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Analysis I - IV - Fachhochschule Nordwestschweiz

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344 Kapitel 20. Arbeit und Linienintegrale<br />

Somit ist ⃗ F ein Potenzialfeld. Wie heisst das dazugehörige Potenzial? Wir haben also die<br />

partielle Differenzialgleichung<br />

∂W<br />

(x,y) = xy2 und<br />

∂x<br />

∂W<br />

∂y (x,y) = x2 y<br />

zu lösen. Zuerst integrieren wir die erste Gleichung ∂W<br />

∂x (x,y) = xy2 nach x und erhalten<br />

∫<br />

W(x,y) = xy 2 dx = x2 y 2<br />

+ϕ(y),<br />

2<br />

wobei ϕ eine nur von der Variable y abhängige, noch zu bestimmende Funktion ist. Nun<br />

differenzieren wir die erhaltene Stammfunktion W(x,y) = x2 y 2<br />

2<br />

+ ϕ(y) partiell nach y und<br />

erhalten<br />

F 2 (x,y) = x 2 y = ∂W<br />

∂y = x2 y +ϕ ′ (y),<br />

also folgt unmittelbar, dass ϕ ′ (y) = 0 und somit ϕ(y) = C, wobei C ∈ R eine beliebige<br />

Konstante ist. Damit haben wir ein Potenzial<br />

W(x,y) = x2 y 2<br />

+C,<br />

2<br />

gefunden. Also ist das Linienintegral von (x 1 ,y 1 ) = (0,0) bis (x 2 ,y 2 ) = (1,1) vom Weg<br />

unabhängig<br />

∫ (1,1)<br />

(0,0)<br />

dW = W(1,1)−W(0,0) = 1 2 .<br />

Beispiel 20.3.2. Wir betrachten das ebene Feld<br />

( ) 2xy ⃗F(x,y) =<br />

x 2 y 2<br />

und fragen uns, ob es sich um ein Potenzialfeld handelt oder nicht. Also identifizieren wir<br />

F 1 (x,y) = 2xy und F 2 (x,y) = x 2 y 2 . Nun testen wir die Bedingung von Schwarz<br />

∂F 1<br />

∂y (x,y) = 2x und ∂F 2<br />

∂x (x,y) = 2xy2 .<br />

Somit ist ⃗ F kein Potenzialfeld. Würden wir gleichwohl wie oben weiterfahren, dann ergäbe<br />

sich die partielle Differenzialgleichung<br />

∂W<br />

∂x (x,y) = 2xy und ∂W<br />

∂y (x,y) = x2 y 2 .<br />

Zuerst integrieren wir die erste Gleichung ∂W<br />

∂x<br />

= 2xy nach x und erhalten<br />

∫<br />

W(x,y) = 2xydx = x 2 y +ϕ(y),<br />

wobei ϕ eine nur von der Variable y abhängige, noch zu bestimmende Funktion ist. Nun<br />

differenzieren wir die erhaltene Stammfunktion W(x,y) = x 2 y + ϕ(y) partiell nach y und<br />

erhalten<br />

F 2 (x,y) = x 2 y 2 = ∂W<br />

∂y (x,y) = x2 +ϕ ′ (y),<br />

also würde ϕ ′ (y) = x 2 y 2 −x 2 folgen. Dies ist aber ein Widerspruch, da ϕ nur eine Funktion<br />

von y ist.

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