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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Spanplatte 103<br />

Spanplatte<br />

Spanplatten, oft auch als Flachpressplatten (P2 bis P7, ehemals<br />

FPY) bezeichnet, s<strong>in</strong>d die größte und bekannteste Untergruppe <strong>der</strong><br />

Holzspanwerkstoffe. Sie bestehen aus unterschiedlich großen<br />

beleimten Spänen, die <strong>in</strong> zumeist drei bis fünf Schichten zu<br />

Mehrschichtplatten verpresst werden. Die äußeren Schichten bestehen<br />

dabei fast immer aus dem fe<strong>in</strong>eren Spanmaterial, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e wenn<br />

sie anschließend zu dekorativen Zwecken beschichtet werden (z.B. im<br />

Möbelbau). Da <strong>der</strong> massive Holzverbund aufgehoben ist, haben diese<br />

Platten <strong>in</strong> Richtung <strong>der</strong> Plattenebene, also Länge und Breite <strong>der</strong> Platte,<br />

nahezu die gleichen Quell- und Schw<strong>in</strong>deigenschaften, allerd<strong>in</strong>gs auch<br />

wesentlich ger<strong>in</strong>gere Festigkeiten als Vollholz.<br />

Geschichte<br />

Sie wurde <strong>in</strong> den 1930er-Jahren vom Deutschen Max Himmelheber<br />

erfunden, um den Verwertungsgrad von Bäumen, <strong>der</strong> damals um die<br />

40 Prozent betrug, zu steigern. Da für Spanplatten neben Klebstoff<br />

hauptsächlich Holzabfälle wie Holzspäne und Sägemehl, aber auch<br />

Äste verwendet werden, beträgt <strong>der</strong> Verwertungsanteil heute rund 80<br />

Prozent.<br />

Die Grundlagen, die zur Entwicklung <strong>der</strong> NOVOPAN-Spanplatte<br />

führten, wurden seit Ende <strong>der</strong> Dreißiger Jahre durch Fred Fahrni<br />

(1907-1970) systematisch erarbeitet, wofür ihm später die<br />

Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) <strong>in</strong> Zürich die Würde<br />

e<strong>in</strong>es Ehrendoktors verlieh. 1946 entstand <strong>in</strong> Kl<strong>in</strong>gnau (Schweiz) das<br />

erste NOVOPAN-Werk, das erstmals <strong>in</strong> <strong>der</strong> Welt die <strong>in</strong>dustrielle<br />

Produktion großformatiger dreischichtiger Spanplatten aufnahm.<br />

Seit Himmelheber hat es nur wenig Weiterentwicklung bei <strong>der</strong><br />

Herstellung von Spanplatten gegeben. Technisch erwähnenswert ist die<br />

Entwicklung von den Etagenpressen zu den mo<strong>der</strong>nen<br />

Contiroll-Anlagen, die e<strong>in</strong>en Produktivitätsschub von rund 50%<br />

gebracht haben. Auf Seiten <strong>der</strong> <strong>Rohstoffe</strong> haben sich vor allem die<br />

Leimsysteme ausdifferenziert: Vom E2 Leim <strong>der</strong> 1970er Jahre zum E1<br />

Leim, <strong>der</strong> heute Standard ist und weiter zu den E1-Halbe Leimen, die<br />

E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Stück e<strong>in</strong>er Flachpressplatte<br />

Der Querschnitt e<strong>in</strong>er 16 mm starken<br />

Flachpressplatte<br />

Die Oberfläche e<strong>in</strong>er Flachpressplatte<br />

auf Anfor<strong>der</strong>ung von IKEA und den Umweltvorschriften Kaliforniens (CARB) entwickelt wurden. E<strong>in</strong> weiterer<br />

Trend ist die Entwicklung von leichten Holzwerkstoffen. Hervorzuheben ist hier das von <strong>der</strong> BASF patentierte<br />

Konzept <strong>der</strong> Kaurit-Light (r)-Platten: In <strong>der</strong> Mittelschicht von Spanplatten wird Holz durch EPS (Styropor) ersetzt.<br />

Die Gewichte<strong>in</strong>sparung beträgt bis zu 30%, wobei sowohl Leim als auch Holz e<strong>in</strong>gespart werden kann. Nolte<br />

Holzwerkstoff hat als erster Hersteller <strong>der</strong>artige Spanplatten unter dem Namen AirMaxx (R) hergestellt.<br />

AirMaxx-Werkstoffe werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küchen<strong>in</strong>dustrie (Arbeitsplatten), aber auch im Messe- und Ladenbau sowie im<br />

Schiffbau e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Da seit e<strong>in</strong>igen Jahren die Produktion des Brennstoffes Holzpellets stark zunimmt, entstehen Nutzungskonkurrenzen<br />

zur Holzwerkstoff<strong>in</strong>dustrie, die etwa drei Viertel <strong>der</strong> Sägespäne aus Sägewerken beispielsweise für die<br />

Spanplatten<strong>in</strong>dustrie nutzt.

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