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Analysis I - IV - Fachhochschule Nordwestschweiz

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402 Kapitel 22. Differenzialgleichungen in der Mechanik<br />

Das Problem wird durch die Differenzialgleichung der elastischen Linie 3<br />

y ′′<br />

√<br />

1+y ′2 3 = −M EI<br />

beschrieben. Da die Durchbiegung des Stabes in den meisten Fällen sehr klein gegenüber<br />

der Stablänge l ist, ist y ′ , das als Tangenswert des Auslenkwinkels gedeutet werden kann,<br />

sehr klein, und y ′2 kann gegenüber 1 vernachlässigt werden. Die Differenzialgleichung der<br />

elastischen Linie nimmt dann die wesentlich einfacher zu lösende Form an:<br />

y ′′ = − M EI ,<br />

wobei E das Elastizitätsmodul, I das axiale Flächenmoment des Stabquerschnitts<br />

und<br />

M(y) = Fy<br />

das Biegemoment angepasst an unsereSituation darstellen. Wir erhalten also die zu lösende<br />

Differenzialgleichung<br />

Wir setzen<br />

y ′′ = − F EI y.<br />

a 2 = F EI<br />

und erhalten die homogene lineare Differenzialgleichung zweiter Ordnung<br />

y ′′ +a 2 y = 0.<br />

Die charakteristische Gleichung k 2 +a 2 = 0 hat die konjugiert komplexen Lösungen k 1 = ia<br />

und k 2 = −ia. Also ist die allgemeine Lösung der Differenzialgleichung<br />

y(x) = Acos(ax)+Bsin(ax),<br />

wobei wir jetzt die Konstanten A und B aus den Randbedingungen bestimmen. Die aus der<br />

Problemstellung gegebenen Randbedingungen lauten y(0) = y(l) = 0. Es folgt unmittelbar<br />

aus y(0) = A = 0 und<br />

y(l) = Bsin(al) = 0<br />

(mit B ≠ 0, da wir sonst keine Auslenkung haben), dass sin(al) = 0 sein muss. Dies ist aber<br />

nur der Fall, wenn<br />

al = nπ mit n ∈ {1,2,3,...}<br />

oder wenn<br />

a n = nπ<br />

l<br />

=<br />

√<br />

Fn<br />

EI .<br />

3 Herleitung: Wird ein Stab von konstantem Querschnitt durch ein positives Moment M auf Biegung<br />

beansprucht, so wirken auf der einen Seite Zugspannungen, verbunden mit einer Verlängerung der Fasern und<br />

auf der anderen Seite Druckspannungen, verbunden mit einer Verkürzung der Fasern. In der Mitte befindet<br />

sich dann eine Schicht, die ihre Länge beibehält. Die Krümmungdes Stabes (vgl. Gleichung 5.6.a) k =<br />

ist nun proportional zum wirkenden Moment M (vgl. [19], Seiten 87ff).<br />

y ′′<br />

√1+y ′2 3

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