 2 +··· , f ′′ (0) = 2a 2 , a 2 = 1 2 f′′ (0)<br />

f ′′′ (x) = 6a 3 +24a 4 x +··· , f ′′′ (0) = 6a 3 , a 3 = 1 6 f′′′ (0)<br />

und allgemein<br />

f (n) (0) = n!a n , a n = 1 n! f(n) (0).<br />

Kennen wir also f und die Ableitungen aller Ordnungen im Nullpunkt, so lässt sich f als<br />

Reihe darstellen.<br />

Satz 12.7.1 (Maclaurinsche Form der Taylorreihe). Es sei f eine unendlich oft differenzierbare<br />

Funktion, dann gilt<br />

∞∑ f (n) (0)<br />

f(x) = x n .<br />

n!<br />

n=0<br />

Abbildung 12.7.i: Maclaurin Colin, 1698-<br />

1746<br />

Abbildung 12.7.ii: Taylor Brook, 1685-<br />

1731<br />

Daraus folgt insbesondere die erstaunliche Tatsache, dass eine Funktion global durch ihr<br />

Verhalten und das Verhältnis ihrer Ableitungen im Nullpunkt bestimmt ist.<br />

Beispiel 12.7.1. Wir betrachten nun einige Taylorreihen.<br />

a. Bestimme die Taylorreihe der Funktion<br />

f(x) = e x .

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