01.02.2013 Aufrufe

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 4 - nova-Institut ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Terpent<strong>in</strong>öl 182<br />

In <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong> wurde es für reizende und zerteilende E<strong>in</strong>reibungen verwendet, sowie bisweilen tropfenweise<br />

<strong>in</strong>nerlich verordnet. [4] Als Verfälschungsmittel hat man beson<strong>der</strong>s höher siedende Petroleumdestillate, Harz- und<br />

Kampferöle beobachtet, die sogar als selbständige Waren unter dem Namen künstliches o<strong>der</strong> Patent-Terpent<strong>in</strong>öl<br />

(Larixol<strong>in</strong>, Pa<strong>in</strong>toil) im Handel ersche<strong>in</strong>en und für manche Zwecke verwendbar s<strong>in</strong>d. Sie verr<strong>in</strong>gern aber wegen zu<br />

großer Flüchtigkeit die Haltbarkeit <strong>der</strong> Lackanstriche und haben den Nachteil des üblen Geruchs und <strong>der</strong><br />

Feuergefährlichkeit. Zu ihrem Nachweis genügt die Bestimmung des spezifischen Gewichts, des<br />

Entflammungspunktes und beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Refraktion. Die im Terpent<strong>in</strong>öl enthaltenen Aromaten (Terpene) gelten als<br />

allergieauslösend bzw. -verstärkend. [5] Als alternatives Lösungsmittel kann Testbenz<strong>in</strong> verwendet werden.<br />

Herkunft<br />

In Merck’s Warenlexikon, das bis 1922 erschien, wurden verschiedene Terpent<strong>in</strong>ölqualitäten anhand <strong>der</strong> Herkunft<br />

unterschieden:<br />

Außer dem französischen und amerikanischen Terpent<strong>in</strong>öl ist das deutsche (russisch-polnische) Terpent<strong>in</strong>öl, das<br />

richtiger als Kienöl (lat. oleum p<strong>in</strong>i, seu tereb<strong>in</strong>th<strong>in</strong>ae germanicum, frz. Essence de p<strong>in</strong>, engl. p<strong>in</strong>e oil) bezeichnet<br />

wird, e<strong>in</strong>e wichtige Handelsware. Es wird bei <strong>der</strong> Teerschwelerei aus dem Wurzelholz <strong>der</strong> Wald-Kiefer, P<strong>in</strong>us<br />

sylvestris, gewonnen, zeigt e<strong>in</strong>e gelbliche Farbe, sowie ziemlich starken, unangenehmen Geruch und trocknet nicht<br />

so schnell wie amerikanisches o<strong>der</strong> französisches Terpent<strong>in</strong>öl. Das Kienöl ist daher zum Mischen mit Lacken nicht<br />

geeignet, für Ölfarben nur, wenn es sich um äußere Anstriche handelt, da se<strong>in</strong> Geruch zu unangenehm wirkt. Es<br />

kommt aus Polen und Österreich <strong>in</strong> den Handel. [6]<br />

Des Weiteren seien noch spanisches, griechisches, österreichisches, venezianisches und <strong>in</strong>disches Terpent<strong>in</strong>öl als<br />

beson<strong>der</strong>e Sorten genannt. Das spanische Terpent<strong>in</strong>öl stimmt mit dem französischen übere<strong>in</strong> und hat neuerd<strong>in</strong>gs an<br />

Bedeutung gewonnen. Das griechische Terpent<strong>in</strong>öl, aus dem Terpent<strong>in</strong> <strong>der</strong> Aleppo-Kiefer, P<strong>in</strong>us halepensis Miller,<br />

ist durch starke Rechtsdrehung ausgezeichnet (etwa +40°). Das österreichische (Neustädter) Terpent<strong>in</strong>öl stammt von<br />

<strong>der</strong> Schwarzkiefer, P<strong>in</strong>us nigra, das venezianische von <strong>der</strong> Europäischen Lärche Larix decidua und das <strong>in</strong>dische von<br />

P<strong>in</strong>us longifolia Roxb.. Im Gegensatz zu den übrigen Terpent<strong>in</strong>ölsorten enthält das <strong>in</strong>dische Terpent<strong>in</strong>öl nur wenig<br />

P<strong>in</strong>en, dagegen als Hauptbestandteil Sylvestren. [7]<br />

Verwandte Öle<br />

Dem Terpent<strong>in</strong>öl verwandte Öle s<strong>in</strong>d:<br />

1. Templ<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> Edeltannenzapfenöl, das aus den Zapfen von Abies alba Mill. (Weißtanne) gewonnen wird (lat.<br />

oleum templ<strong>in</strong>um, frz. essence de templ<strong>in</strong>um, engl. templ<strong>in</strong> oil). Als Herkunftsgebiete kommen vor allem die<br />

Schweiz und Thür<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> Betracht. Es hat e<strong>in</strong> spezifisches Gewicht von 0,851 bis 0,870 und e<strong>in</strong>e Drehung von<br />

-60 bis -84° und besteht zum größten Teil aus L<strong>in</strong>kslimonen.<br />

2. Edeltannennadelöl siehe unter Tannennadelöl.<br />

3. Latschen- o<strong>der</strong> Krummholzöl (s. d.).<br />

4. Fichtennadel- o<strong>der</strong> Kiefernnadelöl (s. d.).<br />

Diese vier Öle werden vor allem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Parfümherstellung und als E<strong>in</strong>reibungsmittel verwandt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!