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Analysis I - IV - Fachhochschule Nordwestschweiz

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A.6. Aus der Stochastik 437<br />

berechnen.<br />

Geometrisch handelt es sich um die Berechnung der Masszahl der Fläche unter der Kurve<br />

y = f(x) über dem Intervall [0,a] (siehe Abbildung A.6.i). Wir bestimmen eine Anzahl N<br />

y<br />

b<br />

P i (x i , y i )<br />

•<br />

Q<br />

A<br />

y = f(x)<br />

a<br />

x<br />

Abbildung A.6.i: Masszahl der Fläche unter der Kurve y = f(x) über dem Intervall [0,a]<br />

zufälliger Punkte P 1 (x 1 ,y 1 ),...,P N (x N ,y N ) im Rechteck Q = [0,a]×[0,b].<br />

Das geschieht mit Hilfe von Zufallszahlen, die wir auf jedem Rechner zur Verfügung haben.<br />

Wir wählen eine erste Zufallszahl x 1 im Intervall [0,a] und eine zweite Zufallszahl y 1 in [0,b].<br />

Dies ergibt uns einen ersten zufälligen Punkt P 1 (x 1 ,y 1 ) im Rechteck Q. Dieses Prozedere<br />

führen wir nun N mal durch. Dann haben wir N zufällige Punkte P 1 (x 1 ,y 1 ),...,P N (x N ,y N )<br />

bestimmt, die zufällig verteilt im Rechteck Q liegen. Einige Punkte werden nun oberhalb der<br />

Kurve y = f(x) und andere unterhalb dieser liegen.<br />

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Punkt in der Fläche mit der gesuchten Masszahl liegt, ist<br />

p =<br />

A<br />

area(Q) .<br />

Bestimmen wir N zufällige Punkte, ist die relative Häufigkeit<br />

h = n N<br />

der n Punkte, die in der zu berechnenden Fläche liegen, zur gesamten Zahl N eine gute<br />

Schätzung für p. Daraus lässt sich A näherungsweise berechnen<br />

A = p·area(Q) ≈ n N area(Q).<br />

Wir haben somit nur rechnerisch zu bestimmen, ob ein Punkt P i (x i ,y i ) eine Ordinate<br />

y i < f(x i )<br />

hat. Trifft dies zu, muss ein Zähler um eins erhöht werden. Sind alle N Punkte getestet, dann<br />

ergibt sich das gesuchte Verhältnis n N .<br />

Nach dieser Methode lassen sich auch mehrfache Integrale näherungsweise berechnen.<br />

Monte-Carlo-Methoden sind im Allgemeinen sehr einfach durchzuführen. Allerdings ist ihre<br />

Genauigkeit für kleine Versuchszahlen N gering. Die Genauigkeit in diesem Beispiel erhöht<br />

sich proportional zu √ N. Das heisst, um eine Dezimalstelle zu gewinnen, braucht es 100 mal<br />

mehr Versuche.

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