Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...
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Wood-Plastic-Composite 273<br />
Zweistufige Verfahren<br />
Im zweistufigen Extrusionsprozess wird das Mischen, gegebenenfalls auch das Trocknen, sowie das Kompaktierens<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Aggregat und das Extrudieren durch e<strong>in</strong> Werkzeug <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en Aggregat durchgeführt. Beide können<br />
direkt gekoppelt o<strong>der</strong> räumlich und zeitlich getrennt se<strong>in</strong>.<br />
Zum Mischen und Kompaktieren werden gleichlaufende, parallele Doppelschneckenextru<strong>der</strong> (Compoun<strong>der</strong>),<br />
Heiz-Kühl-Mischer o<strong>der</strong> Pelletierpressen sowie Mahlverfahren e<strong>in</strong>gesetzt. Die damit erzeugten<br />
WPC-Zwischenprodukte können als Rohstoff für die Profilextrusion, für den Spritzguss o<strong>der</strong> die Plattenpresstechnik<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden. Für den Rotationsguss s<strong>in</strong>d nur frei fließende, kunststoffbeschichtete Holzpartikel geeignet.<br />
• Compoun<strong>der</strong> arbeiten kont<strong>in</strong>uierlich und erzeugen e<strong>in</strong>e sehr homogene Mischung, können aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht<br />
genügend Druck für e<strong>in</strong>e Profilextrusion aufbauen. Der Druck verdichtet bereits die Holzmatrix. Die Verweilzeit<br />
im Compoun<strong>der</strong> beträgt wenige M<strong>in</strong>uten. Die Mischung muss die Schmelztemperatur des Thermoplasten<br />
erreichen. Liegt diese Temperatur oberhalb von 160° C, kann e<strong>in</strong> thermischer Abbau des Holzes beg<strong>in</strong>nen.<br />
Compoun<strong>der</strong> arbeiten kont<strong>in</strong>uierlich und es können geometrisch weitgehend e<strong>in</strong>heitliche WPC-Pellets als<br />
Zwischenprodukt erzeugt werden. Üblich ist auch das WPC-Compound <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schmelzephase <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Extrusionsaggregat, wie e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>schneckenextru<strong>der</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Schmelzepumpe zu geben. Die erzeugten Pellets<br />
erlauben e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache und gleichmäßige Dosierung mit den üblichen Dosiere<strong>in</strong>richtungen. Extrudierte Pellets<br />
haben Feuchtigkeiten unter 1 % und erleichtern die Weiterverarbeitung.<br />
• Heiz-Kühl-Mischer arbeiten diskont<strong>in</strong>uierlich. Im Heizmischer werden Holz- und Kunststoffpartikel gemischt und<br />
bis zum Schmelzpunkt des Thermoplasts aufgeheizt. Die Verweilzeiten im Heizmischer s<strong>in</strong>d meist länger als im<br />
Compoun<strong>der</strong>. Am Schmelzpunkt zieht <strong>der</strong> Thermoplast auf die Holzfasern auf und die WPC-Mischung wird <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en Kühlmischer überführt. Sie wird abgekühlt und grobe Agglomerate werden <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>ere Stücke<br />
aufgebrochen. Das WPC-Zwischenprodukt ist e<strong>in</strong> trockenes, nicht verdichtetes Granulat mit unregelmäßiger<br />
Kornform.<br />
• In Pelletierpressen werden Holzpartikel und Kunststoffpartikel unter Druck mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> kompaktiert. Beim<br />
Pressen durch e<strong>in</strong>e Lochmatrize wird Reibungswärme erzeugt, um den Kunststoffanteil anzuschmelzen. E<strong>in</strong>e<br />
homogene Vermischung wie im Compoun<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Heiz-Kühlmischer f<strong>in</strong>det nicht statt, so dass die so erzeugten<br />
Pellets nicht für alle Weiterverarbeitungsprozesse geeignet s<strong>in</strong>d. Der Holzanteil wird durch den hohen Druck<br />
beim Pressen verdichtet.<br />
• Bei Mahlverfahren werden Holz- und Kunststoffanteile gleichzeitig vermahlen. Bei e<strong>in</strong>er Mahltemperatur die auf<br />
den Kunststoffanteil abgestimmt ist erfolgt e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung mit den Holzpartikeln. Je nach Mahlverfahren und<br />
Prozessführung können verklumpte o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne, frei fließende Holzpartikel erzeugt werden.<br />
Spritzguss<br />
Beim Spritzgießen muss das Material homogen und problemfrei<br />
dosierbar se<strong>in</strong>, damit alle Teile <strong>der</strong> Schmelze e<strong>in</strong>e gute Fließfähigkeit<br />
aufweisen. E<strong>in</strong>gesetzt werden vornehmlich compoundierte<br />
WPC-Pellets mit im Vergleich zu Extrusionsware ger<strong>in</strong>gem<br />
Holzgehalt. Sie werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Plastifizierer aufgeschmolzen und <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em diskont<strong>in</strong>uierlichen Verfahren unter hohen Drücken bis zu 2400<br />
bar „schussweise“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Metallform gespritzt. Die WPC-Masse<br />
erstarrt beim Abkühlen. Der Spritzguss kann im „Injection Mould<strong>in</strong>g<br />
Compoun<strong>der</strong>“ auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Arbeitsschritt erfolgen.<br />
Spritgegossene Schale aus holzfaserverstärktem<br />
PLA-Blend Fibrolon