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Analysis I - IV - Fachhochschule Nordwestschweiz

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5.4. Untersuchung von Funktionen – Kurvendiskussion 119<br />

6. Monotonieverhalten und Extrempunkte<br />

Wir beginnen mit einer kurzen Rekapitulation der Definition der Monotonie.<br />

Definition 5.4.1. Eine Funktion f heisst im Intervall I monoton wachsend 1 (in Zeichen<br />

↑), wenn für irgend zwei Werte x 1 und x 2 im Intervall I mit x 1 < x 2 stets f(x 1 ) ≤ f(x 2 ) gilt.<br />

Sie heisst monoton fallend (in Zeichen ↓), wenn mit x 1 < x 2 stets f(x 1 ) ≥ f(x 2 ) gilt.<br />

Es ist zu beachten, dass das Gleichheitszeichen zugelassen ist. Gilt im ganzen Intervall eine<br />

strenge Ungleichung f(x 1 ) < f(x 2 ) bzw. f(x 1 ) > f(x 2 ), so sprechen wir von strenger<br />

Monotonie (in Zeichen ⇑ bzw. ⇓).<br />

Ein Bogen mit dem gleichen Monotonieverhalten nennen wir einen Monotoniebogen.<br />

y<br />

y<br />

f ′ (x) > 0 • f ′ (x) < 0<br />

⇓<br />

f ′ (x) = 0<br />

⇑<br />

⇑<br />

f ′ (x) = 0<br />

⇓<br />

•<br />

f ′ (x) < 0 f ′ (x) > 0<br />

x<br />

x<br />

Abbildung 5.4.i: Extrempunkte<br />

Satz 5.4.1 (Monotonieverhalten). Die Funktion f sei im Intervall I differenzierbar.<br />

a. Die Funktion f ist streng monoton wachsend im Intervall I ⇐= f ′ (x) > 0 für alle x ∈ I.<br />

b. Die Funktion f ist streng monoton fallend im Intervall I ⇐= f ′ (x) < 0 für alle x ∈ I.<br />

Definition 5.4.2. Extrempunkte sind Punkte der Kurve, die zwei verschiedene Monotonieverhalten<br />

(Monotoniebögen) trennen. Übergang von streng monoton wachsend zu streng<br />

monoton fallend bzw. umgekehrt.<br />

Satz 5.4.2 (Notwendige Bedingung für eine Extremstelle). Die Funktion f sei an der Stelle<br />

x e ∈ X f differenzierbar. Die Stelle x e ist eine Extremstelle =⇒ f ′ (x e ) = 0.<br />

DieUmkehrungvonSatz5.4.2istimAllgemeinenfalsch,wiedasfolgendeBeispieleindrücklich<br />

zeigt.<br />

Beispiel 5.4.1. Wir betrachten die Funktion f(x) = x 3 und stellen fest, dass f ′ (0) = 0.<br />

Aber bei x = 0 hat die Funktion f keine Extremstelle, da das Monotonieverhalten dort nicht<br />

ändert. Die Funktion f ist auf ganz R monoton wachsend. Später werden wir sehen, dass f<br />

im Punkt P(0,0) einen Sattelpunkt hat.<br />

Definition 5.4.3 (Lokales 2 Minimum und lokales Maximum). a. Die Funktion f hat an<br />

der Stelle x min ∈ X f eine (lokale) Minimumstelle, wenn es eine Umgebung V von<br />

x min gibt, in der für alle x ∈ V gilt f(x) ≥ f(x min ). Der Punkt P(x min ,f(x min )) heisst<br />

lokales Minimum der Funktion f.<br />

1 Es wird etwa auch monoton steigend gesagt.

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