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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

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Seife 52<br />

Araber verkochten dann im 7. Jahrhun<strong>der</strong>t erstmals Öl und Lauge<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und schufen somit die Seife <strong>in</strong> ihrer heute bekannten<br />

Form. Rasch breitete sich dieses Wissen über Europa aus. Frankreich<br />

und Spanien gehörten später zu den Zentren <strong>der</strong> Seifenherstellung<br />

weltweit.<br />

traditionelle Savon de Marseille, e<strong>in</strong>e Art<br />

Kernseife<br />

Schaufensterdekoration<br />

Hygiene und Körperpflege waren wichtige Themen. Im Mittelalter war<br />

<strong>der</strong> Besuch des Badhauses sehr beliebt und die Körperre<strong>in</strong>igung war<br />

besser, als geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> angenommen. Erst <strong>der</strong> Ausbruch von Pest und<br />

Cholera führte dazu, dass das Waschen mit Wasser e<strong>in</strong>gestellt wurde.<br />

Da die Übertragungswege unbekannt waren, war man <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung,<br />

das Badewasser öffne den Körper für die Erreger. Dass es an den<br />

dreckigen Straßen und R<strong>in</strong>nsalen vor den Häusern sowie den Ratten<br />

lag, erkannte man nicht. Die Trockenre<strong>in</strong>igung fand ihre Anwendung.<br />

Adelskreise verwendeten statt Wasser und Seife [Pu<strong>der</strong>]] und Parfüm.<br />

Krankheitserreger, sowie Läuse und Flöhe als Überträger, konnten sich<br />

ungeh<strong>in</strong><strong>der</strong>t ausbreiten. Bis <strong>in</strong>s 17. Jahrhun<strong>der</strong>t vertraten Ärzte <strong>in</strong><br />

Europa die Me<strong>in</strong>ung, dass Wasser und Luft dem Körper schade.<br />

Kleidung diente als Schutz vor diesen schädlichen Elementen. Auch<br />

das E<strong>in</strong>pu<strong>der</strong>n erfüllte den Zweck, den Körper nach außen h<strong>in</strong><br />

abzuschließen. Unterwäsche saugte den Körperschweiß auf und man<br />

dachte, <strong>der</strong> Körper würde so gere<strong>in</strong>igt.<br />

Im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t verhalf <strong>der</strong> französische König Ludwig XIV. <strong>der</strong> Seife zu neuer Blüte, <strong>in</strong>dem er die besten<br />

Seifensie<strong>der</strong> nach Versailles holte. Er war es auch, <strong>der</strong> 1688 das noch heute bekannte Re<strong>in</strong>heitsgebot für Seife erließ.<br />

Demzufolge galt e<strong>in</strong>e Seife als beson<strong>der</strong>s hochwertig, wenn sie m<strong>in</strong>destens 72 % re<strong>in</strong>es Öl enthielt. Dem Franzosen<br />

Nicolas Leblanc (1742–1806) gelang es erstmals im Jahr 1790, größere Mengen Soda, das die zuvor verwendete<br />

Pottasche ersetzen kann, künstlich herzustellen. 1865 entwickelte <strong>der</strong> Belgier Ernest Solvay e<strong>in</strong> neues Verfahren, das<br />

das Leblanc-Verfahren ablöste. So war genügend Soda für die Seifenherstellung vorhanden und Seife wurde zu<br />

e<strong>in</strong>em bezahlbaren Produkt. Der Körper konnte nun regelmäßig mit Seife gewaschen und von unangenehmen<br />

Gerüchen befreit werden.<br />

Die traditionelle Seifenherstellung hat <strong>in</strong> Marseille bis heute Bestand (Savon de Marseille).

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